Produktionsland: USA
Produktion: Ted Field, Scott Kroopf, Michael S. Murphey, Joel Soisson, Robert W. Cort
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Stephen Herek
Drehbuch: Chris Matheson, Ed Solomon
Kamera: Tim Suhrstedt
Schnitt: Larry Bock, Patrick Rand
Spezialeffekte: Image Engineering Inc. / Perpetual Motion Pictures
Budget: ca. 10.000.000$
Musik: David Newman
Länge: ca. 86 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Keanu Reeves, Alex Winter, George Carlin, Terry Camilleri, Dan Shor, Tony Steedman, Rod Loomis, Al Leong, Jane Wiedlin, Robert V. Barron, Clifford David, Hal Landon Jr.


Inhalt:

Bunt ist das Dasein, und granatenstark! Bill und Ted werden von der Schule fliegen, wenn sie mit ihrem Abschlussreferat in Geschichte keine gute Note machen, was wohl ziemlich uncool wäre. Ein Kerl der sich selbst Rufus nennt, kommt mit einer Telefonzelle aus der Zukunft um ihnen bei dem scheinbar unlösbaren Problem zu helfen, denn das Schicksal der beiden hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft der ganzen Menschheit. Da Bücher viel zu trocken sind, reisen sie kurzerhand selbst in die Vergangenheit, um die großen Persönlichkeiten, die sie bei ihre Prüfung vorstellen müssen, persönlich kennenzulernen.


Trailer:
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Kritik:

Für Regisseur Stephen Herek war es nach den kultigen Critters der 2. erfolgreiche Kinofilm. Die visuellen 80er Jahr Lichteffektshows rocken, hier vor allem anhand einer Telefonzelle, die in andere Zeitebenen reisen kann, wenn dort drin zahlen gewählt werden. Die Charaktere sind ziemlich überdreht, selbst für die 80er und können schon mal etwas nerven, dass liegt aber nur an der deutschen Synchronisierung, denn Keanu Reeves und Alex Winter spielen die typischen 80er Jahre Rock N Roll Teenager, die keine Lust auf Schule haben, doch gut, aber in der deutschen Fassung nerven sie etwas. Den Film zu bewerten ist anhand der deutschen Fassung schwer. Im originalen Ton ist überhaupt nichts nervig, er kommt ohne die freakigen, obercoolen Sprüche aus und der Humor ist intelligenter, dass kann man kaum glauben, wenn anhand des deutschen Tons dusselige Sprüche über „Schwarzenegger“ fallen, die so gar nicht vorkommen dürften und sie ergeben keinen Sinn. Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit ist also nicht so übertrieben lustig wenn statt „Hoschi“ um Original „Alter“ gesagt wird. Mal ein paar Beispiele über die deutsche Synchronisierung, dass im Original nicht so vorkommt:

„Volle Kanne Hoschis.“ (= heißt „excellent")
„granatenstark“ (= heißt „nicht schlecht“)
„extrem cremig“ (wird einfach eingeführt)
„Wer war Hannibal?“ „Der Onkel von Fußball?“ (Ein Witz zu Beginn, der nicht so vorkommt.)

Der Humor zündet bei der deutschen Fassung vom Sinn her oft nicht, hat aber wiederum auch unfreiwillig, arg trashige Lacher zusätzlich drin, weil es derb unpassend übersetzt wurde, um den Film noch cooler zu machen, oder eher den 90ern anzupassen. Die Überdrehtheit wurde also hier für die deutschen Kinos und dem Mainstreamjünger eingefügt und lief in den USA in einer ganz anderen Sprachweise noch einige Monate zuvor. Also die 90er Jahre Jugendsprache ist es hier, genau so wie unter anderem bei den Turtles Filmen zu dieser Zeit zu sehen. Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit wurde in den 80ern gedreht, ist aber durch die Pleite der Produktionsfirma erst ganz am Ende der 80er raus gekommen und musste um die Jugend vollends anzuspechen, hierzulande eine neue Synchronisierung bekommen. Somit wirkt der Film nicht unbedingt nur wie 80er Rock N Roll alla Zurück in die Zukunft, woran man sich inhaltlich orientiert hat, sondern wie eine Mischung aus 80er Rock und 90er Rap Sprüche und das wirkt in dieser Kombinational doch leicht nervig und unpassend, im Gegensatz zu den Turtles, wo der Rap Humor besser auf den Ablauf abgestimmt ist. Rockbands werden einige gehuldigt, wie Iron Maiden, Led Zeppelin, Ossy Osbourne, Bon Jovi und vor allem Van Halen.

Die Geschichte mag zwar lange Zeit weitestgehend sinnfrei sein und die geschichtlichen Persönlichkeiten, die aus der Vergangenheit entführt werden, verhalten sich zumeist merkwürdig locker und zu unernst, es nimmt den Film aber nicht den Spaß und Unterhaltungswert, es dient sogar dazu Spaß zu haben, auch wenn der Ablauf nur wenig spannend ist. Zum Schluss gibt es zudem eine Erklärung warum die beiden Freaks ausgesucht wurden, um in die Vergangenheit reisen, besser eine schlechte Erklärung, als gar keine. Man lernt hier tatsächlich mehr als in der Schule und zwar werden im Finale die geschichtlichen Persönlichkeiten ausführlich vorgestellt und zuvor auch in welchen Zeitalter sie gelebt haben, dass behält man anschließend im Kopf, weil es interessant gestaltet wird, so gesehen ist die sinnfreie Geschichte doch sinnvoll.

Zu Beginn noch nervig wegen der deutschen, extrem trashigen Synchronisierung, dann aber doch granatenstark, wenn man den Sinn des Films erkennt und die Originalfassung anschließend sieht, die alles andere als nervig ist.


(deutsche Synchronisierung -2 Punkte)

Spiel:


TV Anime:

Fürs Autokino war ich damals leider zu klein.