Heiße Berührungen

    • Heiße Berührungen




      Alternativer Titel: Midnight Party
      Produktionsland: Belgien, Frankreich, Italien, Schweiz, Spanien
      Produktion: Erwin C. Dietrich
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Jess Franco
      Drehbuch: Erwin C. Dietrich, Jess Franco
      Kamera: Peter Baumgartner, Christian Bollinger, Philippe Vandaele
      Schnitt: C. Lecoque
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Daniel White, Alain Petit
      Länge: ca. 91 Min.
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Lina Romay, Monica Swinn, Olivier Mathot, Evelyne Scott, Claude Boisson, Nadine Focarde


      Sylvia ist zwar verheiratet, hat aber auch ein Verhältnis mit deinem linksextremen Rockmusiker und einem Privatdetektiv. Auch ansonsten steht die Nachtclubtänzerin sexuellen Abenteuern sehr offen gegenüber. Nachdem sie mit einem Mann und einer Frau eine Nacht verbringt und am nächsten Morgen aufwacht, liegen die beiden ermordet im Bett. Natürlich glaubt man ihr die Geschichte nicht und Sylvia wird kurze Zeit später entführt und gefoltert.

      „Gitarre macht mich so sinnlich“

      ist eines der ersten Zitate die Lina Romay innerhalb „Heiße Berührungen“ von sich gibt. Zuvor erzählt Frau Romay bereits reichhaltig Blödsinn, aber der Ausspruch hinsichtlich des Saiteninstruments konnte zu dem Zeitpunkt noch die Spitze erklimmen.

      Was Lina Romays Aufgabe zu sein scheint, ist sich in jeder erdenklichen Situation nackt zu zeigen, diesem kommt Rosa Maria Almirall Martínez auch erfolgreich nach. Was sich in schauspielerischer Hinsicht innerhalb des Films anbietet ist unterste Schublade. Es ist wirklich schwierig etwas Positives zu erkennen, aber das erwartet man auch eher weniger, denn wir befinden uns in einem Film von Jess Franco und nicht im Globe Theatre.

      Die Dialoge die der Film bietet sind demnach nur für die ganz Harten und für den Trash-Fan der das Wort Toleranz schätzt, erträglich. Das Gleiche gilt für Lina Romays Monologe.

      „Sag Madeleine, dass sie uns das Hühnchen schicken soll.“

      Irgendwie ist das vor den Augen Ablaufende recht witzig, doch es stellt sich schon die Frage wo Franco denn nun genau hin will. Morde, zwei Leichen und dann erneut Schmuddelerotik mit extrem peinlichen Dialogen.

      Die Klaviermusik die hier vereinzelnd eingesetzt wurde gleicht der eines Slapstickfilms. Eine erneute Tatsache die den Film in mehrere Richtungen führt. Angefangen bei Schmuddelerotik über den Kriminalfilm und Comedy hin zum Eurospy mit den Agenten aus Pitschigeki (oder wie auch immer). Von allem ein wenig in die Tüte geworfen und anschließend den Mix auf Zelluloid verewigt. Chaos und Peinlichkeit können schnell zum Kult werden.

      …und man sollte auch nicht vergessen, dass Jess Franco sich innerhalb des Films auch als dessen Autor vorstellt.

      Fazit: Ein Film der den Franco-Fan auf jeden Fall interessieren wird und sei es letztendlich nur um sich zu amüsieren. Alle Normalsterblichen und außerhalb des Franco-Universums Befindlichen werden diesem Film ohne zu Zögern Null Punkte geben. Dieses ist durchaus in Ordnung, aber sie mögen trotzdem verstummen, denn wer sich einen Franco-Film ansieht, der sollte schon wissen worauf er sich einlässt.

      Auch hier gilt: It´s sleazy, it´s strange, it´s Franco.

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      In Memory of Lina Romay
      born 25. Juni 1954 in Barcelona
      died 15. Februar 2012 in Málaga
      R.I.P.