Africa Addio

    • Africa Addio



      Produktionsland: Italien
      Produktion: Angelo Rizzoli
      Erscheinungsjahr: 1966
      Regie: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
      Drehbuch: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
      Kamera: Antonio Climati
      Schnitt: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi
      Spezialeffekte: Tonino Cacciottolo
      Budget: ca. -
      Musik: Riz Ortolani
      Länge: ca. 132 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Gualtiero Jacopetti , Julius Nyerere, Moise Tshombe


      Inhalt:

      Diese in Venedig, Berlin und Cannes ausgezeichnete Dokumentation gehört neben "Mondo Cane" zu der Mutter aller Mondofilme. Die Italiener Prosperi und Jacopetti waren drei Jahre lang in Afrika unterwegs, um mit bombastischen Bildern dem Zuschauer das "sterbende" und zugleich "neue" Afrika zu präsentieren. Neben dem wunderschönen Soundtrack von Riz Ortolani wurde hier mit perfekter Kameraführung ein Film für die damalige Leinwand geschaffen, der seinesgleichen sucht.

      Politische Mißtände, Rassenhaß, Hinrichtung, Wilderei, Krieg und sonstige Mißstände werden kritisch hinterleuchtet und sachlich dokumentiert. Obwohl einige Bilder dieses Filmes sicher nichts für schwache Nerven sind, stellen sie letztendlich nur die Wahrheit dar, denn nichts ist härter als die Realität.


      Trailer:



      Kritik:

      Nach beide Mondo Cane Filme widmeten sich Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi diesen Afrika Addido, der im Gegensatz zu seinen sonstigen Werken wenig reißerisch inszeniert ist, sondern als echte, ernst gemeinte Dokumentation durchgeht, die aber ebenfalls harten Stoff anbietet und im Gegensatz zu unnötige reißerische Informationsbeiträge alla Faces Of Gore oder Gesichter des Todes mehr als nur eine Aussage trifft, der für den heutigen Mainstream nicht geeignet ist.

      Zu sehen gibt es Missstände in Afrika im Bezug auf das Jagen von Tieren und das gegenseitige bekriegen der Menschen mit abstoßende Bilder wie ein von Aasfliegen zernagter Affe. Vor allem wie die Tiere in Afrika gejagt werden und wie sie sich quälen, wenn zahlreiche Speere in ihren Leibern gerammt werden, hab ich so in der Form noch nie gesehen und wird es wohl auch kein 2.mal in einer Dokumentation oder einem Film geben. Da kann man kaum hinschauen, wer Tiergore nicht mag ist hier definitiv falsch. Dazu wird noch kurz Bezug auf das Tier genommen, wie Elefantenmütter die ihr Junges beschützen wollen, was dann besonders bedrückend wirkt. Der Mensch ist auch bei diesem Jacopetti/Prosperi wieder die grausamste Bestie unter allen Lebewesen. Im Bezug auf die Wilderei informiert Afrika Addido in brutalster Weise. Außerdem wird das Thema Aufstände und Rassenunruhen aufgezeigt, dabei ist ein Szenario sehr schockierend, wenn ein Junge von Milizen exekutiert wird und die Kamera voll dabei drauf hält, wofür Gualtiero Jacopetti wegen Beihilfe vorsätzlicher Tötung auch vor Gericht stand, dort dann frei gesprochen wurde. Es ist fast schon zu unglaublich um wahr zu sein, wenn die Dokumentarfilmer von Milizen festgehalten werden, deren Auto zertrümmert um sie selbst sollen exekutiert werden, dabei heißt es nur, viel Glück dabei gewesen zu sein, dass sie nicht hingerichtet wurden. Ansonsten wäre es beinnah zumindest Jacopettis letzter Film geworden. Ob dies nun alles stimmt was hier gezeigt wird, sei mal dahingestellt, dass meiste ist aber sicher die Wahrheit.

      Doch hat diese Dokumentation gerade zu Beginn viel Leerlauf, die aneinandergereihten Kurzfilmbeiträge sind unterschiedlicher Qualität, manche schockieren, andere verleiten etwas zum Gähnen, somit die 140 Minuten Spielzeit um gut 40 Minuten kürzer sein könnten, wie der Wegfall unnötiger Gerichtsverhandlungen, um daraus eine Runde Sache zu machen. Das die Afrikaner zumindest in den 60er Jahren durch Bürgerkriege und Rassenhass im Gegensatz zur westlichen Welt wie Wilde gelebt haben, trotz der wertvollen Bodenschätze wie das Gold, dass wird sicher wahr sein und hat nichts mit Rasenhass zu tun, wo es damals bei der Kinoaufführung des Films deswegen Proteste gab, denn die Aussage betrifft hier den Mensch allgemein, der eine Bestie ist und nicht der Schwarze an sich, der natürlich trotzdem als Wilder dagestellt wird, was aber auch so wirklich zutrefft, zumindest in den 60ern war es weitestgehend noch so. Welche Dokumentation zeigt schon so ehrlich auf wie es in Afrika wirklich ausgesehen hat, vor allem auf dem Bezug von Tiertötungen zur Bereicherung der Luxusgüter wie Elfenbein und Felle. Der Film ist weniger Terror, allerdings mit derben Tiergoreszenen, es ist eine Dokumentation die weniger zur Unterhaltung dient, als zur schockierenden Information.

