Cannibal Diner



    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Mondaymovies International
      Erscheinungsjahr: 2012
      Regie: Frank W. Montag
      Drehbuch: Mario von Czapiewski
      Kamera: Marcel Kuhlmann
      Schnitt: Frank W. Montag, Mario von Czapiewski
      Spezialeffekte: Oliver Müller, Mondaymagic
      Budget: ca. 125.000,-- €
      Musik: Frank W. Montag
      Länge: ca. 75 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Alexandra Lesch, Kristina Rohder, Lara Baum, Alexandra Jordan, Indira Madison, Violetta Schurawlow, Jessica Klaus, Dominik Schneider, Mike Zick, Sascha Litter, Celina Klemenz

      Inhalt :

      Für ihre kleine Schwester Celine hat sich Nachwuchs Model Kati etwas ganz besonderes für deren Geburtstag einfallen lassen - eine Party auf einer abgelegenen Lichtung in einem Wald.
      3 befreundete Models sind schon vor Ort sind und vertreiben sich die zeit mit Sekt schlürfen und "Nase pudern" während sie das Zeltlager aufbauen.
      Während Celine und Tanja ihren Weg gemeinsam im zweisitzigem Strandbuggy antretten macht sich auch Kati im Auto auf den Weg dorthin.
      Als Kati während der Anreise vom Weg abkommt und eine volltrunkene Pennerin nach dem Weg fragt wird ihr Wagen geklaut und das Dilema nimmt seinen Lauf.
      Celine und Tanja finden einen verlassenen Zeltplatz vor und von den andere Mädels gibt es keine Spur - zudem werden sie auch noch von einem seltsam aussehendem Fremden beobachtet.
      Als die beiden ein abgetrenntes Ohr im Unterholz finden haben sie eine schreckliche Ahnung was in den hiesigen Wäldern nahe der Chemiefabrik vorgeht.
      Zu dieser Erkenntniss kommt auch Kati sehr schnell, die sich grade auf dem verlassenem Gelände der Fabrik befindet und Bekanntschaft mit einer Sippe macht die dem Verzehr von Menschenfleisch frönt.

      Trailer :




      Meinung :

