Produktionsland: Deutschland, Luxemburg
Produktion: Robert Kulzer, Jean-Claude Schlim, Bernhard Thür, Oliver Berben
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Michael Keusch
Drehbuch: Robert Kulzer, Herman Weigel
Kamera: Hannes Hubach
Schnitt: Alexander Berner, Stefan Essl
Spezialeffekte: CA Scanline Production GmbH
Budget: ca. 7.200.000€
Musik: Marco Meister
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Luke Wilkins, Alexandra Neldel, Henriette Richter-Röhl, Niels-Bruno Schmidt, Manuel Cortez, Kristian Kiehling, Ivonne Schönherr, Collien Fernandes, Franz Dinda, Thomas Heinze, Annika Murjahn, Jockel Tschiersch
Inhalt:
Autobahnraser (die Guten) müssen Bolidenschieber (die weniger Guten) von der Autobahn vertreiben, damit die Polizei (die Dummen) sie dort wieder in Ruhe rasen und Spaß haben lässt! Dabei gilt es nur eines zu verteidigen: DIE letzte Bastion von Freiheit und Individualität deutscher Lebenskultur - die Autobahn, die einzigen öffentlichen Teerdecken der Welt auf der es keine Geschwindigkeitsbegrenzung (nach oben) gibt!
Trailer:
Kritik:
So ab 1997 hatte der deutsche Film eine gut 6 jährige Phase, wo die sehr erfolgreichen amerikanischen Blockbusterfilme in Deutschland typisch Deutsch nachgemacht wurden, von den Kritiken stetig verrissen. Autobahnraser bezieht sich ersichtlich auf 2 Fast 2 Furious.
Der junge deutsche Polizist, gespielt vom Schweizer Luke Wilkins (Verbotene Liebe) hat mal nicht das Hemd in der Hose, sondern trägt es lässig über der Hose, dass ist doch viel cooler und lockerer, er wirkt somit nicht so altmodisch und verbohrt wie seine deutschen Kollegen, auch in den ganzen TV Krimis zu sehen. Es gelingt tatsächlich für Luke Wilkins Sympathie aufkommen zu lassen, damit hab ich vor der Sichtung nicht gerechnet, dass ich allgemein hier so einen lockeren Film erleben würde, der sich zu keiner Zeit ernst nimmt und eher den Eindruck einer Dauerparty macht. Ähnlich also wie die Filme um Tom Gerhardt, allerdings geht es hier nicht nur blödelend zur Sache, die Grundgeschichte ist weitestgehend ernst, zumindest spielen hier nur die jungen Hauptcharaktere der Autobahnraser, sowie der junge Polizist sehr locker und witzig aufgelegt. In Grunde genommen sind es feiernde Partyteenager, die sich ein Scheißdreck um das Erwachsenenleben kümmern, zudem haben sie das Herz am rechten Fleck und werden Bösewichte bekämpfen, welche die Polizei nicht fassen kann. Die Geschichte ist so gesehen abwechslungsreich und Längen entstehen hier nicht. Zur Polizei bleibt nur zu sagen, dass sie nichts auf die Reihe bekommt, obwohl sie sich alle Mühe geben. Somit ist der Film dann doch erstaunlich cool und witzig.
Einen noch einprägsameren Eindruck als Luke Wilkins als leicht trotteliger, sympathischer junger Polizist hinterlassen die bezaubernd schönen Mädels wie Alexandra Neldel und Henriette Richter-Röhl, die Mädels haben einen Körperbau und zeigen es auch, da schlackern einen nicht nur die Ohren. Optisch sehr ansprechend ist zudem die Viva Moderatorin Collien Fernandes, die hier im Film glaub (wohl zum Glück) kein einziges mal den Mund aufmacht, auch sie ist also gut besetzt. Die Schauspielleistungen sind allgemein überzeugend und wirken lebensfroh, was man bei einer teils deutschen Filmproduktion der letzten Jahre auch nicht immer behaupten kann. Es werden hier Reifen quietschen und ansprechend von der Kamera gut präsentierte Verfolgungsszenen serviert. Die bunten deutschen Autos, wie der BMW geben was her. Das Ungewöhnliche an diesem teils deutschen Film ist, es macht sich keiner sorgen um zu schnelles fahren und dessen Folgen, nicht mal der Polizist und am Ende drückt sogar der Oberkommissar ein Auge zu, wenn ein paar Verrückte mit 240km/h durch die Gegend preschen. Bei diesem Autobahnraser bekommt man sogar Lust selber mit dem Auto loszudüsen und Geschwindigkeitsbeschränkungen zu überschreiten, so sehr kann man in den Ablauf reinfühlen. Zumindest doch im Vergleich zu Heute, wo die Gesetzeslage und die Polizei noch viel härter durchgreift als 2004, wirkt dass arg witzig und frei. Das Rasen als Kleinigkeit abgetan wird und sogar der junge Polizist gerne mitrassen darf, ist für einen deutschen Film schon ein echter Knaller. Die Sounduntermalung ist zudem vielschichtig, vor allem gibt es aber Viva-Dancefloor auf die Ohren wie der von Apollo 440 - Stop The Rock , was dann auch ganz passend ist.
Ähnlich wie bei „Dieter –Der Film“ sind die zahlreichen sehr schlechten Bewertungen nicht gerechtfertigt und sprechen doch sehr für Verbissenheit der Filmfans Heute.
Filmsound