Autorin: Charlotte Roche
Jahr: 2008
Die Geschichte erzählt den Krankenhausaufenthalt der 18-jährigen Helen Memel, die nach einer missglückten Arschrasur operiert werden muss. Sie erzählt über die aktuellen Geschehenisse sowie aus Dingen ihrer Vergangenheit und Gegenwart.
Dabei spricht sie sehr offen und direkt über Tabuthemen, die in der heutigen Gesellschaft selten offen diskutiert werden: Selbstbefriedigung, Analverkehr, Kacken, Pissen, Menstruieren, Körpergerüche, Körperflüssigkeiten, Pickel etc.
Das Buch habe ich zum ersten Mal in Berlin im Park bei zwei 17-jährigen Mädchen gesehen. Schon nach dem ersten Satz war mir klar, dass hier u.a. Fäkalhumor vom Feinsten zu erwarten ist. Also habe ich mir das Buch von ner Freundin ausgeliehen. 218 Seiten und ca. 6 Stunden später: Wenn man dieses Buch liest, ekelt man sich, man lacht göttlich, man denkt sich "Oh mein Gott", man fühlt mit, man heult Tränen or Lachen.
Teils konnte ich die Ausdrucksweise und Gedankengänge der Protagonistin nachvollziehen. Andererseits ist sie auch eine ziemlich gestörte Persönlichkeit, die gegen den Sauberkeits-Fimmel heutiger Zeiten rebelliert. Welcher Platz für eine absichtliche Bakterienverteilung könnte besser sein als ein steriles Krankenhaus?
Feuchtgebiete lässt sich schwer beschreiben. Man sollte es selber gelesen haben, sind ja auch nur 218 Seiten in recht großer Schrift. Währenddessen essen sollte man vielleicht nicht. Mir hat es nichts ausgemacht, dass jemand über aufgegessenen Eiter erzählt, während ich ein Brötchen mit Schmierkäse esse.
Wertung? 9/10
"Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"
Harlan Wade, F.E.A.R.
Harlan Wade, F.E.A.R.