James Bond - Leben und sterben lassen

    • James Bond - Leben und sterben lassen



      Alternativer Titel: Live and Let Die
      Produktionsland: Vereinigtes Königreich
      Produktion: Albert R. Broccoli, Harry Saltzman
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Guy Hamilton
      Drehbuch: Tom Mankiewicz
      Kamera: Ted Moore
      Schnitt: Bert Bates, Raymond Poulton, John Shirley
      Spezialeffekte: Derek Medding
      Budget: ca. 7 Mio. US Dollar
      Musik: George Martin, Titelsong: Paul und Linda McCartney (Wings)
      Länge: ca. 121 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Roger Moore, Yaphet Kotto, Jane Seymour, Clifton James, Julius Harris, Geoffrey Holder







      Drei britische Agenten sind ermordet worden. Die Spur zu den Verantwortlichen führt James Bond in die Welt von Woodoo und Okkultismus. Doch hinter dieser Scheinmauer befindet sich nicht mehr als organisierter Dogenhandel.

      Der erste Auftritt von Roger Moore als James Bond, der erwartet den reichen Schnösel gibt, wie man es von Lordchen erwartet. Keine negative Kritik, einzig eine Feststellung, denn „Live an let die“ ist ein Bond-Event dass sehr viel Spaß und Unterhaltung vermittelt. Die Drehorte waren Großbritannien, die USA und Jamaika. Bonds Gegenspieler Geoffrey Holder, Yaphet Kotto und Julius W. Harris sind kurz und knapp als geballte Black-Power zu bezeichnen. Die drei Herrschaften bringen so einige gute Situationen in den Film ein und lassen diesen in seinem Gesamtresultat definitiv aufwerten. Der Humor kommt einfach gut rüber und ist ein exzellenter Gegenpart zu Lordchens eher distanzierten Humor.

      Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne Clifton James in der Rolle des Sheriff J.W. Pepper, der innerhalb seines Kurzauftritts schon für einiges an Schmunzeln sorgen kann. Jane Seymour ist in der Rolle des Bond-Girls Solitaire so distanziert, dass die so gut wie gar nicht auffällt.

      Die Action ist sehr rasant und wirkt eher amerikanisch als europäisch. Auch dieses sehe ich nicht negativ, da die Auto- und Motorbootjagden sehr gut gefilmt sind. Dazu kommen einige Explosionen und ein wenig Woodoo-Kult.

      Der Titelsong der Band Wings lässt sich als bester Song aller Bond-Filme bezeichnen. Schließlich lässt sich die Komposition von Paul und Linda McCartney in den verschiedensten Musikstilen umsetzen, was selbst innerhalb des Films einmal praktiziert wird. In Anbetracht des eher amerikanisch wirkenden Films, will es der Zufall dass der Wings Song in den USA auch erfolgreicher war, als in UK.

      Fazit: Viel Rasanz und Spannung unterstützen ein langweiliges Bond-Girl und einen schnöselhaften Superagenten bei ihrem Auftrag das Böse zu besiegen. Man verzeihe mir meinen Sarkasmus, denn Freude bereitet dieser Film allemal.

      8,5/10

    • RE: James Bond- Leben und sterben lassen

      Früher bevorzugte ich sogar Moore vor Connery, das hat sich gelegt. Dennoch war er ein smarter Agent mit Lizens zu töten. So auch hier, nichts neues, aber bei Bond muss das auch nicht sein. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Fand früher auch Moore besser. Connery konnte ich garnicht ab. Das hat sich allerdings gedreht. Connery finde ich mittlerweile genial als Bond.
    • Sid hat den Film in seiner Kritik schon sehr treffend beschrieben. Die Schwäche beim Bondgirl ist mir erst beim durchlesen seiner Kritik aufgefallen.


      Kritik:

      Jackson 5, Voodoo und Exploitation treffen auf James Bond 007

      Roger Moore übernimmt nun die Bondrolle mit den 70ern von dem doch recht biederen Sean Connery. Moore zeichnet sich zwar auch nicht durch überragende Schauspielerei aus, aber die Lockerheit mit die er die Bondrolle hier spielen darf ist überzeugend genug.