      Durch eine leichte Übersättigung des Backwood-Horror in den letzten Jahren und unzählige Produktionen die sich dem Thema annahmen, ist es für Regisseure nicht wirklich einfach etwas vollkommen Innovatives in diesem Bereich zu kreieren.
      Mit CANNIBAL DINER erreicht den Fan nun ein Film dieser Gattung, der zur Abwechslung mal nicht aus den USA kommt sondern kontaminierte Kannibalen durch das hiesige Unterholz geistern lässt.
      Laut der Band "Truck Stop" fängt der wilde Westen ja gleich hinter Hamburg an und in Frank Montag's zweiter Regiearbeit nach "SLASHER" (2005) sind die Backwoods nun unweit von Düsseldorf.
      Dieser Aspket ist auch sehr passend in CANNIBAL DINER, da die wilden Wälder mit ihren nach Menschenfleisch gierenden Kannibalen einen gelungenen Kontrast zur glamourösen Stadt Düsseldorf mit ihren Models und Neureichen darstellt.
      Bei CANNIBAL DINER fällt schon nach recht kurzer Laufzeit auf, das Frank Montag viel Wert auf den Look des fertigen Films gelegt hat.
      Auch wenn es sich immer noch um einen Indiefilm handelt, konnten unverzeihliche Fehler die schon unzählige andere begangen haben vermieden werden - vor verwackelten Bilder der billigen Videokamera bleibt man zum Glück verschont.
      Die Darsteller sind - auch wenn es ab und an einen leichten Hang zum Overacting zu verzeichnen gibt - sehr gut gewählt und wissen zu überzeugen.
      Durch diese Aspekte konnte auch davon abgesehen werden, den Versuch zu starten von Mankos durch einen hohen Filmbluteinsatz zu abzulenken.
      Frank Montag setzt aus Suspense anstatt auf explizite Goreexzesse und nachdem in den ersten 20 Minuten dem Zuschauer die Charaktere näher gebracht wurden wird die Spannung stets gekonnt gesteigert.
      Seine filmischen Vorbilder kann CANNIBAL DINER nicht leugnen, rutscht aber nie ins plagiative Rezitieren von Filmen wie BLUTGERICHT IN TEXAS oder WRONG TURN 1 & 2 ab.
      Die Anleihen an TEXAS CHAINSAW MASSACRE werden vorallem in der Szene , in der die Kannibalen zum Dinieren einladen, sichtbar und man wartet nur darauf das sich die Sawyer Familie dazugesellt.
      Kameratechnisch wurden bei CANNIBAL DINER alle Register gezogen um nicht auf den Pfaden zu wandeln, die man grade in den 1990gern vom deutschen Hinterwald-Horror gewöhnt war.
      Tolle Bilder von überdurchschnittlicher guter Qualität, die überzeugen und fernab von billiger "Campiness" sind hier der Standard.
      Der Einstieg in CANNIBAL DINER erfolgt erstmal mit verwackelten, unscharfen Bilder einer Handkamera im Found Footage Stil, die eine gelungene Einleitung bilden.
      Nur zum Schluß hin, wo auf dieses Stilelement erneut zurückgegriffen wurde, hat man es meiner Meinung nach ein wenig überreizt und dort wäre weniger mehr gewesen.
      Ein kleiner Kritikpunkt war für mich persönlich das für die Kannibalen gewählte Make-Up, da hier ein wenig uninspiriert mit schwarzer Farbe die Gesichter und Teile der Körper angemalt wurden - dies sorgt für ein wenig unfreiwillige Komik.
      Zusätzlich erinnert das Make-Up auch ein wenig an die stereotypischen, rassistischen Darstellungen von Afro-Amerikanern in den USA der 1920ger erinnern, wenn man ihnen die Lippen noch mit roter Farbe bedeckt hätte.
      Ich denke ein verwahrloster Look im Hillybilly-Stil - komplett mit ungepflegten Bärten, fettigen Haaren und fehlenden Zähnen - wäre für einen authentischen Look angebrachter gewesen.
      Das man nur minimale Hintergrundinfos zu den Backwood-Kannibalen bekommt, fand ich auch ein wenig Schade - Rückblicke auf deren Geschichte wären nämlich durchaus interessant um mehr zu erfahren.
      Auf musikalischer Ebene kann CANNIBAL DINER zweifelsohne voll punkten und der Score für den sich Frank Montag auch verantwortlich zeigte ist wirklich gelungen, bombastisch und sehr förderlich für die Atmosphäre und den Spannungsaufbau.
      Einige Additional Tracks des Scores sind sogar von keinem geringerem als Richard Band (RE-ANIMATOR, BRIDE OF RE-ANIMATOR, CASTLE FREAK, PUPPETMASTER), seineszeichen ja Bruder von Charles Band und quasi Hauskomponist von Full Moon Pictures.

