Produktionsland: Deutschland
Produktion: Loy W. Arnold, Rudolf Waldemar Brem, Peter Schamoni, Pia Yvonne Woods
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Ulli Lommel
Drehbuch: Ulli Lommel
Kamera: Manuel Lommel
Schnitt: Angelika Steinbock
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Robert Schulze
Länge: ca. 80 Minuten
Freigabe: FSK 6
Darsteller: Daniel Küblböck, Ulli Lommel, Katja Rupé, Rudolf W. Brem, Günther Küblböck, Manolito Lommel, Peter Schamoni, Roger Fritz, Adele Eden, Oliver Möller, Marina Lommel, Isabella Jantz
Inhalt:
Von Millionen geliebt, von Vielen gehaßt (oder war es umgekehrt?). Zwischen endloser Bewunderung und totaler Ablehnung muß Daniel leben, das ist sein Schicksal. Zwei Teenager projizieren ihren Weltfrust auf Daniel und haben sich entschlossen: "Der Küblböck muß weg!". Sie wollen ihn während eines Konzerts in Passau auf offener Bühne erschießen, in der Hoffnung, damit selber zum Superstar zu werden. Daniel steht vor seiner größten Prüfung. Diesmal geht es nicht um Schlangen und Kakerlaken, sondern um sein Leben. Mit Hilfe seines Großvaters Johnny, der zwar schon lange tot ist, aber ihn als sein Schutzengel begleitet, versucht Daniel seine Hasser mit Liebe und "positiver Energie" zu entwaffnen.
Trailer:
Kritik:
Viel hat man im Vorfeld schon von dem Film gehört, wo der damals schräge deutsche Casting-, Soap- sowie Popstar „König von Deutschland“ Daniel Küblböck (DSDS, Dschungelcamp, Big Brother) auf Ulli Lommel, den schlechtesten Regisseur des Universums trifft. Die Zusammenarbeit dürfte wohl zustande gekommen sein, da Lommel Mitte der 90er der wohl einzige deutsche Regisseur war, der abgedrehte Horrorfilme bekennend drehte, nur ist hieraus gewiss kein Horrorfilm geworden, trotz das Daniel abgemurkst werden soll. Der schlechteste Kinofilm ist daraus geworden, der in jeder Bewertungsdatenbank nicht über 1.5/10 Punkte hinauskommt. Erst vor kurzem gab es mit Justin Bieber: Never Say Never noch einen Kinofilm, der selbiges Niveau erreichte, somit Daniel nicht mehr allein die rote Laterne tragen muss, sondern von New Modern Popstar Justin Bieber tatkräftig unterstützt wird, zumindest solange, bis über Tokio Hotel oder Lady Gaga ein Kinofilm gedreht wird. Ich fand Never Say Never übrigens zur einmaligen Unterhaltung und Information gar nicht so schlecht, selbst wenn es schon sehr auf den Magen schlägt, wie so was musikalisches von der Teenbewegung abgefeiert wird, selbige Hoffnung hatte ich auch hier wenigstens unterhalten zu werden. Zu der Beliebtheit von Daniel Küblböck bleibt noch zu sagen, dass er keineswegs in Deutschland mitte der 90er eine schräge Ausnahmeerscheinung war, wo der Mann sein eigentliches Erscheinungsbild im TV insbesondere hierzulande zunehmend an die Weiblichkeit verloren hat, sehr gut zu sehen auch selbiges Bild bei deutsche Teenpopgrößen, wie Caught in the Act. Heut zu Tage hat sich dieser Trend weiterentwickelt, wirkt auch nicht mehr derart schräg und ist nun fast komplett ins ganz weibliche, glatte und süße abgedriftet, wie an Tokio Hotel, Twilight Stars oder Justin Bieber zu sehen, wo die einstige Männlichkeit dem Manne in der Pop- und Showwelt also genommen wurde und auch Transvestiten bekommen immer mehr Showfläche eingeräumt, somit das Geschlecht in ferner Zukunft scheinbar irgendwann ganz verschwinden wird. Soweit sind wir aber noch nicht, die Sterilität hat noch kein Ende gefunden, der Grundstein dafür wurde aber gerade Mitte der 90er gelegt und Daniel Küblböck war einer der Ersten wo die Männlichkeit zur Weiblichkeit wurde, wo eine rosarote Kuschelwelle voller Liebe, die so genannte „Positive Energy“ und Schnulzigkeit nicht mehr zu bremsen war, was damals noch viele verschreckt hat und als schräg/gestört bezeichnet wurde, ist heut zu tage im Zeichen der Akzeptanz und Aufgeschlossenheit durch einen schleichenden Prozess normal und Standart geworden, somit Daniel Küblböck mit seiner Erscheinung Heut zu Tage nicht mehr so auffallen würde, da es bereits Grundvoraussetzung ist schräge und bunte Sachen, sowie Markenklamotten zu Tagen und optisch glatt gebügelt Haut oder/und Schönheit zu zeigen, um als Mann im Pop- und Showgeschäft in Erscheinung zu treten. Die Sprache der überstrapazierten „Positiven Energy“ hat sich ebenfalls längst in der Pop- und Showwelt eingetrichtert, was Mitte der 90er noch eine Jugenderscheinung war.