      Es wird jemand auf der belebten Strasse erstochen. Die schwarzhäutigen Leute auf der Strasse feiern aber nur und legen den Sarg über den Erstochenen. Anschließend gibt es ein wildes satanisches Ritual. Will dieser Bond etwa ausdrücken, das Schwarze alle Verbrecher und Drogensüchtige sind, schon sehr komisch das Ganze und zu Beginn noch schwer nachzuvollziehen. Scheinbar ist es immer noch das gleiche Prozedere wie schon in Teil 1. Bond soll von Beginn an von den Bösewichten gemeuchelt werden, obwohl die Bösen ihn doch nicht mal kennen. Man muss schon an Tarotkarten glauben um diese übernatürlich angehauchten, schwarzhäutigen Bösewichte verstehen zu können, allerdings ist das Hirn der Schwarzen hier scheinbar auch von Drogen durchlöchert. Der Film ist inhaltlich etwas unlogisch, andererseits aber überraschend abgedreht und Exploitation pur, was dann zunehmend sehr gut unterhalten wird. Dazu ein Bösewicht mit Hakenkralle und mit maskierten Gesichtern, das Ganze hat eher den Charme eines aufwendig produzierten B-Movies. Überdreht mit cooler Action am Stück, wie Motorbote die über Landstrassen springen und dabei stetig witzige Szenen entstehen, wo man kräftig bei Lachen kann. Der raudihafte und hinterwäldlerische Dorfsheriff J.W. Pepper ist dabei der Oberknaller, neben einem lustig platzenden sehr dicken Schwarzen. Es gibt hier massig Schlangenarten sowie Krokodiele, die auch für Dschungel-Rituale beim Drogenrausch eingesetzt werden. Die karibische Kulisse ist atmosphärisch und abwechslungsreich, der Soundtrack dabei sehr stimmig.

      Der abgedrehte 70er Bond ist genau das Gegenteil der sehr dialogllastigen Entstehungsphase in den 60ern.

      [film]8[/film]
    • ...ok
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Das ist auch schon eher was für dich, Doom. Der Film bereitet in der Tat einiges an Freude.


    • Nach Diamantenfieber mussten sich die Produzenten erneut um einen neuen Bond Darsteller bemühen und sind in Person von Roger Moore fündig geworden, zwar sehe ich Connery immer noch einen Tick besser an, aber Moore macht seine Sache mehr als nur ordentlich und kann der Person Bond seinen persönlichen Stempel aufdrücken.

      Leben und sterben lassen bietet eine Interessante Story auch wenn diese ein wenig zu offensichtlich an der damaligen aufkeimenden Blackplotationwelle mitschwimmen will. Denn dies liegt nicht nur an denn Locations Harlem (New York), New Orleans und dem Fiktiven Staat San Monique (dafür wurde Jamaika als Drehort genutzt) sondern auch an denn/dem (beiden) Bösewicht(ern) Mr. Big / Kananga. Dieser ist dieses mal kein Wirtschaftsmogul sondern ein Skrupelloser Drogenbaron der sich mit Hilfe von Voodoo und einer Tarot Kartenlegerin helfen lässt seine Taten zu planen bez. zu tarnen.
      Der Showdown findet wieder in einem geheimen Unterirdischen Versteck statt, in der Bond sein einziges Gadget in diesem Film ein Mal mehr zum Einsatz bringt --- seine Magnetische Armbanduhr.

      Auch bietet der Film jede Mange Aktion und Humor. Besonders Aktion reich fällt die Verfolgungsjagd mit denn Motorbooten durch die Sümpfe Lousinanas aus. Hier kommt auch der Witz nicht zu kurz, denn der Sheriff der dort ebenfalls bei der Verfolgung mitmischt (dieser wird auch wieder beim nächsten Bondfilm zu sehen sein) sorgt für denn ein oder anderen Lacher, besonders als er James Bond verhaften will und er erklärt bekommt das es sich um einen Agenten handelt.

      Zitat Sheriff Pepper : „ Ein Geheimagent? Auf wesen Seite denn?“

      Für die Musik im Titel ist hier kein geringerer Zuständig als Paul McCartney und seiner Frau Linda die denn Song nicht nur geschrieben haben. Sondern ihn auch zusammen mit denn Wings darbieten (Song packe ich unten wieder rein).

