Horror-Lexikon - Christian von Aster (Sachbuch)

    • Horror-Lexikon - Christian von Aster (Sachbuch)



      Horror-Lexikon

      Autor: Christian von Aster
      Verlag: Lexikon Imprint Verlag
      Seiten: 350
      Erschienen: 1999
      ISBN: 3-89602-220-2

      Christian von Aster ist sicher dem einen oder anderem als Verfasser subtiler Vampir- und Schauergeschichten bekannt. Vielleicht hat ja auch schon jemand seinen überaus empfehlenswerten Film „Kevin – Integration eines Mythos“ gesehen. Neben seinen weiteren Aktivitäten als Theaterregisseur und Wirbelwind in den dunklen Lesestuben dieser Republik, hat er auch dieses wirklich gelungene Lexikon zum Thema „Von Addams Family bis Zombieworld: Die Motive des Schreckens in Film und Literatur“ verfasst.
      Von Aster führt in diesem Buch zusammen, was zusammen gehört, und zwar die Grundbegrifflichkeiten des Grauens in Film, Kunst, Literatur und Mythologie. Was aber noch lange nicht bedeutet, dass dieses Buch einen Anspruch auf Vollständigkeit in einem der aufgeführten Bereiche erhebt. Eher möchte von Aster einen (Großen) kleinen Einblick in die Welt des Grauens bieten und konzentriert sich dabei auf die wichtigsten Begriffe des Grauens und Horrors.
      Wer sich einen Einblick in die Welt des Horrors gönnen möchte, erfährt zahlreiche Begriffe von Aasfresser bis Zyklop erklärt. Nun wäre dies ja an sich nichts Besonderes. Denn solche Bücher gibt es ja schon. Was aber das Werk Asters heraushebt, ist sein lakonischer, ironischer und teils sarkastischer Stil beim Beschreiben der Begrifflichkeiten. Die Auswahl der Begriffe ist sicher sehr subjektiv, reicht die Spanne doch dabei von verschiedenen Comicserien über Spiele, Filme, Bücher bis hin zu einzelnen Personen und fantastischen Wesen. So beschreibt Aster z.B. die Bibel als „Die Mutter aller Horrorbücher“ oder die „Verstümmlung“ als „Beendigung des Zustandes der Vollständigkeit der im Besitz einer Person befindlichen Gliedmaßen“. Derer Beispiele könnte man einige bringen, aber ihr sollt euch ja dieses Buch unbedingt zulegen.
      Sicher, von Aster liefert hier keinesfalls einen Vollständigen Überblick. Filme wie Bücher oder Comics und Personen sind immer nur exemplarisch für ein Subgenre gewählt und dabei konzentriert er sich auch auf die bekannten Klassiker. Aber was die Sache so sympathisch macht ist, dass man in jeder Zeile von Asters eigener Begeisterung für die Welt des Unheimlichen mit gerissen wird. Was bei diesem Buch an erster Stelle steht, ist der Spaß am Phantastischen und allem was damit zusammenhängt.
      Natürlich erfährt der Leser nichts revolutionäres Neues, aber darum geht es dabei auch gar nicht. Der Freund des Genres bekommt hier einfach ein witziges, manchmal auch kritisches und vor allem höchst unterhaltsames Nachschlagewerk geboten, welches man auf gar keinen Fall immer Todernst nehmen sollte. Dieses Buch ist für Genreeinsteiger, die sich einen allgemeingültigen Überblick verschaffen möchten ebenso geeignet, wie als kurzweilige Lektüre für den alten Genrehasen. Am meisten macht das Lesen aber natürlich Spaß, wenn man die Filme, Bücher usw. schon kennt.

      Subhero