In Daniel der Zauberer wird darauf eingegangen, das Daniel Küblböck viele Hasser hatte, was auch nachzuvollziehen ist. Der Film will uns aber aufzeigen, dass es dafür keinen Grund gibt und das ist hier gewaltig in die Hose gegangen. Immerhin feiert man zu Beginn die Ant-Daniel Küblböck Sprüche derb ab, obwohl die eigentlich als schlecht dargestellt werden sollen. Die besten Szenen des Films sind somit auch die ersten 20 Minuten.
„Dieser Küblböck, dass ist unser kultureller Untergang, es ist der totale Schmarn.“
Im Mittelteil zeigt Lommel dann was für ein schlechter Regisseur er ist. Der Mann ist tatsächlich auf die Idee gekommen, Szenen aus dem Dschungelcamp in den Film zu integrieren um Daniel stärker darzustellen und dass in kurzen wirren Zwischensequenzen, die so mal gar nicht zum Ablauf der Geschichte passen, unglaublich was dieser Lommel in seine Filme für ein Schwachsinn fabriziert. An sich ist die Handlung noch gerade so akzeptabel, wenn die Bösewichte davon abgehalten werden Daniel Küblböck zu meucheln, weil er so tolle Auftritte hat und sie dadurch begehrt werden, nur die Umsetzung mit den Meuchelmördern der Gothic Szene, die irgendwie nichts zustande bringen und sich von dem Erscheinungsbild Daniel Küblböcks bekehren lassen, ist superschlecht, immerhin schon wieder ein paar Schmunzler wert.
Die vermeintlich bösen Dialoge von den älteren Darstellern sollen die Botschaft vermitteln, dass die älteren keine Ahnung haben und der Daniel doch ganz lieb ist, aber darauf fallen eben nur naive Teenager rein und ähnlich wie der Hype um Justin Bieber oder Tokio Hotel kann man diese Erscheinung im wirklich erwachsenen Alter nur noch auslachen, selbst wenn die Songs an sich nicht mal so schlecht sind. Im Vergleich zur heutigen Standart Pop- oder Castingmusik waren auch die Kübelbock Songs teilweise wesendlich besser als der Schnitt, dass ist Fakt, da sie sich ähnlich wie bei Tokio Hotel oder Justin Bieber doch vom Einheitsbrei durch ihre Eigenart abheben, dass konnte mich erstaunlicherweise noch ansprechen, es sind ausgerechnet die Songs "Man In the Moon" und "My Life Is Magic", die gar Gänsehaut erzeugen können und hier nicht von Dieter Bohlen produziert wurden. Die Bohlensongs hören sich hingegen sehr grausam an und unterscheiden sich an ihrer Belanglosigkeit kein bisschen von den heutigen Castingsongs.
„Nein, ich find ihn ganz gut, besser als Heino Heute mit seiner Brille ist er schon noch.“
Daniel der Zauberer ist nicht so schlecht wie er bewertet wird. Es ist mit Sicherheit sogar einer der besten von Regisseur Lommel, der hier trotzdem in einigen wirren Szenen zeigt wie schlecht er ist, nur hat Lommel halt noch ganz andere Schoten drauf. Er ist mit Sicherheit auch unterhaltsamer als fast alle abgefeierten aktuellen Oskarfilme, da sie nur belanglos sind und eine viel zu steife und glatte Welt zeigen, die noch ferner der Realität ist als ein Teenstars wie Küblböck, Bieber oder Bill Kaulitz. Dennoch ein fragwürdiger Popstar, der nach einer gewissen Zeit wieder fallen gelassen und für sein Lebenswerk selbst von den ehemaligen Fans größtenteils nur ausgelacht wird, dass gab es zuvor noch nie. Zudem soll der Film die Gothic Musik Anhänger als Meuchelmörder darstellen, die primitive und heute nicht mehr ganz so verbreitete mainstreamige Denkensweise, dass ist mindestens genau so dämlich und witzig wie der deutsche Anti-Propagandafilm „Mami, Papi, Zombie“ auf „Ein Zombie Hing am Glockenseil“.