Lollipop Monster

    • Lollipop Monster



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: ZDF / Andi Wecker, Annette Oswald, Wolfgang Cimera, Bettina Wente
      Erscheinungsjahr: 2011
      Regie: Ziska Riemann
      Drehbuch: Ziska Riemann, Luci Van Org
      Kamera: Hannes Hubach
      Schnitt: Dirk Grau
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Ingo Frenzel
      Länge: ca. 93 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Jella Haase, Sarah Horvath, Sandra Borgmann, Fritz Hammel, Janusz Kocaj, Koffi Kôkô, Nicolette Krebitz, Lilli Meinhardt, Murali Perumal, Sybille J. Schedwill, Rainer Sellien, Rafael Stachowiak


      Inhalt:

      Zwei Mädchen, Ari und Oona, träumen vom Ausbruch in die Freiheit. Der Baron, Sänger ihrer Lieblingsband "Tier" singt: "Wir fühlen alles, uns machst du nichts vor, wir sind Trieb, Lust und Instinkt..." Doch bei ihnen zuhause wird nicht gefühlt, sondern geschwiegen. Aris Mutter hat bis heute nicht bemerkt, daß ihre Kinder groß geworden sind und ihr Bruder tyrannisiert die Familie in der bunten Designwelt. Die lolitahafte Ari holt sich die fehlende Zuneigung beim Sex mit erwachsenen Männern und buhlt um die Aufmerksamkeit der mysteriösen, schwarz gekleideten Oona. Oona fühlt sich schuldig am Selbstmord ihres Vaters, ritzt sich die Arme blutig und bannt ihre Gewaltphantasien mit wilden Kohlestrichen auf Papier.

      Oona lernt von Ari, ihre Wut nach außen zu kehren und Ari erfährt durch die Freundschaft endlich das Gefühl von Selbstachtung. Gemeinsam schleichen sie durch das Dickicht der Stadt, gehen "auf die Jagd", geleitet von Neugier und Instinkt und der Faszination für den düsteren Baron. Mit ihm tanzen sie durch die Dunkelheit und blecken drohend die Zähne. "Wir verstehen uns blind, weil wir dieselbe Gattung sind." Doch dann beginnt Ari eine Affäre mit Oonas verhasstem Onkel Lukas. Als Oona die beiden ertappt, zieht sie sich zutiefst gekränkt zurück. Die Mädchen sehen nur noch eine Chance, ihre Freundschaft zu retten. "Du solltest niemals vergessen - ich könnt' dich einfach fressen - bin unberechenbar..."

      Trailer:



      Kinostart in Deutschland: 25.08.2011
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 25.02.2012


      Kritik:

      Anhand der deutschen Soap Darsteller ist es nicht möglich überhaupt reinzufinden. Der postmoderne schwarze Look des Anschminkens des Gesichtes kommt zum Vorschein bei der Jugend, insbesondere bei Sarah Horvath (Dark Town - Die Nacht der Vampire, Wilden Kerle 5)
      in der Hauptrolle zu sehen, übrigens soll ihr Outfit den Gothic Gänger widerspiegeln, zumindest an der Musik die sie hört, was sich wie Unheilig oder Umbra Et Image anhört, dass konnte ich selbst nicht entschlüsseln, vielleicht ist es auch unbekannter. Dazu passt aber das restliche sehr moderne Outfit irgendwie nicht und die Schminke ist nicht typisch Schwarz, sondern kunstvoll gezeichnet (Cyber). Die Darsteller sind jedenfalls unter aller Sau, sehr unglaubwürdig und aufgesetzt agierend, auch oder insbesondere die Teenager. Die Dramaturgie ist auf demselben Level wie GZSZ. Da kommt es zu seiner Situation, wo es dann heißt, dass die Mutter mit jemand anderen rummacht und dann wird das Gesicht des Vaters aufgezeigt (der leicht erschrocken starr kuckt) und es wird die Hintergrundmusik laut erträllern als ob gerade ein Teil der Lindenstraße zu Ende geht, anschließend hier Szenenwechsel. Wenn ein Film nach 20 Minuten aufgrund seiner Aufgesetztheit und Trägheit nicht anspricht, wird es allerhöchste Zeit den Stecker zu ziehen. Den einen Punkt gibt es noch für die durchaus gelungene visuelle Spielerei zwischendrin. Zu der Schminke fällt mir gar nichts ein. So sollen Gothics aussehen? Wenn sie kunstvoll glatt gestrichen und dünn schwarze Schminke als Kunstaufdruck drauf haben? Gut, hab ich bei Cyber-Goths auch schon ähnliches gesehen, da hat aber das schräge Outfit auch gepasst, hier passt das Outfit nicht zur Schminke, es sieht schlicht weg lächerlich aus und bei einer Gothic Veranstaltung hätte man das nur ausgelacht. Noch schlimmer aber dieses Image eines Gothic Girls, die selbst zermürbt und ritzend Zuhause sitzt, während trauriger Gothic Rock ertönt, dass trifft wahrscheinlich auf die junge EMO Schwarzschminkfraktion evtl. noch zu. Das ist nur zum Fremdschämen was hier aufgezeigt wird, für denjenigen der sich mit dem Gothic Style einigermaßen auskennt. Das ist ganz großes Fremdschämkino im ansonsten belanglosen Soap Trott. Die junge Besetzung hat genau so vielschichtige Mimiken und emotionale Gegebenheiten drauf wie die bei Twilight und GZSZ. Darsteller die ersichtliche postmoderne Modemenschen sind, aber Gothicseelen spielen sollen, das funktioniert nicht. Hier hat niemand, weder Cast noch Crew, noch Produzenten irgendeine Ahnung gehabt. Das blutige Filmende ist leicht sarkastisch, aber auch nicht wirklich hart, es findet natürlich alles mehr im Off statt was gemordet wird, aber es wird durchaus mehr Gewalt gezeigt als bei GZSZ, dass schon noch, ist hier vollkommen unwichtig um das Gesamtwerk ab oder aufzuwerten, wenn sonst nichts funktioniert.

      Wo Twilight wenigstens noch eine Geschichte hat, gibt es hier GZSZ Inhalt im düsteren Verschnitt. Ich hab mit dem „gefickt“ und du hast mit dem „gefickt“ Dialoge sind gähnend.
      "Piep piep piep wir haben uns alle lieb.." :11: Dennoch hat der Film zunehmend diese depressive EMO Selbstzerstörungsscheiße drauf, dass kann verstörend wirken, wenn man mit den Charakteren irgendwas anfangen kann.

      Ziska Riemann wollte hiermit provozieren, mehr als ein lauer Bierfurz ist aber nicht bei raus gekommen. Hauptkritikpunkte sind die miese Soap Besetzung, die fehlende Aussagekraft der Geschichte und die falsche Darstellung des Gothic, der Bezug auf Emo’s hätte hier besser gepasst.

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