      Die Darstellerinnen in CANNIBAL DINER - die zuvor vorwiegend alle in TV Soaps und der Modelbranche Erfahrungen sammeln konnte - wissen durchaus zu überzeugen, sind hübsch anzusehen und machen ihren Job souverän.
      Der Hauptfokus wird auf den Charakter der "Kati" gelegt, der von Alexandra Lesch gespielt wird.
      Lesch weiß es ihrem Part Leben einzuhauchen und glaubwürdig zu verkörpern - wenn sie weiter im Horror-Film tätig bleibt könnte sie glatt zu einer deutschen "Scream Queen" avancieren.
      Auch wenn das Drehbuch nicht unbedingt einen Innovationspreis gewinnen würde und die Story recht dünn ist, stellt dies keinen Kritikpunkt dar.
      Frank Montag wußte definitiv wie sein zweiter Film aussehen sollte und welchen Weg er einschlagen wollte und konnte die an sich selbst gestellten Auflagen bestens umsetzen.
      Ein geschicktes Händchen hatte man zweifelsohne bei der Wahl der Locations - der Wald wirkt endlos und bedrohlich und erinnert sehr an die Wälder in Vancouver in denen WRONG TURN 2 gedreht wurde.
      Ein Highlight hier ist natürlich das verlassene Fabrikgelände, welches troslos und bedrohlich wirkt und ein wenig an einen postapokalyptischen Endzeitfilm erinnert.
      In Anbetracht des Budgets von 125.000 € ist Frank Montag mit Mario von Czapiewski als Drehbuchautor und Co-Produzent ein spannender Beitrag zum deutschen Indiefilm gelungen, der trotz kleiner Mängel unterhalten kann.
      Dies ist dem fast schon professionellen Look, den Darstellerinnen und auch der recht kurzen Laufzeit von 75 Minuten zu verdanken.
      Fans von semiprofessionellen Schlachplatten a la VIOLENT SHIT, BLACK PAST, THE BUTCHER oder FETUS dürften eher enttäsucht sein, sollten sich aber dennoch selbst ein Bild von CANNIBAL DINER machen.
      Frank Montag's Film um eine Sippe die in Zeiten von Pferdefleisch-Lasagne andere Nahrungsquellen für sich auserkoren hat, konnte schon recht schnell die Fans für sich gewinnen.
      Dafür sprechen allein schon die Auszeichnungen beim "Horrorquest Film Festival in Atlanta ( Winner im Breich Best Foreign Feature) und beim "Fright Nights Film Festival in Wien ( Winner des Audience Awards).


    • Dieser Independent/Amateurstreifen von Montag (Slasher) steht in meinen Augen in der Tradition von Backwood Horrorfilmen ala Wrong Turn, einer Prise Hills have Eyes. Ebenso aus Found Footage Elementen, nur eben aus deutschen Landen und mit einem sehr überschaubaren Budget.
      Das was der Regisseur daraus gemacht hat ist äußerst gelungen, man sollte aber ein Faible für solche Produktionen übrig haben.

      Die Story ist simpel und wird ganz bestimmt nicht als Innovativ in die analen der Filmgeschichte eingehen, aber sie ist ausreichend für diese Art von Film.
      Zu beginn dachte ich mir noch oh je, wer schreibt solche Dialoge (sorry einfach nur blöde) z.B. als Kati die betrunkene Dame nach dem Weg fragt, unterirdisch, zum Glück wird danach der Film richtig gut und es werden keine solch schwachsinnigen Dialoge mehr geführt.

      Wenn wir dann schon bei der Kritik des Filmes sind werde ich nun noch kurz die zwei anderen Kritikpunkte aufführen.

      Punkt 1 : Bei solch einer Thematik die der Film beinhaltet hätte man meiner Meinung nach, noch etwas mehr auf Härte und Splatter setzten sollen. Dies ist zwar gewiss kein Beinbruch (da der Film mit etlichen anderen Elementen Punkten kann) , aber die Möglichkeit wäre vorhanden gewesen und es hätte dem Streifen noch ein bis zwei Punkte mehr eingebracht.

      Punkt 2: Das Styling der Kannibalen bez. Rednecks mit der schwarzen öligen Farbe ist dann doch etwas minimalistisch und überzeugt Optisch nur bedingt, hier sollte bei einer möglichen Fortsetzung mehr wert legen (der Kannibale/Zombie am Ende beweist das dies auch geht).

      Nun aber zu denn Positiven Aspekten. Was Montag nahezu Perfekt beherrscht ist es dem Film Atmosphäre und Spannung zu verleihen. Dies bringt er dem Zuschauer mit unterschiedlichen Stilmitteln nahe. Denn zu Beginn und am Ende des Films setzt der Regisseur auf der Wackelkamera aus der ICH Perspektive, ein winziges Manko ist hier eigentlich nur das die Ausleuchtung am Ende etwas zu dunkel geraten ist.
      Der Oberhammer ist aber die Musik, denn diese passt Perfekt zum gesehen und umrahmt die Atmo, baut aber auch zusätzlich die Spannung mit auf. Hier war ich echt beeindruckt, schon lange nicht mehr einen so passenden Soundtrack in einem Film gehört, egal ob es die Rock/Horrorpunk Songs sind oder die Instrumentalstücke (mal nur das brummen eines Basses, dann wieder liebliche Töne).
      Aber auch die Wahl der Location ist Perfekt für solch einen Film und unterstützt das Szenario richtig gut.
      Auch die Härte die man anhand einer FSK 16 präsentiert bekommt kann sich sehen lassen (nur mehr wäre halt noch besser gewesen), da bekommt ein Redneck mal ein Stahlrohr ins Auge oder einem anderen wird der Kopf mit der Taschenlampe zermatscht, absolut in Ordnung.

