Killer Instinct - Jane Hamsher (Roman/Sachbuch)

    • Killer Instinct - Jane Hamsher (Roman/Sachbuch)



      Killer Instinct
      Die wahre Geschichte von Natural Born Killers oder Wie man mit wenig Geld einen Film dreht


      Autor: Jane Hamsher
      OT: Killer Instinct. Ho two young producers took on Hollywood and made the most controversial film of the deacade
      Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
      Seiten: 338
      Erschienen: 2001
      ISBN: 3-7466-1731-6


      Jane Hamsher hat den sicher fast jedem bekannten Film „Natural Born Killers“ gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Don Murphy produziert. Und über eben jene Prozedur des Produzierens dieses Films schreibt sie in diesem Buch. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, sondern legt schonungslos die großen und kleinen Allürchen der Stars und Crew dar. Das ist nicht immer schön, auf keinen Fall, aber immerhin witzig oder einfach nur erstaunlich. Das Buch wimmelt nur so von Arschlöchern, aber es gibt hier und da auch die eine oder andere eine sympathische Person. Das fiese daran, alles was in diesem Buch steht, ist angeblich wahr. Oliver Stone, ja, der Oliver. Was soll man da noch sagen. Man muss es einfach gelesen haben. Keine leicht umgängliche Person wie mir scheint. Ebenso wenig Herr Tarantino, der das Drehbuch schrieb, von dem am Ende aber nach vielen Umarbeitungen, nur noch ein Fragment übrig blieb. Und so geht das weiter. Hamsher bringt dem Leser die Schwierigkeiten einer fast schon Low Budget – Produktion näher. Darsteller und Crew am Rande des Nervenzusammenbruchs. Drehstops, finanzielle Engpässe, Zensurprobleme. Viele der Gerüchte um diesen Film werden bestätigt, einige widerlegt. Ja, und Oliver. Oliver mag Pilze. Besonders gern beim Autofahren in der Wüste auf der Suche nach Drehorten, das Auto voll gepackt mit der Crew des Films. Da kann sich der Leser ein Schmunzeln nicht verkneifen. Allgemein wird hier mit viel Ironie und auch bösem Sarkasmus an die Geschichte herangegangen. Eigentlich wähnt man sich manchmal schon fast auf einen Trip wie Hunter S. Thompsons „Fear and Loathing in Las Vegas“ (das Buch, nicht der Film!). Der Schreibstil ist auch dem Thompsons nicht unähnlich, erreicht aber bei weiten nicht dessen Klasse. Aber darum ging es Hamsher, die ständig zwischen Aufgabe und Weitermachen pendelt, auch gar nicht. Dieses Buch ist eine Abrechnung mit einem Film, dessen Herstellung ebenso chaotisch war, wie der Film an sich. Was jetzt keine Abwertung gegenüber NBK ist, ich mag den Film sogar sehr. Nein, wenn man das Buch gelesen hat, eröffnen sich völlig neue Sichtweisen auf einzelne Szenen und Charaktere im Film. Denn Hamsher berichtet natürlich auch von den Dreharbeiten zum Film.
      Man könnte noch viel mehr erzählen, aber alles weitere wäre ein fieser Spoiler, denn dieses Buch ist absolut spannend geschrieben und hat alles, was man eher in einem Roman vermuten würde. Hier gibt es Action, Dramatik, Drogen, abgefahrene Personen, eine Menge Stress und vor allem auch viel zu lachen. Obwohl, manchmal ist es schon wieder nicht mehr lustig was da an Sets oder hinter den Kulissen so abgeht. Absolute Empfehlung!