Produktionsland: USA
Produktion: George Litto, Samuel Z. Arkoff
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Brian De Palma
Drehbuch: Brian De Palma
Kamera: Ralf Bode
Schnitt: Gerald B. Greenberg
Musik: Pino Donaggio
Budget: 6.500.000$
Länge: ca. 105 min
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Michael Caine, Angie Dickinson, Nancy Allen, Keith Gordon
Inhalt:
Eine Duschszene wie aus Hitchcocks Psycho: Vor der Leere ihrer Ehe flüchtet sich Kate im Badezimmer in Tagträume voller Erotik und Gewalt. Ihr Psychiater, Dr. Robert Elliott, rät ihr, diese Phantasien auszuleben. Doch die prickelnde Begegnung mit einem Unbekannten nimmt ein schreckliches Ende: Kate wird mit einem Rasiermesser ermordet. Einzige Zeugin der Tat ist die Edelprostituierte Liz, die sich gemeinsam mit Kates halbwüchsigem Sohn auf die Suche nach dem Mörder macht.
Trailer:
Kritik:
Wäre DePalma ein Italiener, wäre der Film ganz sicherlich als Giallo betitelt worden. Ähnlichkeiten zu Profondo Rosso und anderen Argento Meisterwerken sind ebenso unverkennbar, wie auch die Paralellen zu Hitchcocks Psycho. Dazu gibt es noch ein Rasiermesser, schwarze Handschuhe, sexuelle Perversion und eine sehr spannende Story.
Eine Szene zu Beginn. Kate ist alleine im Museum, ein Fremder setzt sich neben sie. Kate gibt sich interessiert, sieht ihn an. Sie nimmt ihren Handschuh ab, versucht seine Aufmerksamkeit aufgrund ihres Eheringes zu bekommen. Der Fremde steht auf und geht. Sie folgt ihm. Er spielt mit ihrem Verlangen, leichte Blicke streifen sich. Nach ihrem Seitensprung in einem Taxi und später in der Wohnung des Fremden sieht man in ihrem Gesicht Erleichterung. Zumindest so lange, bis sie den Fahrstuhl betritt.
De Palmas Film ist eigentlich ein Musterbeispiel perfekter formaler Inszenierung. Alles an diesem Film wirkt akribisch, bis in kleinste Detail geplant. Und doch, schafft er es auch die Roheit des Giallo zu bewahren und keinen Hochglanzfilm abzuliefern. Das beginnt bei schmuddeligen Sex Szenen bis hin zu brutalen Morden und Alpträumen. Trotz des eher gemäßigten Erzähltempos, bietet der Film die ganze Laufzeit über Hochspannung und hält für den Zuschauer einige Überraschungen parat.
Erwähnenswert auch noch die ganz fabelhafte Musik von Pino Donaggio, welcher jede Szene perfekt untermalt.
Dressed to Kill, ein Amerikanischer Thriller, gepaart mit einem waschechten italienischen Giallo. Das Ergebnis, konnte wohl nur ein DePalma kreieren.
What fools these Mortals be!