      Zu guter letzt sollte man noch die Darstellerinnen erwähnen (denn außer denn Kannibalen gibt es keine männlichen Akteure), diese sehen alle sehr sexy aus und das männliche Auge wird seine wahre Freude daran haben. Der Hauptcharakter Kati (Alexandra Lesch) sieht aber nicht nur Top aus, sondern spielt ihre Rolle sehr überzeugend. Die restlichen Girls haben um eine ernsthafte Meinung zu äußern viel zu wenig Screentime.
      Der Film wird schlicht weg von der Atmo, Spannung und Alexandra getragen und das funktioniert richtig gut.

      Zwar hat der Film noch Luft nach oben, aber er bietet trotzdem eine Kurzeilige Unterhaltung und die 75 min sind ruck, zuck vorbei. Wenn der Regisseur das nächste mal eine ausgefeiltere Story bez. Dialoge, mit höherem Blutfaktor mit seinem Händchen für Spannung und Atmo kombiniert, erwartet uns ganz bestimmt ein Hammer Film.

      Wer auf solche Produktionen steht sollte sich Cannibal Diner nicht entgehen lassen.

      Von mir gibt es gute

      [film]7[/film]
      Zensur Ist Für´n A......!!

      Meine Filmsammlung

      Meine Musiksammlung
    • RE: Cannibal Diner

      Kritik:

      Herr Montag schickt ein paar knapp bekleidete Mädels ins Waldgebiet, die durch eine piepsige Stimme auffallen. Von der Kamera werden die Kampfhandlungen derb schlecht festgehalten, man erkennt fast nichts und kann sich nicht erklären wie eines der zierlichen Opfer den fetten Sackträger platt macht. Einzig mit der Zeitlupe spielt man etwas, was hier kein Schwein brauch. Die schauspielerischen Leistungen der Mädels sind schlecht oder sie werden viel eher schlecht in Szenen gesetzt, auch wenn sie optisch wenigstens sensationell sind. Das Ende ist dann noch reichlich nichtssagend, wenn im dunklen Found Footage Stil rumgekrabbelt wird. Selbst die Kanibalen wirken langweilig in Szene gesetzt.

      Drehbuch uninspiriert langweilig und wo bleibt der Gore? Zum Trash alla Slasher reicht es auch nicht, da nichts lustig ist. Rohrkrepierer!

      [film]3[/film]
    • Doom gibt 3 Punkte.Sehr gut das hat mich jetzt endgültig in meinem Vorhaben bekräftigt das ich diesen Film haben muss. :0:
    • Keine Ahnung wie du denn finden wirst Trasher, mir wars zu ideenlos und vor allem der Gore hätte was retten können, wenn es den nicht mal gibt, ist es für mich gleich mal ganz sinnlos.
    • Original von Trasher:

      Doom gibt 3 Punkte.Sehr gut das hat mich jetzt endgültig in meinem Vorhaben bekräftigt das ich diesen Film haben muss. :0:


      So langsam glaube ich das Doom bei der OFDB als Retrokinski angemeldet ist lolp
    • Original von Logge1002:

      Original von Trasher:

      Doom gibt 3 Punkte.Sehr gut das hat mich jetzt endgültig in meinem Vorhaben bekräftigt das ich diesen Film haben muss. :0:


