Alternativer Titel: Hard Target, Blanco Humano, Chasse à l'homme, Senza Tregua
Produktionsland: USA
Produktion: James Jacks, Sean Daniel, Rob Tapert, Sam Raimi
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: John Woo
Drehbuch: Chuck Pfarrer
Kamera: Russell Carpenter
Schnitt: Bob Murawski
Spezialeffekte: Dale L. Martin
Budget: ca. 18.000.000 $
Musik: Graeme Revell, Tim Simonec
Länge: ca. 97 Min
Freigabe: FSK 18 (indiziert)
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Yancy Butler, Lance Henriksen, Arnold Vosloo, Wilford Brimley, Chuck Pfarrer, Robert Apisa, Douglas Forsythe Rye, Mike Leinert, Lenore Banks, Willie C. Carpenter, Barbara Tasker
Inhalt:
Ein Verbrechersyndikat veranstaltet gnadenlose Menschenjagden in den Strassen New Orleans. Bevorzugte "Opfer" sind Obdachlose, die 10000 Dollar verdienen können, so sie einen gewissen Ort lebendig erreichen.
Als der Vietnamveteran Douglas Binder bei einer solchen Jagd ums Leben kommt, stellt seine Tochter (Yancy Butler) Nachforschungen an. Gegen einen Spontan-Lohn steht ihr der arbeitslose Hafenarbeiter Chance (Van Damme) zur Seite. Erste Spuren führen sie zu dem schmierigen Zuhälter Randall.
Doch je weiter die beiden mit ihren Nachforschungen vorankommen, desto heisser wird die Luft um sie.
Trailer:
Blu-Ray: 26.07.2013
Meine Wertung:
Wenn man nur die Inhaltsangabe auf dem Backcover von „Harte Ziele“ liest, dann denkt man sich als Thriller freudiger Konsument durchaus: „Könnte schon was werden!“. Wenn man die VHS (oder wahlweise DVD) dann allerdings umdreht und man von einem typisch bedepperten herein blickenden Jean-Claude Van Damme angelächelt wird, dann weiß man sofort, „Upps, war wohl doch nix…“. Und so sollte es auch hier werden; Van Damme kann man mit seinem Martial Arts- Künsten doch höchstens in irgendwelchen B-Movie-Action – Hau drauf-Weiß der Teufel was- Filmchen überzeugen, aber doch bitte nicht in einem ernsthaften Thriller der in diesem Fall hier sowieso alles andere als ernsthaft ist! Erstmal zur Geschichte: Was in der Inhaltsangabe noch sehr vielversprechend klingt entpuppt sich in Wahrheit leider als unfreiwillig komische Groschenroman-Story mit klischeebehafteten Schauspielern...
Logik und Realismus? Keine Spur! Hier werden abtrünnige Gangmitglieder schon mal mitten am Tag, im belebten Wohnviertel, mit einer Pumpgun erschossen, die angekommene Polizei samt Hauptkommissarin werden ebenfalls gleich vom selben Täter (der im Übrigen völlig unmaskiert und leicht erkennbar als Berater eines bekannten Geschäftsmann auftritt) hemmungslos niedergeballert. Danach steigt selbiger einfach ins Auto und liefert sich eine schießwütige Verfolgungsjagd mit Van Damme mitten in der Großstadt! Bestimmt gute 15 Minuten lang... Und von der Polizei? Keine Spur! Verdammte Scheiße, selbst GTA ist realistischer als dieser Scheiß hier! Dort hätte ich für so eine Aktion bereits 3 Bullensterne, und das bedeutet dich jagt der HELIKOPTER, Baby! Meine Fresse…
Auch geil: Van Damme fährt auf dem Motorrad, die Gangster ballern wie wild auf Ihn, kein Treffer. Dann läuft plötzlich der Tank aus am Moped, huch ? Da waren doch gerade noch Van Damme´s Beine! Keine Schusswunden? Und warum wird Van Damme erst von zwei fetten Suffköpfen verprügelt, kann sich im Anschluss aber mit einem Jagdgewehr gegen gut 20 Leute zur Wehr setzen? Aber was solls, Van Damme ist schließlich immer für eine Überraschung gut, so beißt er einer Klapperschlange in einer anderen Szene so mir nichts dir nichts den Schwanz ab!
Haja was solls, denn überhaupt ist die Hintergrundgeschichte so dermaßen dämlich, das bei Sichtung des Drehbuchs sonst wohl sonst nur noch Steven Seagal als Hauptdarsteller in Frage gekommen wäre( :2:). Als ob irgendwelche dreisten Geschäftsmänner 500.000 Dollar bezahlen um einen Penner abzuknallen, und wenn Sie sich zufällig selbst verwunden sollten, werden Sie sofort selbst vom obersten Gangsterboss ab geballert, der seine Truppen außerdem auch gern mal in eine volle Einkaufspassage schickt um dort vor tausenden Leuten einen Obdachlosen ein paar Kopfschüsse zu verpassen. Natürlich ist auch hier keiner der anderen Geschäftsmänner (Seine Killer) in irgendeiner Art und Weise maskiert…
Tja Jungs und Mädels, das ist Amerika Bleibt sonst noch was anzumerken außer das Van Damme bei jedem (!) Typen den er abmurkst, ein ganzes Magazin verballert? (!!!), man kommt sich fast schon vor wie bei einem Counter-Strike Turnier mit blutigen Anfängern! Gut, es war John Woo´s Regiedebut, und mit 18 Millionen Dollar Budget wurden echt ansehnliche Effekte produziert die auf jeden Fall Spaß machen. Aber trotzdem: Ich warte hier einfach mehr… Denn alles andere ist einfach nur Trash und Murks ohne Sinn und Verstand. Die Punkte gibt es deswegen auch größtenteils wegen den guten Effekten, sonst kann man hier nix großartig als positiv empfinden.
Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"