Der Kämpfer




    • Alternativer Titel: Le Battant
      Produktionsland: Frankreich
      Produktion: Alain Delon
      Erscheinungsjahr: 1983
      Regie: Robin Davis, Alain Delon
      Drehbuch: Alain Delon, Christopher Frank
      Kamera: Jean Tournier
      Schnitt: Michel Lewin
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Christian Dorisse
      Länge: ca. 121 Minuten (französische Originalversion) Deutsche Version: ca. 94 Min.
      Freigabe: FSK 16

      Darsteller:
      Alain Delon: Jacques Darnay
      François Périer: Gino Ruggieri
      Pierre Mondy: Kommissar Rouxel
      Marie-Christine Descouard: Clarisse
      Anne Parillaud: Nathalie
      Andréa Ferréol: Sylviane Chabry
      Michel Beaune: Pierre Mignot
      Gérard Hérold: Sauvat
      Jean-François Garreaud: Pradier





      Jasque Darnay wird nach einem Diamantenraub verhaftet. Die gestohlenen Rohdiamanten konnte Darnay allerdings rechtzeitig verstecken. Nach seiner Entlassung ist Darney, nicht nur Kommissar Rouxel auf den Fersen auch einige Gangster haben es auf die Diamanten abgesehen. Als Darnays Freundin und sein bester Freund von den Gangstern getötet wird, nimmt Darney den Kampf auf.

      Der Film entstand nach der Romanvorlage "Le battant" von André Caroff. Die Regie wurde von Robin Davis und Alain Delon gemeinsam durchgeführt.

      „Der Kämpfer“ ist ein Bespiel dafür, wie schlampig in Deutschland mit Filmen umgegangen wird. Wichtige Handlungsstränge wurden aus Gründen der Zeitraffung entfernt. Handlungsstränge die im Prinzip unverzichtbar sind. Demnach ein Lob an die deutsche DVD Veröffentlichung, welche die deutsche Version wie auch die ungeschnittene französische Version (die sich mit deutschen Untertiteln versehen lässt) beherbergt.

      Genug der Vorrede, gehen wir lieber auf den Film ein. „Der Kämpfer“ bietet eine Mischung aus einem sehr ruhigen, aber auch sehr unberechenbaren Kino. Gerade der Charakter Jasque Darnay trägt zu diesem Prinzip sehr viel bei. Darnay zeichnet sich durch Taktieren, durch Kälte und die angesprochene Unberechenbarkeit aus. Ein Mensch der Niemanden zu trauen vermag und der zu seinem Selbstschutz stets symbolisch den Finger am Abzug hat. Pierre Mondy der die Rolle des Kommissar Rouxel präsentiert bringt ein gewisses Maigret-Feeling ein. Eine Tatsache die selbst Delon zum Ende des Films mit leichtem Sarkasmus an Rouxel weitergibt.

      Die Rolle des Gangsters Sauvat wird von Gérard Hérold gespielt, dessen Gesicht mit auf Anhieb bekannt vorkam. Zu meinem Bedauern muss ich leicht verschämt mitteilen, dass dieser Flashback weniger auf „Pour la peau d'un flic“, sondern auf seinen Auftritt in der Lindenstraße (der Vater von Dominique) bezogen ist. Na ja, irgendeine Leiche hat wohl jeder im Keller.

      Delons weibliche Unterstützung Anne Parillaud in der Rolle der Nathalie sollte eigentlich jeder Freund des europäischen Kinos mit einem gewissen Film von Luc Besson in Verbindung bringen, der auch ein US Remake erhielt. Der brave zum Beschützen animierende Charakter Nathalie, bringt selbst Darnay zu einer leichten Sinneswandlung was das Vertrauen zu anderen Menschen anbelangt. Unterstrichen sei das Wort „Leicht“, denn Jasque Darnay ist ein Einzelkämpfer der sich nicht auf andere verlassen darf. Diesen Part des Einzelkämpfers gibt Delon in sehr guter Weise. Man ist nie auf sein Handeln vorbereitet, man ahnt es aber trotzdem bestimmt Delon den Zeitpunkt stets selber.

      Was dem Film weiterhin sehr gut tut ist die Musik von Christian Dorisse. Herrliche beruhigende Klänge zu einer eher unberuhigenden Situation. Das Gesamte wurde ansprechend gefilmt und man sieht gern auf den Bildschirm.

      Fazit: Ein intelligenter französischer Kriminalfilm, der sich zwar nicht mit Werken von Melville oder Truffaut messen lässt, aber dennoch Gutes zu präsentieren weiß.

      8/10