      Der Cast ist wie eigentlich immer sehr gut besetzt, leider bekommt man in diesem Teil der Reihe nicht Q zu Gesicht da es bei Desmond vertragliche Schwierigkeiten gab. Auch das Bondgirl bleibt hier ziemlich blass und kann nicht oft überzeugen.
      Dafür sind die Bösewichter wieder wesentlich besser, egal ob es die oben genannten sind oder seine Helfer ---- ein Voodoopriester und ein Mann mit der Eisenklaue. Hier gibt es nur Lob meinerseits.

      Guter Einstieg der Roger Moore ins Bonduniversum, der Fans definitiv Spaß macht.

      Von mir gibt es

      [film]8[/film]

      Der Titeltrack :
      Zensur Ist Für´n A......!!

      Meine Filmsammlung

      Meine Musiksammlung
    • In diesem Film bekommt es der Zuschauer nun das erste Mal mit Roger Moore in der Rolle des britischen Geheimagenten James Bond zu tun und Moore feiert dabei einen recht gelungenen Einstand. Das zweite Bond-Abenteuer in den 70er Jahren bietet dann auch einmal nicht die üblichen Szenarien, in denen die Welt von einem Superschurken bedroht wird, sondern widmet sich mit seiner Kern-Thematik des Drogen-Schmuggels eher einer "normalen" Geschichte, die deswegen aber keinesfalls minder spannend daher kommt. Regisseur Guy Hamilton hat dabei ein durchaus gelungenes Geschehen auf den Weg gebracht, in dem Neueinsteiger Moore fast gänzlich ohne technische Spielereien auskommt, lediglich seine nicht im normalen Handel erhältliche Armbanduhr soll ihm vor allem zum Ende hin noch sehr wertvolle Dienste leisten, denn ohne den Zeitmesser wäre es wohl ein einmaliges Gastspiel des smarten Briten geworden, der im Laufe der Jahre die meisten Einsätze als Bond-Darsteller anhäufen sollte. Ansonsten wird aber auf sämtliche Gadgets verzichtet, weswegen die Ereignisse im Gegensatz zu diversen Vorgängern auch äußerst nüchtern erscheinen, was jedoch nicht als negative Kritik aufgefasst werden sollte.

      Das Szenario legt nämlich ein ordentliches Tempo an den Tag, wobei insbesondere die Verfolgungsjagden in den kleinen Motorbooten in den Sümpfen Louisianas einen absoluten Höhepunkt des Filmes darstellen. Als Gegenspieler Bond's tritt dieses Mal mit Yaphet Kotto ein Gegner auf, der mit einer straff organisierten Organisation einen regen Drogenhandel treibt, was manch einem eventuell für einen Bond-Film schon etwas zu banal erscheint. Dennoch entwickelt sich mit der Zeit eine spannende-und sehr interessante Story, der auch durchgehend ein leichter Hauch einer Voodoo-Atmosphäre anhaftet, was dem Ganzen eine größtenteils wunderbar dichte Grundstimmung verleiht. "Leben und sterben lassen" dürfte wohl rückblickend das mit Abstand ernsthafteste Abenteuer des britischen Geheimagenten sein, in dem der gute Roger Moore in der Hauptrolle zu sehen ist. Zwar gibt es hier und da schon einige lockere Sprüche zu hören und ganz generell beinhalten die Dialoge einen netten Anteil an Wortwitz, doch gerade wenn man einige der noch folgenden und teils recht stark überzogenen Filme zum Vergleich nimmt, schneidet vorliegendes Szenario noch sehr gut ab und bietet dem Betrachter ein Geschehen, das für Bond-Verhältnisse fast schon zu ernst erscheint. Es ist natürlich Geschmackssache, aber ein klein wenig vermisst man schon das typische Feeling, das ansonsten durch die mittlerweile zur lieben Gewohnheit gewordenen Gadgets verbreitet wird, doch trotzdem handelt es sich immer noch um einen überdurchschnittlich guten Vertreter der Reihe.

      Nun wird dem guten Roger Moore ja oft genug nachgesagt, das er in dieser Rolle immer ein wenig zu blasiert-und affektiert gewirkt hat, wobei das in diesem Film noch nicht so stark zum Ausdruck kommt. Wirkt er doch drahtig und agil, was jedoch in weiteren Abenteuern so manches Mal ein wenig anders ins bild gesetzt wird. Das mag aber auch ein jeder etwas anders sehen, doch im Gegensatz zu Sean Connery oder auch Timothy Dalton wird dem Zuschauer wirkt Moore ein wenig weicher, so das man ihm die Figur des knallharten Geheimagenten vielleicht nicht wirklich abnimmt. Dafür bekommt man es hier jedoch mit dem typischen Gentleman zu tun, dessen elegantes Auftreten auch eine ganze Menge für sich hat. Lediglich in den Action-Passagen ist es oft sehr gewöhnungsbedürftig die nötige Glaubwürdigkeit an den Tag zu legen, wobei dieser Aspekt auch erst in späteren Filmen stärker ins Gewicht fällt.

