Alternativer Titel: Breeders, Nemesis - Die Brut des Grauens
Produktionsland: USA
Produktion: Charles Band, Cynthia De Paula
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Tim Kincaid
Drehbuch: Tim Kincaid
Kamera: Arthur D. Marks
Schnitt: Barry Zetlin
Spezialeffekte: Matt Vogel
Budget: -
Musik: Don Great, Thomas Milano
Länge: ca. 77 min
Freigabe: FSK 18 (indiziert)
Darsteller: Teresa Farley, Lance Lewman, Frances Raines, Natalie O'Connell, Amy Brentano, LeeAnne Baker, Matt Mitler
Adriane Lee, Mae Cerar, Mark Legan, Dan Geffen, Pat Rizzolino
Inhalt:
New York City. Ein Alien hat sich unter dem Empire State Building eingenistet und macht nun Jagd auf Menschen. Bevorzugte Opfer sind Jungfrauen, in denen sich die Außerirdischen fortpflanzen können. Detektiv Dale Andriotti ist dem Ganzen bereits auf der Spur.
Trailer:
Mediabook (inkl. Blu-Ray): 11.03.2022
Meine Wertung:
Mit „Breeders“ suchte ich mir heute mal wieder einen besonders amüsanten Trash-Schinken des Jahres 1986 raus der zudem (kurioserweise) recht unbekannt im europäischen Raum ist! Selbst der deutsche, eher etwaslangweilig klingende Alternativtitel „Killer-Alien“ konnte mich nicht von der Sichtung des Streifens, also rein ins Vergnügen! Sowohl für das Drehbuch als auch für die Regie verantwortlich zeigte sich hier Tim Kincaid, der in den 80ern an diversen italienischen Science-Fiction Trash-Filmchen mitwirkte und sogar mal (kurzzeitig) vertretungsweise als Regisseur in „Sindbad - Herr der sieben Meere“ aushalf.
Danach vertrieb er sich die Zeit mit dem drehen von Schwulenpornos, (Naja einer muss es ja machen) und so verwunderte es mich auch nicht dass er seinen geistigen Ergüssen bei „Breeders“ ebenfalls freien Lauf lassen konnte und dem unliebsamen Horrorfan eine ziemlich abstruse Story bot, samt Alien dass nach Lust und Laune Jungfrauen „vergewaltigt“... Aber wie am besten anfangen mit dieser Gurke?
Allein die Story von dem Alien welches wahllos Jungfrauen vergewaltigt um diese dann in Trance zu versetzen und zu seinen persönlichen Sexsklavinnen zu machen ist (höflich ausgedrückt) ein bisschen Banane. Die Introszene des Films ist dann sogleich auch ziemlich bezeichnend für den restlichen Verlauf von „Killer-Alien“.
Irgendwo in New York: eine halbnackte, aufgetakelte 80er Jahre Tussi trifft einen Typen der nach einem kurzen Gespräch vor ihr hyperventiliert und ohnmächtig zusammenklappt. Sie will Ihm helfen, wird jedoch wird schnurstracks vom fiesen Alien „vernascht“ (Immer zu erkennen an der klibbrigen „Hand“ die in den Nahaufnahme des Arm des Opfers packt) und in irgendeinen Hinterhof verschleppt. Ziemlich blutige Angelegenheit wie der später herangeeilte Typ im Anzug (Soll anscheinend einen Polizisten darstellen) erschrocken feststellt…
Später dann im Krankenhaus geht man der Ursache auf den Grund: Dr. Gamble Pace (Teresa Farley) und Detective Dale Andriotti (Lance Lewman), welche anscheinend so etwas wie die Hauptdarsteller sein sollen, begutachten das mit Schürfwunden übersäte Opfer. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, erläutert der Detective, welcher in der Vergangenheit wohl noch nicht sonderlich viele Mordfälle aufgeklärt hat, schließlich befinden wir uns mitten in New York City, dazu noch in den wilden 80ern, Halloooo?! Doch Rettung naht, denn das Opfer erwacht aus seinem Koma und…kann sich an nichts mehr erinnern (das war abzusehen tzehehe).
