Wide Open




    • Alternativer Titel: Sängkamrater
      Produktionsland: Schweden
      Produktion: Gustav Wiklund
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Gustav Wiklund
      Drehbuch: Gustav Wiklund
      Kamera: Max Wilén
      Schnitt: Wic Kjellin
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Olov Olofsson
      Länge: ca. 102:18 Min.
      Freigabe: Not Rated
      Darsteller: Kent-Arne Dahlgren, Solveig Andersson, Gunilla Larsson,Christina Lindberg, Jan-Olof Rydqvist, Tor Isedal, Åke Fridell, Leif Ahrle, Jan Sjödin, Per-Axel Arosenius, Karin Miller, Sture Ström



      Der Taxifahrer Paul hat eine offene Beziehung mit der Journalistin Marianne. Als Pauls leicht vulgärer Vater in der gemeinsamen Wohnung auftaucht und kurz darauf noch Mariannes Schwester Beryl ist der Ärger zum Teil bereits vorprogrammiert, denn komplettiert wird dieser erst durch den ominösen Mr. X und einiges an Drogen.

      Gustav Wiklunds Film beginnt und verweilt in eher blassen Bildern. Die Außenaufnahmen zeigen z.B. stets einen grauen Himmel. Sonne oder übermäßige Helligkeit ist für „Sängkamrater“ ein Fremdwort.

      In der Anfangsphase macht die Kameraarbeit einen recht dokumentarischen Eindruck. Torgny Wickman ist z. B. bei „Anita“ vereinzelnd eine ähnliche Schiene gefahren.

      Wer jetzt meint, der Film sei belangloser schwedischer Schmuddelkram, der befindet sich eindeutig auf der falschen Fährte. „Sängkamrater“ bzw. Wide open“ ist durchaus bestrebt mehr zu tun. Gerade die Anfangsphase lassen einige Anspielungen auf spießbürgerliche Moral oder Lebensgewohnheiten innerhalb einer Kommune und das Aufeinandertreffen dieser Eigenschaften erkennen. In Prinzip ist das Ganze nicht gerade unbeeinflusst von den Mitbringseln der 68er Bewegung. Gleiches gilt bekannter Weise auch für Torgny Wickmans „Anita“. Ein Film der sich allerdings wesentlich konsequenter mit dem System auseinandersetzte, als es bei „Wide open“ der Fall ist.

      „Wide open“ ist einer der Filme, die man nicht einfach in irgendeine Schublade stecken kann. Der Film greift sowohl mit Erotik, wie auch mit Comedyanklängen. Dieses wird mit einer leichten Kriminalwürze und etwas- wie bereits erwähnt- Gesellschaftskritik angehoben.

      Aus einer recht beschaulichen Idylle gelangt die Hauptdarstellerin Beryl, gespielt von Gunilla Larsson in eine recht prekäre Situation. Ein Helfer in der Not entpuppt sich als perverser Vollblutfaschist und hat den Hang die Peitsche zu schwingen. Als Beryl während ihrer Flucht den Mantel des ominösen Mr. X mit nimmt und dass dieser noch so einiges an anderem Stoff zu bieten hat, lässt nun Probleme erahnen.

      Was unsere Hauptdarsteller/ innen anbelangt, so haben wir Gunilla Larsson in der Rolle der Beryl bereits kennen gelernt. Gunilla spielt ihren Part recht gewitzt herunter und hat kein Problem ihre Filmschwester Marianne, gespielt von Solveig Andersson, auszustechen. Dieses liegt nun mal an der dankbareren Rolle. Der Taxifahrer Paul wird von Kent-Arne Dahlgren verkörpert, dessen Hände und Unterarme mit typischen Knasttattoos verziert sind. Ein recht sympathischer Charakter.

      Was Christina Lindberg anbelangt, so ist ihr erster Auftritt erst nach ca. 22 Minuten Laufzeit zu verbuchen. Eine Fotosession, danach noch ein paar erotisch angehauchte Szenen und das wars. Christina ist eindeutig zu wenig im Bild. Dieses mag allerdings auch an der damaligen Gage und dem Vertrag liegen. Innerhalb eines Interviews sagt Gustav Wiklund, dass Christina einzig für 2 Tage zur Verfügung stand.

      Leider hat Christina Lindberg innerhalb „Wide open“ nicht die Möglichkeiten wie sie diese in Wiklunds „Exposed“ hatte. Dort konnte sie wesentlich mehr ihr Potential ausspielen.

      Was die Sounduntermalung anbelangt, so ist die Musik die der Film bietet passend ausgewählt und bleibt angenehm im Ohr.

      Der Film wurde in schwedischer Sprache gedreht und später in London synchronisiert. leider ist die schwedische Tonspur nicht auf der DVD enthalten.

      Fazit: Was bleibt zu sagen? Ein Film der recht schräg daherkommt, weiß bis zur letzen Minute angenehm zu unterhalten. Allerdings hätte dem Film ein wenig mehr Ernsthaftigkeit in Stile von „Exposed“ noch besser getan.

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