Produktionsland: Argentinien, Jordanien, USA
Produktion: Dany Wolf
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Gus Van Sant
Drehbuch: Gus Van Sant, Matt Damon, Casey Affleck
Kamera: Harris Savides
Schnitt: Gus Van Sant, Matt Damon, Cassey Affleck
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 3,5 Mio. Dollar
Musik: Arvo Pärt
Länge: ca. 103 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Matt Damon, Casey Affleck
Inhalt: Der Film beginnt mit einer Autofahrt. Zwei Jungs, beide namens Gerry, fahren in eine nicht näher genannte semiaride Wüstenlandschaft, stellen ihr Auto ab und gehen los, um „das Ding“ am Ende des Wildnis-Wegs anzusehen. Am Anfang ihrer Wanderung nehmen die beiden andere Wanderer wahr. Nach einigem Gehen, Sprechen und einem improvisierten Wettlauf, stimmen die beiden über ihr gegenseitiges Desinteresse an der weiteren Wanderung überein und beschließen wieder umzudrehen, gehen aber einen anderen Weg zurück. Hierbei verirren sie sich und sind fortan ohne Wasser, Nahrung oder eine Landkarte völlig sich selbst überlassen.
Trailer:
Meine Meinung: „Gerry“
Ein Film von Gus Van Sant („Elephant“, „Good Will Hunting“).
Zwei Typen, beide heissen Gerry (Matt Damon & Casey Affleck), fahren mit ihrem Auto in die Wüste um „Das Ding“ zu sehen.
Die beiden parken ihr Auto und starten ein Wettrennen hinein in die Wüste.
Nach dem Wettrennen, laufen die beiden noch ein bischen durch die sandige Einöde, überlegen es sich anders, wollen „Das Ding“ doch nicht mehr sehen und wollen zu ihrem Wagen zurück.
Es kommt wie es kommen muss und die beiden verlaufen sich.
Das ist der Inhalt des Films, in wenigen Sätzen schnell erklärt.
Man sieht ca. 90 Minuten lang, wie Gerry und Gerry durch die Wüste irren und zurück zu ihrem Auto wollen.
Mehr passiert nicht !
Für den Ottonormalverbraucher klingt das wahrscheinlich stinklangweilig und uninteressant und dieses Etwas würde den Film höchstwahrscheinlich nur wegen dem Namen Matt Damon eine Chance geben und den Film trotzdem nach einer geschlagenen Viertelstunde ausschalten und verteufeln.
Schade.
Denn, was dem Auge hier geboten wird, in Form von Bildern ist schier atemberaubend.
Man sieht die Wüste in all ihrer Pracht : mal sandig, mal felsig, mal windig und das ganze mit fantastischen Wolkengebilden garniert.
Alleine für das grossartige Panorama und die Kamera die das ganze eingefangen hat vergebe ich schon die volle Punktzahl.
„Gerry“ ist Minimalismus pur was die Menge der Darsteller betrifft.
Es gibt die ganze Zeit über nur Damon und den kleinen Bruder von Ben Affleck zu sehen (bis auf das Ende, dessen Inhalt ich nicht preisgeben will/möchte).
Was die beiden hier schauspielerisch präsentieren, ist ganz gross,
nicht zu vergessen, dass beide mit Gus Van Sant das Drehbuch geschrieben haben.
Anfangs noch guter Dinge, laufen die beiden geradewegs ins Nirgendwo.
Es wird wenig gesprochen und man merkt, dass beide Gerrys eine tiefe Bindung zueinander haben.
Je weiter sie ins Nichts laufen machen sich mehr und mehr Hilflosigkeit, Verwirrung, Desorientierung und Durst breit.
Eine Szene die in ihrer Art absolut perfekt und einzigartig ist : Gerry und Gerry schlurfen auf 10 Meter Distanz hintereinander durch weisen Sand, während die Sonne langsam aufgeht.
Weite kann Klaustrophobie erzeugen !
Alles in einer Einstellung gedreht und das ganze geht dann um die 3-4 Minuten lang.
Musikalische Untermalung ist rar, aber wenn die Klaviertasten ertönen verstärkt es das ganze Bild und schafft eine Gänsehaut.
Das ganze endet mit einem Faustschlag in den Magen, das den Zuschauer extrem trifft.
So viel zum Ende, ich habe Wort gehalten.
Gus Van Sant ist grossartig, „Gerry“ ist ein Meisterwerk.
Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!