Produktionsland: USA
Produktion: Mari-Jo Winkler, Sacha Baron Cohen, Peter Baynham, Alec Berg, Anthony Hines, David Mandel, Dan Mazer, Scott Rudin, Jeff Schaffer
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Larry Charles
Drehbuch: Sacha Baron Cohen, Alec Berg, David Mandel, Jeff Schaffer
Kamera: Lawrence Sher
Schnitt: Greg Hayden, Eric Kissack
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Erran Baron Cohen
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Ben Kingsley, John C. Reilly, B.J. Novak, J.B. Smoove, Kevin Corrigan,Olivia Dudley, Aasif Mandvi, Erick Avari, Jim Piddock
Inhalt:
"Der Diktator" erzählt - politisch völlig unkorrekt - die heldenhafte Geschichte eines Machthabers, der um jeden Preis verhindern will, dass sein schönes Land, welches er voller Hingabe unterdrückt, ins Chaos der Demokratie gestürzt wird. Nachdem Admiral General Aladeen nach Amerika geladen wird, um sein nukleares Atomprogramm zu rechtfertigen, wird er in dem von ihm liebevoll titulierten "Geburtsort von Aids" kurzerhand gekidnappt und durch einen ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegenhirten ersetzt. Der Diktator findet sich daraufhin schutz- und obdachlos in New York wieder, bis er auf einen "kleinen Mann" trifft, der, wie sich herausstellt, die Besitzerin eines veganen Öko-Ladens ist und ihm schließlich Asyl bietet... doch Admiral General Aladeen duldet kein Asyl... sondern will seine 14-stündige Rede vor den Vereinten Nationen halten!
Trailer:
Kinostart Deutschland: 17.05.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 20.09.2012
Kritik:
Einen provokanten Film über die Militärdiktatur des arabischen Raums ist seit Postal nichts besonders mehr. Der Diktator sticht in ähnliches Gewässer, ist aber doch wesendlich intelligenter als Postal zuvor. Es werden viele Gags eingestreut, wie ein WII Terroristenspiel, so richtig ernst sollte man das Geschehen nicht nehmen, auch wenn es für den heutigen Mainstreamjünger oft ziemlich derber Humor ist. Die wörtlich: Öko-Schwulies von Avatar werden runter gemacht, für mich einer der witzigsten Dialoge im Film, auch Justin Bieber und Harry Potter bleiben nicht unverschont. Der Film zeigt also zu Beginn gleich, welches Publikum er nicht ansprechen wird, er spricht hingegen ein intelligentes Nerd-Publikum an, das auf pubertären, anarchistischen Assi-Humor steht, wie zuletzt bei „New Kids Turbo“ zu sehen, insgesamt ist Der Diktator aber etwas leichter zu konsumieren, wird trotzdem für viele zu viel des schlechten Humors sein. Die Witzigkeit ist dennoch stetig gegeben, sie zündet zumindest meistens, zwar nicht mit ganz große Lacher am Stück, dafür ist hier aber Platz für eine Geschichte die richtig den Humor gekonnt weckt. Der Diktator ist sehr ironisch, dass man im Verlauf kräftig abfeiern kann. Gerade jüngere Kinozuschauer die über Hangover und American Pie viel ablachen können, werden hier an ihre Grenzen stoßen.
Es kommt eine passend witzige Szenen aus Forrest Gump vor. Es wird mit dem abgetrennten Kopf von Morgan Freeman Spielchen getrieben. Der Hauptdarsteller ist samt des Schniedelwutz gar in einer witzigen Schockszene unten rum ganz nackt zu sehen. Die Lovestory funktioniert gut, vor allem auch weil Anna Faris (Scary Movie) sympathisch wirkt, also keine Fehlbesetzung wie ich es befürchtet hatte, auch wenn sie nicht an Cohen und Kingsley heranreichen kann. Ganz am Ende hat der Film noch einen richtigen Paukenschlag gegen die westliche Demokratie zu bieten, was das große Highlight sein darf, dort wird die ganze Ironie plötzlich in Wahrheiten umgemünzt und es wird aufgezeigt das in der Demokratie, wie es die westlichen Staaten verkörpern, die selben schlechten und verlogenen Ansichten dahinterstecken wie in der Diktatur. Der Diktator ist somit keine amerikanische Propaganda, sondern zeigt auf, dass beide Seiten ähnliche Schwächen haben und nur auf Machtbesitz und Ausbeutung fixiert sind.
Was hier aber Hollywood Hüpfdulle Megan Fox in dem Film zu suchen hatte? Blank gezogen, das einzige wozu man sie Casten könnte, hat sie hier nicht. Alle die über Der Diktator überhaupt nicht Lachen können und das trifft doch auf so einige zu, die tun mir wirklich leid, sollen dann doch lieber bei ihren stinklangweiligen Oskar-im-Hinternfilmchen der letzten Zeit bleiben. Jeder der eine gewisse Demokratie Verdrossenheit verspürt und Die Nackten Kanone mag, bekommt richtig Futter.
"Ich bin sehr stolz Amerikaner zu sein, ich bin Amerikas Vollidiot Nummer 1“