Alternativer Titel: Das Halstuch
Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Produktion: Wilhelm Semmelroth (Westdeutscher Rundfunk Köln)
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Hans Quest
Drehbuch: Francis Durbridge, Marianne de Barde
Kamera: Bruno Stephan, Karl-Heinz Werner, Paul Ellmerer
Schnitt: Alexandra Anatra, Monika Pancke
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Hans Jönsson
Länge: ca. 217 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Heinz Drache: Kriminalinspektor Harry Yates
Albert Lieven: Clifton Morris
Eckart Dux: Sergeant Jeffreys
Horst Tappert: Vikar Nigel Matthews
Margot Trooger: Marian Hastings
Erwin Linder: Alistair Goodman
Erica Beer: Kim Marshall
Dieter Borsche: John Hopedean
Hellmut Lange: Edward Collins
Christian Doermer: Gerald Quincey
Gardy Granass: Jill Yates
Eva Pflug: Diana Winston
Alf Marholm: Inspektor Rowland
Alwin Joachim Meyer: Kommissar Nash
Helga Zeckra: Phyllis North
Heinz von Cleve: Eric
Gerhard Becker: Polizist Kent
Annelie Jansen: Mrs. Lloyd
Wolf Schlamminger: Bill Royd
Bernd M. Bausch: Polizeiarzt
Hans Bosenius: Hector
Bodo Primus: Constable Shaw
Harald Meister: Polizist
Inspektor Yates ist einem Mörder auf der Spur, der seine Opfer mit einem Halstuch stranguliert. Ein nicht ganz einfacher Fall, da der Kreis der Verdächtigen sich erhöht, aber Niemanden was Genaues nachzuweisen ist.
Straßenfeger… ich möchte dieses Wort jetzt eigentlich nicht verwenden, da es mir mittlerweile zu abgenutzt erscheint. Bezeichnen wir Hans Quests Verfilmung doch einfach als fesselndes Fernsehevent der frühen 60er Jahre. Eine Zeit in der Fernsehen noch zelebriert wurde und eine Zeit in der man mit konventionellen Mitteln noch auffallen konnte, fernab vom Computeranimierten Action-Müll der Gegenwart.
„Das Halstuch“ setzt auf eine Spannung die sich aus dem Dialog ergibt. Action gibt es so gute wie keine, muss es auch nicht, wenn man sehr gute Hauptdarsteller zur Verfügung hat und das hatte Hans Quest auf jeden Fall.
Heinz Drache mimt als Harry Yates den freundlichen und sehr pädagogische auftretenden Kriminalinspektor. Einen Inspektor der stets in der Lage ist den Gesprächspartner Informationen zu entlocken. Yates passt sich dem Gegenüber an und nimmt Einfluss auf diese Person. Auf diese Weise gelingt es ihm Vertrauen wie auch Missgunst zu erzeugen, eine Missgunst die zu Fehlern führt und zu Lösungswegen führt.
Albert Lieven macht seine Sache als Clifton Morris ebenfalls sehr ordentlich und lässt alle Fäden geschickt in seine Richtung, in die Richtung des Hauptverdächtigen laufen. Die eher undurchsichtige, psychologisch hochinteressante Ecke wird von Hellmut Lange in der Rolle des Alkoholikers Edward Collins und Dieter Borsche als John Hopedean interpretiert. Beide spielen ihre Rollen vorbildlich und werden zu wichtigen Bezugspunkten für den Zuschauer. Borsche hat aus meiner Sicht einfach etwas Diabolisches an sich. Sieht man sich die ein Jahr zuvor entstandene Wallace-Verfilmung „Die toten Augen von London“ an, so festigt sich dieser Eindruck.
Horst Tappert zeigt in der Rolle des Vikar Nigel Matthews ein sehr ausgeglichenes Spiel, welches als Ergänzung zum Part von Harry Yates gesehen werden kann.
Auf der weiblichen Seite ist zum einen Erica Beer als Kim Marshall zu erwähnen, die ihre Rolle mit Naivität und Verunsicherung vermittelt. Zum anderen muss man ganz klar Margot Trooger als Marian Hastings huldigen. Margot Trooger spielt ihre mit Charisma, Undurchsichtigkeit und Emanzipation getränkte Rolle sehr überzeugend und kann gerade mit ihren Gesichtszügen für viel Begeisterung beim Zuschauer sorgen. Eine Mimik die mich vereinzelnd an Lauren Bacall erinnert. (Lauen Bacall ist übrigens Jahrgang 1924. Margot Trooger Jahrgang 1923.)
„Das Halstuch“ lebt wie bereits oben erwähnt von seiner Spannung die innerhalb der Dialoge erzeugt wird. Das alte Puzzlespiel das Teil für Teil zusammengefügt wird… und wer sich auf der DVD zuerst die Extras ansieht, der wird ziemlich böse werden, da ihm dort der Mörder gezeigt wird. Demnach Finger weg von den Extras!!!
Fazit: Fernsehnostalgie pur. Spannend und mit klasse Schauspielern gespickt.
8/10
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nezyrael ()