Originaltitel: Nuit blanche
Produktionsland: Belgien, Frankreich, Luxemburg
Produktion: Marco Cherqui, David Grumbach, Jean-Jacques Neira
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Frédéric Jardin
Drehbuch: Frédéric Jardin
Kamera: Tom Stern
Schnitt: Marco Cavé, Christophe Pinel
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 2.500.000€
Musik: Nicolas Errèra
Länge: ca. 102 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Tomer Sisley, Joey Starr, Julien Boisselier, Serge Riaboukine, Laurent Stocker, Samy Seghir, Dominique Bettenfeld, Adel Bencherif, Birol Ünel, Lizzie Brocheré, Edouard Baer, Laurent Demianoff
Inhalt:
Nachdem zwei Polizisten versucht haben, maskiert einen Drogentransport zu überfallen, endet einer der beiden mit einer bösen Stichverletzung und einer großen Tasche voller Kokain. Die Drogen gehören einem berüchtigten Gangsterboss, der seinen Besitz natürlich zurückhaben möchte und daher den Sohn des Polizisten entführt. Wenn dieser seinen Sohn lebend wiederhaben möchte, muss er die Beute bis zum Ende der Nacht zurückgeben.
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 05.04.2012 (Verleih: 08.03.2012)
Kritik:
Der Vorspann läuft rückwärts an, wir sind nicht in Hollywood, soviel ist schnell klar. Der Clubsound von Queen passt wunderbar zum Verfolgsszenario. Es herrscht allgemein stetig tolle Clubstimmung, wobei der Nachtclub auch bis auf das Finale der einzige Schauplatz bleibt. Gewalt gegen Frauen und einem Kind wird hart dargestellt, für den Mainstream schon zu derbe Kost. Spannend sind die Auseinandersetzungen mit trickreichen Kampfeinlagen und eine Großküche, die bei der Prügelei völlig auseinander genommen wird. Der Film hat allerdings einige Unglaubwürdigkeiten, wie das Kochpersonal, die bloß dastehen und beobachten, während die Küche auseinander genommen wird. Die Kamera ist recht wackelig, aber erträglich. Der Film hat eine pausenlose, aber nie nervige, dafür brutale Hetzjagd alla Crank, nur halt nicht zu hektisch wie in Hollywood, sondern es gibt genug Platz für eine ausgetüftelte Geschichte mit Wendungen. Die Charaktere sind gut besetzt, man nimmt ihnen die Gangsterrollen voll ab. All das wird lediglich dadurch getrübt, dass der Film schon etwas zu übertrieben wirkt, wo der Vater den Sohn aus den Klauen der Gängster befreit, vieles lässt sich dadurch erklären, das Gangster nicht lang zögern und auch keine ausreden hören wollen, deswegen will er ihnen zuvorkommen.
Es ist ein reales Bild was hier gezeigt wird, aber einige Szenen wie die Köche die bei der Zertrümmerung ihres Eigentums bloß daneben stehen und das die Party immer weiter geht, obwohl stetig Schlägereien und Schüsse fallen und kein Polizeiaufgebot vorfährt, dass ist nicht zu verstehen. Zur Hatz gesellen sich noch Spaß und Humor, anhand der Auseinandersetzungen. Schiessereien gibt es einige blutige. Der alte Mehlsacktrick mit dem Kokain ist dabei. Die Dialoge erzählen das Nötigste und sind interessant. Der Film hat auch kein wirkliches Happy End, sondern lässt dem Zuschauer Raum zum rien interpretieren.
Fesselnd, Brutal, durchaus emotional, nur die Logik hat ein paar Schwächen und verhindert die Höchstwertung. Insgesamt wesendlich besser als Crank. Das glatte, erträglichere und sicher wieder stark gefeierte US Remake soll dann 2014 erscheinen.