Die 100 besten Horrorfilme
Autor: Hans Schifferle
Verlag: Heyne Filmbibliothek
Seiten: 220
Erschienen: 1994
ISBN: 3-453-07318-5
Die 100 besten Horrorfilme bis 1994 sollen uns also in diesem Buch vorgestellt werden. Eine nicht leichte Aufgabe, die sich der Autor da gestellt hat. Denn die Auswahl kann letztendlich nur subjektiv sein, da der Autor uns nicht erklärt, nach welchen Kriterien er dieses Buch zusammengestellt hat. Anhand von Zuschauerzahlen im Kino oder Einspielergebnissen kann dies jedenfalls nicht geschehen sein. Denn dazu tauchen in diesem Buch auch einige Filme auf, (Spellbinder – ein teuflischer Plan, Die Wiege des Bösen, Das Kindermädchen) die man sicher nicht unbedingt als Gurken bezeichnen möchte, welche aber weit davon entfernt sind, wirklich erfolgreiche Filme gewesen zu sein. Nach welchen Kriterien wurde also ausgesucht? Es erschließt sich dem Leser nie wirklich. Das Buch bildet in der Form eines kleinen Lexikons eher einen Querschnitt durch die Gefilde der Geschichte des Horrorfilms. Und als solches würde ich das Buch auch eher betrachten. Hans Schifferle hat anscheinend eher versucht, aus so vielen Subgenres des Horrorfilms sich jeweils mindestens einen Film herauszugreifen, und diesen zu besprechen. Dabei wurde jedem Film zwei Seiten im Buch eingeräumt. Eine mit einer Inhaltsangabe sowie einer Kritik des Films, sowie jeweils eine Seite mit zwei, für den Film markanten Bildern.
So werden dem Leser hier die Genrestandards des klassischen Horrorfilms von seinen Anfängen (z.B. T.B.s Freaks, Das Cabinet des Dr. Caligari, Die Mumie, Häxan) bis hin zur Entwicklung des Splatterfilms (Tanz der Teufel, Zombie 2, Hellraiser) dem Leser präsentiert. Eine genaue Auflistung mit allen Filmen, gibt es am Ende dieser Besprechung.
Zu Beginn des Buches gibt es aber erst einmal eine kurze Einleitung zu bestimmten Begrifflichkeiten und Inhalten des Horrorfilms. Und hier offenbart sich schon jenes Problem, welches sich durch das gesamte Buch zieht. Schifferle pflegt einen Schreibstiel, welcher sicher nicht jedem leicht zugänglich ist. Denn die Filme werden von Schifferle nicht nur einfach vorgestellt und kritisiert, nein, er liefert eher eine Charakterisierung der Filme ab, welche nicht immer einfach nach zu vollziehen ist. Wer sich also von diesem Buch ein schnelles Nachschlagewerk erhofft, wird enttäuscht. Die recht kurzen Filmvorstellungen, wirken steht’s gepresst, reduziert und oftmals nicht nur inhaltslos, sondern sogar einfach unlesbar und unverständlich. Jeder Filmfreund, der sich dieses Buch zulegt, und sich damit erhofft, einen Überblick über Horrorfilme zu schaffen, kann nur enttäuscht werden, dann dazu ist dieses Buch nicht gedacht.
Zu was ist es dann aber gut? Ich weiß es nicht. Vielleicht für den einen oder anderen, der sich wirklich innerhalb eines Studiums zum Thema Film mit dem Genre auseinandersetzen möchte. Für alle anderen gibt es besser Möglichkeiten der Information.
Subhero
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