Alternativer Titel: Halleluja Companeros
Alternativer Titel: 1000 Kugeln für ein Halleluja
Produktionsland: Italien, Frankreich
Produktion: -
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Michele Lupo
Drehbuch: Ernesto Gastaldi, Luciano Martino
Kamera: Guglielmo Mancori
Schnitt: Antonietta Zita
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Francesco De Masi
Länge: ca. 112 Min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller:
Giuliano Gemma: Arizona Colt
Corinne Marchand: Jane
Giovanni Pazzafini: Clay
Fernando Sancho: Gordon Watch
Andrea Bosic: Pedro
Ivano Staccioli: Captain
Roberto Camardiel: Whiskey
Mirko Ellis: Sheriff
Gérard Lartigau: John
Rosalba Neri: Dolores
Pietro Tordi: Priester
Tom Felleghy: Will
Der Gesetzlose Torrez Gordo Watch überfällt ein Gefängnis um anschließend die Insassen als neue Mitglieder seiner Bande zu rekrutieren. Zu diesem Zweck erhalten alle ein Brandzeichen. Unter den Inhaftierten befindet sich allerdings auch der Revolverheld Arizona Colt, der sich Gordo natürlich nicht unterwerfen will und sein eigenes Spiel spiet. Diese Vorgangsweise führt zu hochexplosiven Auseinandersetzungen.
Mit dem von Raoul gesungenen Titelsong „The Man from Nowhere“ starten wir in einen äußerst bleihaltigen und richtig genialen Western. Bereits in den ersten Momenten geben Fernando Sancho und Nello Pazzafini, in den Credits als Giovanni Pazzafini vorgestellt, eine wunderbare Vorstellung. Ein Überfall auf ein Gefängnis, der bereits erahnen lässt, dass dieser Film noch Einiges im Petto hat. Dabei sind nicht allein Actionmomente angesprochen, sondern auch die Dialoge und die Verhaltensweisen der Charaktere. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Nello Pazzafini und Giuliano Gemma ist da schon aller Ehren Wert. Ein Humor wie man ihn liebt, schwarz und null Bezug zum Klamauk. Gesetz den Fall der Film droht in ein wenig Entspannung zu fallen, so ist entweder Nello, Roberto Camardiel oder eine anderer zur Stelle um dem Film wieder schlagartig den Wind in die Segel zu bugsieren.
„Hier wird verdammt hart gespielt, da bleibt das Kleinviech schnell auf der Strecke“
Demnach sind bereits allerbeste Vorraussetzungen geschaffen um in den nächsten ca. 100 Minuten bestens unterhalten zu werden. Alles weitere kann die gute Kameraarbeit erzielen. Die Aufnahmen der kargen Landschaften und einige Naheinstellungen sind dabei sehr angenehm. Die Naheinstellungen werden zum rechten Zeitpunkt eingesetzt und lassen somit eine stärkere Brisanz der jeweiligen Situationen vermitteln.
Giuliano Gemma gibt als Arizona Colt einen reinen Antihelden. Jemanden der es mit der Moral nicht so genau nimmt, beim Pokern falsch spielt und recht gern provoziert. Eigenschaften mit denen er bei Fernando Sancho sprich Torrez Gordo Watch an der falschen Adresse ist. Dass es hier nicht allein zu Auseinandersetzungen kommt, sondern dass diese recht brutal umgesetzt wurden, gibt dem Film eigentlich noch wesentlich mehr, als er ohnehin schon zu bieten hat.
„Ich lebe nämlich davon, Kastanien aus dem Feuer zu holen.“ (Arizona Colt)
Fazit: Ein erstklassiger Italo-Western, der nicht viel von Moral hält und einen hervorragenden Showdown zu bieten hat.
Abschließend ein Zitat von Bert Markus für die Zeitschrift Filmecho/Filmwoche aus dem Jahr 1967.
„Das alles hat nichts mehr mit Abenteuer-Romantik, Wild-West-Idylle oder Karl-May-Color zu tun. Dies ist der härteste und grausamste Western einer allmählich Ärgererregenden Welle rüder Erzeugnisse, weil sie die Verwilderung der menschlichen Gefühle zum Idol ihrer Antihelden erhebt.“
In diesem Sinne: Amen…
…schließlich sagte das ein paar Jahre später auch der Tod.
9/10