      So langsam glaube ich das Doom bei der OFDB als Retrokinski angemeldet ist lolp


      Wenn das Retrokinski liesst wird er beleidigt sein. lolp Er bewertet neue Kinofilme auch ziemlich hoch, dass passt rein garnicht mit meinem Geschmack zusammen. Ähnlich sind aber die Bewertungen bei Low Budget Filmen ja.
    • @Logge hab mir heute mal die Mühe gemacht und ein paar Reviews von Retro Kinski gelesen.Kann nicht sein das Doom dahinter steckt denn dafür sind seine Reviews einfach zu gut. lolp
    • Original von Trasher:

      @Logge hab mir heute mal die Mühe gemacht und ein paar Reviews von Retro Kinski gelesen.Kann nicht sein das Doom dahinter steckt denn dafür sind seine Reviews einfach zu gut. lolp


      Aber Doom hat mehr Ahnung als Retrokinski^^
    • Original von Logge1002:

      Original von Trasher:

      @Logge hab mir heute mal die Mühe gemacht und ein paar Reviews von Retro Kinski gelesen.Kann nicht sein das Doom dahinter steckt denn dafür sind seine Reviews einfach zu gut. lolp


      Aber Doom hat mehr Ahnung als Retrokinski^^


      So ist es. lolp :5:
    • Vom Filmwissen her können sie sich die Hand geben.Da wirken sie wie Brüder. lolp
    • Original von Trasher:

      Vom Filmwissen her können sie sich die Hand geben.Da wirken sie wie Brüder. lolp


      So viel kennt er nicht wie ich :1:, ist seit 2004 dort aktiv, hat aber zuletzt erst angefangen viel zu schreiben. Ich beschränke mich oft nur auf Kurzkritiken, dass wäre mir alles zu zeitintensiv zu den ganzen Billigfilmen groß was aufzusetzen.
    • Nja... also, ich bin nicht so begeistert gewesen. Zwar konnte ich dem Film einige gute Sachen abgewinnen, aber auch viele schlechte.

      a) Positiv:
      Da muss vor allem der Soundtrack genannt werden. Ich habe bisher bei keinem deutschen Amateurstreifen einen so guten Soundtrack gehört. Dafür gibt es schonmal einen Bonuspunkt! Wäre der Rest des Films auch so, dann hätte man ohne Frage von einem Meilenstein reden können. Auch die Kamera weiß zu überzeugen, technisch und vom Können ist da nichts zu kritisieren. Sowas ist mehr als Lobenswert und Beispielhaft! Die Darsteller bewegen sich allesamt im Amateurschnitt, lediglich die Hauptdarstellerin und eine ihrer Kolleginnen kann in einigen Szenen positiv hervorstechen. Man könnte bei den beiden sowas wie Talent vermuten. Die Darstellerinnen sehen auch einigermassen Schnuffig aus. Gut gefallen haben mir die letzten 5 Minuten. Ein wirklich gelungenes Ende.

      b) Negativ:
      Also Story und Dialoge sind (freundlich formuliert) ziemlich hohl. Nun gut, da erwartet man auch nicht besonders viel. Was jedoch sehr störte war, dass im Film von dem Titelgebenden Cannibal Dinner praktisch nix zu sehen war. Die ersten 45 Minuten laufen die Protagonisten mehr oder weniger in Panik durch Wälder, über Wiesen oder durch alte Fabrikhallen, dann schließlich kommt das besagte Dinner.... das knappe 10 Minuten später wieder vorbei ist. Danach rennt die Hauptdarstellerin wieder wild schreiend durch ein dunkles Gebäude. Da haben wir den nächsten Knackpunkt: Wenn mal sowas wie ein Splatterszene kommt, dann wird das Bild so dunkel, dass man nichts erkennen kann. Den Todesstoss gibt den Film aber das Make Up der Kannibalen. Blaue Farbe, willkürlich und unsauber auf den Körper verstrichen. Fehlt nur noch die weiße Mütze und der Kannibalenschlumpf wäre geboren worden. Also, da war ich sprachlos und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Die auf der Rückseite der DVD versprochenen Titten sucht man übrigens vergebens.

