Everybody's Famous - Jeder ist ein Star

    • Everybody's Famous - Jeder ist ein Star



      Produktionsland: Belgien, Frankreich, Niederlande
      Produktion: Dominique Deruddere, Loret Meus
      Erscheinungsjahr: 2000
      Regie: Dominique Deruddere
      Drehbuch: Dominique Deruddere
      Kamera: Willy Stassen
      Schnitt: Nico Leunen, Ludo Troch
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Raymond van het Groenewoud
      Länge: ca. 95 Minuten
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Josse De Pauw, Eva van der Gucht, Werner De Smedt, Thekla Reuten, Victor Löw, Gert Portael, Ianka Fleerackers, Alice Reys, George Arrendell, François Beukelaers, Silvia Claes, Marc Didden


      Inhalt:

      Ein junges Mädchen möchte als Sängerin im Showbusiness Erfolg haben. Das ist nicht gerade einfach, denn sie ist alles andere als eine Schönheit. Als ihr Vater, der voll und ganz hinter ihren Karriereplänen steht, seinen Job verliert, setzt er alles daran, sie zu einem Star zu machen.


      Trailer:



      Kritik:

      Der Vater wird arbeitslos, er hat zuvor in einer großen Fabrik gearbeitet die er nun am liebsten in die Luft sprengen möchte. Die dickleibige Tochter wird Zuhause von Madonna träumen und will ihr nachahmen, sie will ein Star werden. Sie tritt sogar bei einem Kuh-Dorffest im Zeltfest auf und singt Material Girls von Madonna mit schiefen Tönen nach. Der nun besessene und frustrierte Vater versucht seine Tochter tatsächlich im Show Business zu bringen, dafür entführt er eine Sängerin die gerade auf Platz 1 der Charts ist, um den Musikproduzenten zu erpressen, dass seine Tochter eine Chance bekommt. Die Story ist absolut witzig, nimmt sich nicht sehr ernst und funktioniert sehr gut, auch dank der absolut überzeugenden Darsteller. Der Vater wird dann mit Michael Jackson Maske getarnt, mit dem Erpressen des Produzenten fortfahren und ihn also treffen und ein Tape der Tochter geben, wo der Produzent ein Hit draus machen soll.

      Dieser Film ist großartig und strotzt nur so vor Ironie. Ein Musikproduzent der stark an Dieter Bohlen erinnern und aus scheiße Geld machen kann wird genau so dargestellt, wie man ihn sich auch hinter den Kulissen vorstellt und zwar über Leichen zu gehen. Die Tochter die dann eine Maskerade tragen muss erinnert ziemlich an den Erfolg von Lady Gaga, was der Film vorweg nimmt, die auch alles andere als wirklich hübsch ist und auch keine gute Stimme vorweisen kann, aber durch die Maskerade zum Mysterium wurde. Zudem wird ausgesagt, dass man sehr dumm und naiv sein muss, um Erfolg zu haben, auch weil die Produzenten der Popmusik somit mehr Geld machen können, als bei jemand der zu schlau dafür ist, deswegen wird die talentlose Tochter auch vom Produzenten gern genommen, da der aktuelle Star auch schon Höhe bekommen hat oder zu schlau sein könnte. Der ein paar mal gesungene Soundtrack „Lucky Manuelo“ ist übrigens großartig.

      Die Medienmanipulation (alla RTL) wurde wohl noch nie derart witzig und clever dargestellt, der Hintergrund ist, das der große Erfolg des Musikstücks der talentlosen Tochter damit zusammenhängt, dass eine dramatische Entführungsgeschichte hier die Öffentlichkeit aufhorchen lässt, was sich der schlaue Musikproduzent ausdenkt oder beim Erpressen dies für sich nutzt. Das verlangt natürlich auch Köpfchen, ansonsten wird man den Film als zu unrealistisch empfinden und an Medienmanipulation zu glauben sollte hier vorhanden sein, sonst versteht man den Inhalt nicht richtig. Die andere Seite ist, dass jemand es schafft seinen Traum ganz nach oben ins Popgeschäft zu kommen erreicht, was emotional gut rüber kommt. „Jeder ist ein Star!“ hat stetig Humor, so dass er sich nicht vollends für ernst nimmt. Das ist nicht jedermanns Geschmack, aber es ist ein außergewöhnlicher rund emotional geprägter Film der mich begeistert hat. Taschentücher sollten bereitgelegt werden.

      Lucky Manueeeeeeeeelooooooo!

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