Walkabout



    • Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Si Litvinoff, Max L. Raab
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Nicolas Roeg
      Drehbuch: Edward Bond, James Vance Marshall (Roman)
      Kamera: -
      Schnitt: Antony Gibbs, Alan Pattillo
      Spezialeffekte:
      Budget: ca. 1.000.000$ (australisch)
      Musik: John Barry
      Länge: ca. 96 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Jenny Agutter, Luc Roeg, David Gulpilil, John Meillon, Robert McDarra, Peter Carver, John Illingsworth, Hilary Bamberger, Barry Donnelly, Noeline Brown, Carlo Manchini


      Inhalt:

      Nach dem Selbstmord des Vaters scheint ein Geschwisterpärchen im australischen Outback verloren. Als sie einen jungen Aborigine treffen, der sich auf seinem Walkabout, einem traditionellen Initiations-Ritual, bei dem ein Heranwachsender beweisen muß, daß er mehrere Monate allein im Busch überleben kann, lernen auch die Kinder, in der Wildnis zu überleben. Bald entstehen jedoch aus dem Zusammenprall zweier Kulturen große Konflikte.

      Trailer:



      Blu-Ray: 18.11.2011


      Kritik:

      Der Beginn überrascht, wenn plötzlich wie aus heiterem Himmel der Vater seine Tochter im Jugendalter und den kleinen Sohn mitten in im Busch von Australien meucheln möchte. Sie können aber entkommen und der Vater richtet sich selbst. Die Kinder sind nun auf sich allein gestellt. Hierbei hätte man Hintergründe aufzeigen können, denn zu Beginn fehlen die Beweggründe dieser Tat.

      Die 2 Kinder bekommen es mit jede Menge Tier zu tun, von Skorpione, über Riesenschlangen und einem Waschbär, oftmals bekommen sie es nicht mal mit, während sie in der Wildnis schlafen und zunehmend auch dursten. Sie treffen zur rechten Zeit einen jungen Aborigine an, durch den sie überleben. Er weiß wie man an Wasser und frischem Fleisch kommt. Nun wird es ganz schön makaber. Es gibt viele Bilder von der sich zernagenden Tierlandschaft, während die 3 schlafen. Zudem sind grausame Tötungsszenen an den Tieren zu sehen und das nicht zu knapp, wo jagt drauf gemacht wird, um sich zu ernähren. Zu sehen ist es dann, wenn große Tiere qualvoll verenden, da der Aborigine ja nur mit einem Speer bewaffnet ist. Allgemein werden sehr erstaunliche Bilder aufgezeigt, wie Tierkadaver den der Aborigine als Schmuck trägt, diese werden auch noch von vielen Aasfliegen umgeben sein. Die Sounduntermalung ist dabei sehr verstörend und dann wieder sehr schön, genau so verhält es sich mit den Bildern die von prachtvoller Naturkulisse zu verstörenden Tötungsszenen und verwesenden Aas stetig in ruhiger Szenerie wechselt, darin bewegen sich dann unsere 3 Darsteller, die sich recht schnell mögen. Besonders wenn hier ein Känguru mit einem Speer langsam gemeuchelt wird und voll dabei rauf gehalten wird, ist noch im ersten Drittel Schluss für den Mainstream. Dieser verpasst allerdings traumhaft schöne Bilder, wie Sonnenuntergänge und die Naturkulisse einer wilden Landschaft, was so lebendig in einen Film nur selten eingefangen wurde, manchmal traut man seinen Augen nicht was hier optisch aufgeboten wird. Der blonde kleine Junge Luc Roeg (einzige Darsteller Rolle, daraufhin bis Heute Film-Produzent) wirkt wie der Spross bei den Lucio Fulci Filmen, dass kann den ein oder andere nerven, insbesondere anhand der deutschen Synchronisierung, ich find es aber witzig, es passt.

      Walkabout fehlt es im Verlauf zwar ein wenig an Story, ohne dass es aber langweilig wird. Die getroffene Aussage, wenn Wilderer gezeigt werden, die mit ihren Gewehren viele Tiere auf einmal abschießen und nicht etwa verletzte oder einzelne Tiere, wie die Aborigine, sondern Massen, dann wirkt es doch plötzlich grausamer wie die moderne Zivilisation Tiere abschlachtet und das teils nur aus roher Wut heraus.
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      Der anschließende Selbstmord des Aborigine lässt erst den Schluss zu, dass er es nicht verkraftet, wie bestialisch fortgeschrittene Menschen morden.
      Das Ende lässt dann viel Raum zum reininterpretieren.
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      Denn zum Schluss kommt man eher zu der Erkenntnis, dass er sich aus Liebe umgebracht hat, da er wusste, dass die Teenagerin nicht seine Frau sein wird, sondern zurück in die Zivilisation gehört, wo er nicht zurecht kommen kann, denn auch die schöne Jenny Agutter (später: American Werewolf, Chucky 2) war ihn überhaupt nicht abgeneigt, zu sehen anhand eines Tagtraums ganz zum Schluss.
      Ein schöner und verstörender Film von Nicolas Roeg, der daraufhin durch Wenn die Gondeln Trauer tragen später große, aber auch fragwürdige Beachtung fand.

      [film]9[/film]
    • Im Prinzip gibt es zu Dooms Rev nicht allzuviel zu ergänzen. Auf jeden Fall ein interessanter, etwas anderer Film, quasi ein Treffen der Kulturen. Läuft immer wieder auf Sendern ala 3 Sat, Arte oder ZDF Kultur. Ist definitiv ein Blick wert, auch wenn es nicht der ganz große Wurf ist. Verstörend finde ich den Film jetzt nicht, doch da die Erzählstruktur etwas ungewohnt ist (Doom deutet dies ja schon an) und der FIlm durchaus eine Wirkung entfaltet. Insgesamt würde ich ihn als einen etwas ruhigeren Film einstufen, der zum Nachdenken anregt. Für Freunde die Kino fernab von Hollywood mit Charakter eine Chance geben auf jeden Fall eine Empfehlung
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Es lohnt sich manchmal doch vermeidlich vergessene Kultfilme auszuleihen. Dieser hat mich überzeugt, vor allem von der kranken Atmosphäre her. Ein bisschen wie Jacopetti, ein bisschen wie Long Weekend, wer sich jetzt angesprochen fühlt sollte ganz sicher reinschauen.. The Aborigine and The Girl :6: Die Natur in ihrer rohsten Gewallt, gibt leider zu wenig Filme davo.´n.