      [film]6[/film]
    • Selbst mit der Musik von Riz Ortolani muss das nicht sein.
      Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!
    • Addio Onkel Tom ist noch um einiges reisserischer, der härteste Film den ich wohl gesehen habe. lolp
    • "Africa Addio" ist bei mir in Sachen Härte wegen einer Sequenz mit brutalen Tierszenen in Erinnerung geblieben. Ob andere Tötungsszenen (Menschen) echt sind soll soweit ich weiss ja umstritten sein. Ansonsten ist dieser Streifen nicht wirklich schlecht, kommt aber keineswegs an seinem, meiner Meinung nach besten Werk, "Addio Onkel Tom" (1971) heran.
    • Ja da muss ich dir recht geben, hab auch etws mehr erwartet und die sehr treure X-Rated auch wieder verkauft, weil sie den Preis nicht wert ist für die Tiergoreszenen. Schön das du nach langer Zeit dich hören lässt Hyperakusis. :3:
    • Ich finde beide Filme recht hartes Holz :86:
    • Dieser Film kommt für mich nicht in Frage. Wegen den Tiergore Szenen. Bin da ganz empfindlich, kann sowas nicht sehen. Gehe solchen Filmen aus dem Weg. Genauso wie Cannibal Holocaust. Hab sehr viel recherciert im Internet & was da alles passiert, is mir persönlich zu heftig.
    • Original von Vorhees11:

      Dieser Film kommt für mich nicht in Frage. Wegen den Tiergore Szenen. Bin da ganz empfindlich, kann sowas nicht sehen. Gehe solchen Filmen aus dem Weg. Genauso wie Cannibal Holocaust. Hab sehr viel recherciert im Internet & was da alles passiert, is mir persönlich zu heftig.

      Wirklich gebrauchen kann ich sowas auch nicht. "Cannibal Holocaust" war schon besonders schlimm in der Hinsicht (im Vergleich mit anderen Kannibalenfilme), aber bei "Africa Addio" werden die Gemüter noch mehr erregt finde ich. Liegt wohl auch daran, dass es sehr dokumentarisch ist.
    • Da es eine reine Dokumentation ist ist es nicht verwunderlich das es dokumentarisch wirkt. lolp
    • ja bei diesen Kannibalenfilmen gehört das leider dazu. Es spielt sich ja alles im Dschungel ab und es wird ja das gezeigt, wie es auch wirklich damals abgelaufen is. Es wird ja eine richtige Dokumentation drüber gemacht. Ich finde das in diesen Filmen ganz extrem. Man liest ja viel darüber im Internet. Der Regisseur von Cannibal Holocaust hat ja deswegen ne Menge Ärger bekommen damals. Weil es echte Tiere waren in seinem Film. Viele kritisieren diesen Film, ja wegen den Tiergoreszenen.
    • Nach beide Mondo Cane Filme widmeten sich Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi diesen Afrika Addido, der im Gegensatz zu seinen sonstigen Werken wenig reißerisch inszeniert ist, sondern als echte, ernst gemeinte Dokumentation durchgeht, die aber ebenfalls harten Stoff anbietet und im Gegensatz zu unnötige reißerische Informationsbeiträge alla Faces Of Gore oder Gesichter des Todes mehr als nur eine Aussage trifft, der für den heutigen Mainstream nicht geeignet ist.


      Fast richtig, zwischen Mondo 1 und 2 drehte er noch Alle Frauen dieser Welt, welcher ja ebenfalls (wie dieser Teil und Addio Onkel Tom) zur Mondo Reihe gezählt wird.

      Was aber am Rest der Aussage nichts ändert, die vollkommen richtig ist. Im Gegensatz zu Mondo 1u2 und Onkel Tom (Alle Frauen dieser Welt wird noch gesichtet und ein Rev nachgereicht) ist Addio Africa eigentlich tatsächlich viel mehr Doku als Mondo. Das ganze ist weder reisserisch noch sonst irgendwie negativ behaftet wie dies Mondos im allgemeinen sind.
      Ja der Film bietet tatsächlich viel Information und ein Grundgerüst, sprich es werde nicht nur schreckliche Bilder wahllos zusammengestückelt.
      Die Tiertötungen sind imho in diesem Fall, ähnlich wie beim Film Eathlings notwendig, wenn ich nun mal das sinnlose Jagen zum spaß in Afrika anprangern will. Im Gegensatz zu sagen wir mal Cannibal Holocaust, werden hier auch weniger Ausweidungen oder ähnliches gezeigt, sondern einfach nur Erschiessungen.
      Versteht mich nicht falsch, ich finde es nicht gut, wenn Tiere in einem Film sterben müssen, aber es macht für mich einen unterschied, ob es zur reinen Unterhaltung dient wie in CH oder ob damit ein Misstand aufgezeigt wird wie hier, bei Earthlings oder in Die Bucht, ohne Schock zeigt das beim heutigen Zuschauer schlichtweg keine Wirkung (imho).
      Ich aktzeptiere es, wenn jemand den Film deswegen nicht sehen möchte, keine Frage und sicherlich gibt es bessere Filme wie AA die sich mit dem Thema Tiertötungen befassen (siehe die beiden oben genannten) aber da für mich AA wie gesagt eine Doku ist und keine Mondo geht das für mich in Ordnung.

      Gerüchten zufolge soll zwar Jacopettis Team bei der ein oder anderen Einstellung nachgeholfen haben (selbst bei Kriegsszenen) ob dies nun aber so war oder nicht, darüber habe ich bisher noch keine defintiven Beweise... habe nur oben genanntes Gerücht im Netz aufgeschnappt...

      Für mich einer der besten Jacopettis und bislang der beste Teil der Reihe: [film]6[/film]
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!