Produktionsland: USA
Produktion: Gloria Katz, George Lucas
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Willard Huyck
Drehbuch: Willard Huyck, Gloria Katz / Steve Gerber (Comic)
Kamera: Richard H. Kline
Schnitt: Michael Chandler, Sidney Wolinsky
Spezialeffekte: ILM
Budget: ca. 35.000.000$
Musik: John Barry
Länge: ca. 105 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Lea Thompson, Jeffrey Jones, Tim Robbins, Ed Gale, Tim Rose, Steve Sleap, Peter Baird, Mary Wells, Lisa Sturz, Jordan Prentice, Paul Guilfoyle, Liz Sagal
Inhalt:
Kein geringerer als George Lucas, Produzent der legendären "Star Wars"- und "Indiana Jones"-Filme, präsentiert diese Science-Fiction-Komödie um eine vorlaute, Zigarren rauchende und Bier liebende Ente aus einem Paralleluniversum, die durch einen verirrten Energiestrahl auf der Erde landet.
Trailer:
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Kritik:
1987 von der Kritik völlig verrissen, erntete Howard the Duck fast im Alleingang die Preise der Goldenen Himbeere für den schlechtesten Film des Jahres und er war sogar für das Jahrzehnt nominiert. An den Kassen ist diese Big Budget Produktion baden gegangen, schon beim Start lag man nur auf Platz 3 und somit nicht nur hinter Aliens - Die Rückkehr, sondern sogar weit hinter der sehr günstigen Freitag der 13. - Teil 6 Produktion zurück. Howard the Duck fand in den 80ern kein Publikum, das Jahrzehnt des Kinos schlecht hin, wo inhaltlich schlechte Filme bei hoher Qualität tatsächliche keine Chance an den Kassen hatten. Zudem fand der Film trotz TV Ausstrahlung mehr als 10 Jahre weltweit keinen Weg auf DVD. Heut zu Tage wird ja jeder Mist auf DVD und Blu-ray gebracht, wodurch die Qualität völlig abhanden kommt und der Käufer damit überkonsumiert wird, wo auch in den 90ern noch absolute Qualitätskontrolle vorherrschte und es der Film somit auch auf dem Videomarkt zu schwer hatte.
Wie schlecht ist der Film rückblickend nun wirklich? Die Enten- Kostüme sehen sehr gewöhnungsbedürftig aus, nicht unbedingt billig, sondern recht eigen, aber soweit doch noch irgendwo ansprechend. Plötzlich zittert(!) der Stuhl und es geht samt unseren Hauptcharakter Howard ab wie eine Rakete, weg ins All auf eine andere Zeitebene. Fragt bitte nicht wieso, es wird nicht erklärt. Das Spezialeffekt Gewitter der 80er sieht schön bunt und richtig Klasse aus, dass mag damals allerdings auch unter dem Begriff „überladen“ genannt wurden sein, dass trifft Heute aber nicht mehr zu, die Explosionen und Effekte sind unterhaltsam und belustigend. Jedenfalls wird Howard von der Entenwelt in die reale Menschenwelt rübergeschossen. Howard landet dann mitten in der sehr rockigen und düsteren Gegenwart mitten in den rebellischen 80ern, die Atmosphäre ist dabei beeindruckend und sadistische Girlrockbands in Käfige gesperrt, machen Stimmung. Die Szenerie wird zwar nachvollziehbar, aber glaubhaft abgespielt wird sie nicht. Die Menschen sind ersichtlich irritiert von der sprechenden Ente, die auch sehr schnell in Konflikte hineingerät, aber dann doch plötzlich nach dem Beginn schnell überall akzeptiert wird (dämlich!). Von der Geschichte her ist der Film Misslungen. Die Sounduntermalung ist meist nicht gut gewählt, erklingt zu soft und wirkt unpassend, passt überhaupt nicht zu den rockigen Darstellern und deren coolen Rocker-Outfits und der bunten/düsteren Kulisse, noch weniger passt der Sound wahrscheinlich zum rebellischen jungen Kinopublikum damals, auch der breite Entenarsch von Howard ist nicht gerade so cool wie die Eishockeymaske von Jason. Der Humor funktioniert allerdings weitestgehend, einiges ist aber auch nur auf „Alf (TV Serie)“ Niveau, das unterhält insgesamt, wirkt nur vereinzelt kitschig. In der Hauptrolle kann das damalige Hollywoodsternchen Lea Thompson (Zurück in die Zukunft 1+2) optisch überzeugen, zumindest wirkt sie süß und wie alle anderen Charaktere überdreht. Tim Robbins (Top Gun) ist hier wohl der beste Darsteller, zumindest von der Ausstrahlung her, aber der Cast funktioniert allgemein. Howard the Duck ist bis zu einem gewissen Punkt Cola/Popkornunterhaltung am Stück. Zumindest bis zum letzten Drittel,, ab da verwandelt sich ein Typ langsam zum Monster und nun wird es hier ein schauriges und sehr trashiges Vergnügen. Ab da kann man herzlich loslachen, teils auch unfreiwilliger Natur und es wird richtig unterhaltsam. Die Geschichte selbst schafft es aber nicht die Dramatik aufkommen zu lassen, dafür läuft es von Beginn an zu schnell und hölzern ab und der Klamauk steht hier über alles, gewollt und ungewollt, sogar über die Geschichte selbst. Der Synthesizer kommt zum Einsatz, den die Ente für sich entdeckt, was passend zu Mitte der 80er und deren junges Publikum ist, damit der Film cool wirkt.
Es ist doch nachvollziehbar, dass Howard the Duck in den 80ern gescheitert ist, es liegt an dem uncool ausschauenden Entenkostüm selber, aber vor allem an dem Drehbuch was sich als Schrott erweist und ihre Logikaussetzer hat, es war nicht durchdacht genug, was in den 80ern bei der enorm hohen Qualität einfach nicht für mehr reichen konnte. Für den aufstrebenden Regisseur Willard Huyck war es hiermit der letzte Film. Charme hat das Schaffwerk trotzdem, auch wenn nur rein trashiger Natur.