Detective Andriotti lässt die Aussage allerdings nicht so stehen, appelliert fest an seinem psychologischen Talent und entgegnet zugleich mit dem wohl einträchtigsten Zitat des Tages: "Sie sind nicht tot, sie sind am Leben und wenn sie am Leben sind können sie sich erinnern und wenn sie sich erinnern können, dann können wir diesen Fall hier auch aufklären!" Alles klar?! Aber gut, da auch diese Ansprache nix brachte mussten sich Dr. Pace und der Detective etwas anderes einfallen lassen…
Zum Glück gab es 1986 bereits Computer denn die Recherche ergab neben typischen 80er Jahre Endzeitgeplänkel folgendes: „Alle weiblichen Opfer waren vor der Vergewaltigung des Aliens Jungfrau!“ Nun stellen sich mir natürlich sogleich zwei Fragen? Wie kann der Computer sowas wissen? Und: Wie kann das Alien sowas erkennen bevor es die Jungfrauen vergewaltigt? Ich persönlich würde mir da ja gern mal den einen oder anderen Tipp geben lassen! Also wenn du das hier liest, liebes Alien… Melde dich! Wieso es dann überhaupt Jungfrauen sein müssen wird im Film ebenfalls nicht näher erläutert (andere Theorie: Das Alien war Moslem, hierzu sah ich das Alien leider zu selten denn die Off-Screens waren im Film leider überwiegend).
Aber gut, halten wir uns nicht an unüberwindbaren Kleinigkeiten auf und springen direkt zur nächsten Filmszene: Wie so oft im gesamten Film sind die lüsternen Weiber bereits Splitterfaser nackt während sich ein „unheimlicher“ Schatten langsam an Sie heran nähert und in die schreienden Biester dann der Reihe nach mit seinen „Klibberhänden“ vergewaltigt. Ob das Alien nun glücklicherweise genau dann in die Wohnung hereinschneit wenn die Arzthelferin nackt unter der Dusche steht oder ein nacktes Model dabei überrascht wie es sich vollgekokst entblößt und dabei Aerobic macht (HÄ? Ja das dachte ich mir auch…) spielt dabei keine Rolle.
Es geht in „Killer-Alien“ sogar so weit dass dieses seine Opfer heimlich bei Telefongesprächen belauscht (in dem es natürlich um deren Jungfräulichkeit geht, is klar da rede ich auch immer drüber) und diese so natürlich nur noch „irgendwie“ uninnovativ überrumpeln muss. Ein Trauerspiel für jeden Zuschauer… Aber auch Aliens machen mal eine Ausnahme und brechen ihre „Ich machs nur mit Jungfrauen“-Regel und so wird eine obdachlose Oma, die mit Plastikbäumchen mitten im Sommer Weihnachten im fies muffelnden Gulli feiert, auch noch Opfer des sexbesessenen Aliens. Tim Kincaid achtete halt immer stets auf den Trashfaktor seiner Filme…
Außerdem erfahren wir jetzt auch noch wieso der Detective überhaupt so versessen auf den Fall war und sich so vehement auf die Spurensuche nach dem fürchterlichen Alien machte: Seine Schwester wurde als Kind selbst von einem Alien vergewaltigt(Und wieder ein Häkchen auf meiner Klischeeliste)! Aber gut, lange Rede kurze Sinn. Kincaid zieht bei der Finalszene von „Breeders“ nochmal kräftig die Trash-Schraube an und so werden alle bisherigen Opfer in Trance versetzt und zum Empire State Building gelockt um sich dort nackt in einer Art- Badewanne gegenseitig zu beturteln?! Die Frage nach dem wieso, weshalb, warum bleibt für mich ebenso ungeklärt wie das Auftauchen des Druiden (Oder was der auch immer darstellen soll) der irgendwas von „Wir werden die Weltherrschaft übernehmen!“ faselt und nur bescheuerte Phrasen drischt.
Irgendwann wird der Trashanteil halt auch mal mir zu viel und ich muss unweigerlich „abschalten“ und habe so nur noch die Hälfte des Films mitbekommen, wenn überhaupt. Irgendwie war es das dann auch schon nach der Szene, wenn ich das alles noch so in Erinnerung habe. Als abschließendes Plädoyer bleibt für mich festzuhalten dass „Breeders“ leider mehr wirkt wie ein paar zusammengeschnittene Episoden als wie ein richtiger Film. Zu den Hauptdarstellern wird keine richtige Bindung aufgebaut, dafür tauchen sie viel zu selten auf und werden zu oberflächlich betrachtet, aber was soll da auch groß aufgebaut werden bei einem Spielfilm der eine Laufzeit von gerade mal 73 Minuten hat?!
Außerdem laufen sämtliche Morde nach dem Schema F ab: Jungfrau redet am Telefon oder mit Freunden über ihre Jungfräulichkeit(die im Film alle sehr hübsch sind und wie Flittchen aussehen, schön wenn es so mal in der Realität mit Jungfrauen wäre…), ein Schatten nähert sich und fällt dann in Form des Aliens schlussendlich über die Frau her. Ein paar Effekte sind aber trotz allem gut geraten und heben sich in jedem Fall vom Low-Budget-Horror Einheitsbrei ab! Für Trashfans (ala Dr. Doom) auf jeden Fall ein Blick wert.
Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"