Das Herz einer Amazone - wild und frei

    • Das Herz einer Amazone - wild und frei



      Originaltitel: Wild Hearts can't be broken
      Produktionsland: USA
      Produktion: Oley Sassone, Matt Williams
      Erscheinungsjahr: 1991
      Regie: Steve Miner
      Drehbuch: Matt Williams, Oley Sassone
      Kamera: Daryn Okada
      Schnitt: Jon Poll
      Spezialeffekte: Guy Himber, Peter Montgomery
      Budget: ca. -
      Musik: Mason Daring
      Länge: ca. 85 Minuten
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Gabrielle Anwar, Michael Schoeffling, Cliff Robertson, Dylan Kussman, Kathleen York, Frank Renzulli, Nancy Moore Atchison, Lisa Norman, Lorianne Collins, Elizabeth Hayes, Laura Lee Norton, Michael J. Matusiak


      Inhalt:

      Manche überlassen ihr Leben dem Schicksal, nicht jedoch Sanora. Nach dem Tod ihrer Eltern steht sie einer unbarmherzigen Welt gegenüber. Wie von einem Wildpferd, das zugeritten werden soll, verlangt man von ihr, sich anzupassen. Sanoras Wille ist stärker als der Käfig, der sie einengt, und ihre Träume von Freiheit beflügeln ihren Willen auszubrechen. Ihr Mut begleitet sie durch Höhen und Tiefen bis zum Gipfel, doch bis zur finsteren Schlucht ist es nur ein kleiner Schritt. Ihr Leben verändert sich entscheident...

      Trailer:
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      Kritik:

      Gabrielle Anwar ist ein wildes böses Mädchen, sie liebt aber Pferde und wie sagt man nicht so schön, außen hart und innen weich, was sich bei ihr schnell herausstellt. Der ganze Film ist wild, Anwar schlägt und spuckt, dabei wird es einen selbst in der Magengrube zu Beginn etwas übel bei, sie spielt ihre Rolle absolut glaubhaft. Ähnlichkeiten mit Pippi Langstrumpf sind bei ihr bestimmt nicht ganz zufällig. Der Film ist interessant. Anwar will nach dem sie von ihrem Zuhause ausgerissen ist, bei einer umherziehenden Veranstaltungsshow wilde Amazone werden. Die Kulisse der 30er Jahre mit noch ein weinig Cowboystyle kann überzeugen. Trotz einer sehr überzeugenden Hauptdarstellerin und den ordentlichen Cast allgemein, hat der Film aber seine Schwächen. Die Geschichte wirkt im Verlauf anhand der kitschigen Liebesromanze und Pferdeshow an sich, mehr unfreiwillig ulkig und gibt nicht genug her, also mit Sicherheit kein wirklich guter Disneyfilm. Anwar hält im schwächeren Mittelteil das Werk aber doch im Fahrwasser. Die Wassersturzszene mit dem Pferd von einem Turm ist beeindrucken und völlig verrückt und provokant. Scheinbar besteht die Show der Umherziehenden nur aus dieser einen Turmszene. Unerklärlich auch, wie Anwar nach dem Blick in den Spiegel, einzige Zeit nach einem Sturz, nun feststellt, Blind zu sein (dämlich!). Das es der Film im Mittelteil schleifen lässt, schmälert den Gesamteindruck nicht so sehr, denn das Finale mit der Blinden, die versucht mit ihrem wilden Pferd die Show weiterzumachen und dafür auch viel trainiert und obwohl es nicht glückt, kommt es doch zum finalen Sprung und das Werk endet dabei im üblich, emotionalen Hollywood Sensations-Happy End. Das ist dem Film absolut gelungen. Die Aussage des Films durch das letzte Drittel, dass man vieles erreichen kann, wenn man nur fest dran glaubt, hier im Bezug auf blinde Menschen, ist absolut gelungen. Aufgefallen ist mir noch das Gabrielle Anwar einmal eine gruselige Papiertüte über den kopf hat und dabei an Steve Miner seinen Jason Voorhees aus Freitag der 13. erinnert.

      Herz der Amazone ist Steve Miner nicht durchweg geglückt, hat aber beeindruckende Momente zu bieten, insbesondere wie das Pferd mit Reiter vom Sprungturm Meterweit ins Wasser stürzt und das als Attraktion verkauft wird, sind Szenen die man kaum glauben kann, nicht vergessen wird und das man Heut zu Tage nicht mehr im TV laufen lassen kann. Das Pferdeturmspringen war bis mindestens in die 40er Jahre hinein, als Attraktion durchaus nicht selten, mittlerweile wird jedes Tierschutzgesetz so etwas sogar verbieten. Der übliche Disney Kitsch macht die Emotionen im Film nicht kaputt und somit liegt Herz der Amazone über bedeutungsschwangerem Durchschnitt.

      [film]7[/film]

      lolp