Originaltitel: Le Salaire de la peur
Produktionsland: Frankreich, Italien
Produktion: Raymond Borderie, Henri-Georges Clouzot
Erscheinungsjahr: 1953
Regie: Henri-Georges Clouzot
Drehbuch: Georges Arnaud (Roman), Henri-Georges Clouzot, Jérôme Géronimi
Kamera: Armand Thirard
Schnitt: Madeleine Gug, Etiennette Muse, Henri Rust
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Georges Auric
Länge: ca. 141 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Yves Montand, Charles Vanel, Folco Lulli, Peter van Eyck, Véra Clouzot, William Tubbs, Darío Moreno, Jo Dest, Antonio Centa, Luis De Lima, Grégoire Gromoff, Joseph Palau-Fabre
Inhalt:
Las Piedras, ein kleines Nest irgendwo in Venezuela zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Haufen gestrandeter Abenteurer verschiedener Nationalitäten hofft hier auf die Möglichkeit, genug Geld zu verdienen, um den trostlosen Ort endlich verlassen zu können. Unter ihnen ist Mario, ein Korse, der sich von Linda, der Bedienung einer heruntergekommenen Kneipe, die Zeit versüßen lässt und davon träumt, wieder in sein geliebtes Paris zurückzukehren. Außerdem Jo, ein französischer Gangster mit Nerven wie Stahl; Bimba, der seine Erfahrungen im Nazi-Deutschland mit Härte und Unnahbarkeit verbirgt; und schließlich Luigi, ein gutmütiger Italiener, der Marios bester Freund war, bis dieser sich Jo anschloss. Als ein Ölfeld Feuer fängt, bietet sich den gestrandeten Existenzen aus Europa die langersehnte Chance: Ein amerikanischer Ölkonzern - der einzige Arbeitgeber der Region - zahlt den Männern je 2.000 Dollar, wenn sie in zwei Lastwagen das zum Löschen notwendige Nitroglyzerin zum Brandherd schaffen. Doch dazu muss eine 500 Kilometer lange, bergige und natürlich nicht asphaltierte Straße zurückgelegt werden, bei der die kleinste Erschütterung zur Explosion der gefährlichen Fracht führen kann. Mario und Jo bilden ein Team, Bimba und Luigi fahren den zweiten Lastwagen. In ständiger Angst und in wachsender Rivalität zum jeweils anderen Fahrerteam macht sich das Himmelfahrtskommando auf eine nervenzerreißende Reise.
Trailer:
Kritik:
Zu Beginn werden die Charaktere ausführlich vorgestellt, dabei wird Wert auf Humor gelegt und auch einige Szenen sind absolut ulkig, wie eine schwarze Riesenspinne vor der sich eine Schwarzhäutige erschreckt, worauf die große Spinne zerdrückt wird. Die Männer schmeißen hier stetig machohafte Sprüche, wobei es leicht rassistisch wirkt, wie hier vor allem mit den Schwarzheutigen oder Neger genant, im Dialoge umgegangen wird, zumindest aus heutiger Sicht. Ziemlich unbekümmert sind die Männer während das leicht entzündliche Nitroglyzerin transportiert wird, dabei rauchen sie noch stetig nebenbei oft genüsslich Zigaretten oder Zigarren. Witzig oder? Die Logik sollte man hier besser außer betracht lassen, insbesondere auch das Ende lässt einen da nur den Kopf schütteln, weil der Held durch Schlängellauf fahren in dem Transporter sich selbst noch meuchelt, obwohl oder vielleicht gerade weil er die große Gefahr hinter sich gelassen hat. Immerhin gibt es somit kein Happy Ende, rund ist die Sache aber gewiss nicht.
In Lohn der Angst ist die Männerwelt zumindest noch in Ordnung, hier haben nur die Erfolg mit der großen Klappe und den prolligsten Sprüchen. Der Film ist wiedererwartend trotz der enormen Spielzeit nicht langweilig. Die lange Charaktervorstellung gehört dazu, damit man auch die Beweggründe kennt und es wird witzig vorgetragen. Die Schwächen kommen dann erst beim an sich spannenden Transport zustande, der sehr ernst und mörderisch ablaufen soll, aber für meinen Geschmack zu viel Komik präsentiert, aus heutiger Sicht wahrscheinlich unfreiwillig. Am beeindruckendsten ist eine Szene im Ölschlamm, wo der Transporter in die Luft gehen kann. Dabei verliert auch jemand sein Bein, so richtig sieht man es aber nicht, da er vom Transporter zu weit weg liegt, trotzdem soll der Kollos drüber gefahren sein. Nun gut, der Film funktioniert als belustigende, streckenweise spannende Unterhaltung ganz gut. Er ist allerdings auch ganz schön überbewertet.