      "Leben und sterben lassen" zählt also sicherlich nicht zu den allerbesten Vertretern der James Bond-Reihe, bietet aber gerade durch die verhältnismäßig normale Geschichte einmal eine gelungene Abwechslung und wirkt im Vergleich mit diversen anderen Fällen herrlich normal. Zumindest kann man also von einem doch gelungenen Debüt sprechen, das der mittlerweile 85-Jährige Moore hier an den Tag legt, der einen von nun an noch in sechs weiteren Filmen begleiten soll, die sich in Sachen Qualität teilweise stark unterscheiden. Der endgültige Wechsel in der Hauptrolle ist jedenfalls wirklich geglückt und man bekommt einen insgesamt gesehen anständigen Bond-Film zu Gesicht, den man sich in regelmäßigen Abständen immer wieder gut anschauen kann.


      Fazit:


      Aller Anfang ist schwer und einen Sean Connery zu ersetzen, ist sicherlich nicht die leichteste Aufgabe. Dennoch hat man hier einen ordentlichen Neuanfang hinbekommen, auch wenn es sich von der Thematik her um einen eher ungewöhnlichen Bond-Film handelt. Tempo, Spannung und eine wunderschöne Jane Seymour als Bond-Girl ergeben eine gelungene Mixtur, die kurzweilige-und gute Unterhaltung bietet.


      [film]7[/film]
      Big Brother is watching you


    • Der Darsteller "Yaphet Frederick Kotto" (Geb. 15.11.1939 in NY City - † 15.03.2021 auf den Philippinen) verstarb nach Aussage seiner Ehefrau "Tessie Sinahon" via Facebook mitteilte,
      im Alter von 81 Jahren aus bisher nicht näher genannter Ursache.

      Kotto welcher meist von Helmut Krauss synchronisert wurde, erreichte großen Bekanntheitsgrad durch die Rolle als Bösewicht im James Bond Klassiker "Leben und Sterben lassen".
      Der Darsteller habe noch viele Pläne gehabt, u.a. lag ihm ein Angebot für einen Dreh mit Tom Cruise vor und auch ein Buch sollte noch veröffentlicht werden.

      Kotto sei guter Mann, ein guter Vater, ein guter Ehemann und ein anständiger Mensch gewesen. "Du hast den Bösewicht in vielen deiner Filme gespielt, aber für mich bist du ein wahrer Held"
      so der Satz seiner hinterbliebenen Gattin. "Ich werde dich jeden Tag vermissen, mein bester Freund, mein Fels."

      Aber auch in anderen Filmen spielte er mit, so konnte man im Kultfilm "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1979) oder "Running Man" (1987) erleben. In den USA war er darüber hinaus auch auf Grund seiner tragenden Rolle in der erfolgreichen 1990er-Jahre-Krimiserie "Homicide" bekannt. Er verkörperte von 1993 bis 1999 Lieutenant Al "Gee" Giardello.

      Vier Mal wurde er für den Image Award als Bester Seriendarsteller nominiert. Der Schauspieler hinterlässt insgesamt fünf Kinder aus zwei vorherigen Ehen. Mit seiner jetzigen Ehefrau Tessie Sinahon war er seit 1998 verheiratet.

      RIP!
    • Bleiben wir bei den 70ern: Leben und sterben lassen ist kein Moore-Favorit, obwohl er zu den kultigsten Bonds gezählt wird. Moores Einstieg änderte die Figur James Bond schlagartig. Das liegt auch an der deutschen Stimme, die Moore zu einem weicheren und höflichen Bond macht.

      Tee Hee fand ich als Kind gruselig. Außer sein fieses Lachen und die Klaue, hat er als einst toller Henchmen seinen Schrecken verloren. Der McCartney-Titelsong ist mir zu anstrengend geworden, weil zu oft durchgenudelt.


      [film]7[/film]