      Wie soll man einen solchen Film bewerten? Einerseits überzeugt er technisch auf jeder Ebene, andererseits wirken Story, Locations und das Make-Up so Blöde, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Daher splitte ich es mal auf:

      Story: [film]2[/film]
      Make Up: [film]1[/film]
      Darsteller: [film]6[/film]
      Kamera: [film]9[/film]
      Sound: [film]10[/film]
      Spannung: [film]3[/film]
      Action: [film]3[/film]
      Splatter: [film]2[/film]

      Zusammen (echt gerundet):

      [film]5[/film]

      [pilz]2[/pilz]


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Kamera und Sound werden von mir eh nicht so großartig mitbewertet, damit bleiben dann nicht mehr viele Puntke übrig. lolp
    • Ich finde aber, dass diese Sachen da herraus stechen, sollte man also doch in die Wertung einfließen lassen. Bei Hollywood Filmchen kann man eine gute Technik vorraussetzen, aber hier ist es schon was besonderes^^


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Hübsche Darsteller auf Soap-Niveau, schwaches Drehbuch und kaum Blut. Das sind die Zutaten aus denen Cannibal Diner gestrickt ist. Dabei fehlt fast jedes Argument den Film überhaupt zu Ende zu schauen. Wer es dennoch tut bekommt zumindest noch ein halbwegs ansprechendes Finale serviert. Die Kamera-Arbeit ist zwar brauchbar und wird von einem guten Soundtrack gestützt, das allein kann Cannibal Diner allerdings auch nicht mehr retten.

      Wertung: 3,0/10
      Gesamtes Review: watchtheshit.de/2013/09/review-cannibal-diner/
    • Wrong Turn goes Germany. Das ist es woran man denkt wenn man Cannibal Diner sieht, denn Cannibal Diner ist der deutsche Independent versuch einen Backwood Slasher zu drehen. Die Story ist nicht sehr innovativ, denn wie schon erwähnt merkt man einfach das zuviel bei den Vorbildern des Genres abgekupfert wurde.

      Für ihre kleine Schwester Celine hat sich das Nachwuchs Model Kati ausgedacht, auf einer abgelegenen Lichtung im Wald Party zu machen. Drei Freundinnen die sich schon dort aufhalten, vertreiben sich die Zeit mit Sekt trinken und Lines ziehen. Während Celine und Freundin Tanya sich schon auf dem Weg dorthin begeben, macht sich auch Kati nachträglich mit dem Auto auf den Weg. Als Kati aber während der Anreise vom Weg abkommt und eine betrunkenen Pennerin nach dem Weg fragt, wird ihr Auto geklaut. Celine und Tanya finden ein leeres Camp vor und nachdem sie ein abgeschnittenes Ohr im Wald finden haben sie eine böse Vorahnung. Auch Kati merkt schnell das was nicht in Ordnung ist, da sie sich auf dem verlassenen Fabrikgelände befindet und Bekanntschaft mit einer Menschenfleisch fressenden Sippe macht.

      Positiv zu erwähnen ist hier Definitiv die gute Technik und Kamera Arbeit des Films, der auch von einem guten Score begleitet wird. Das allerdings ist meiner Meinung nach auch schon fast alles, denn wie schon erwähnt ist die Story wenig Innovativ und dünn. Die Darsteller sind alle auf GZSZ Soup Niveau und können nicht wirklich überzeugen, besonders die Rolle der Landstreicherin fand ich irgendwie total daneben und ziemlich klischeehaft. Die Kannibalen hingegen machen schon mehr was her und agieren recht stimmig. Was dem Film meiner Meinung nach definitiv gefehlt hat ist mehr härte, denn davon gibt es in diesem Streifen ziemlich wenig zusehen.

      Fazit:

      Cannibal Diner ist ein fürs deutsche Independent Kino recht qualitativ hochwertiger Film. Allerdings kann er weder durch seine Story, noch durch seine Darsteller überzeugen. Ein Film den man nicht unbedingt gesehen haben muss.


      [film]3[/film]
    • Cannibal Diner
      (Cannibal Diner)
      mit Alexandra Lesch, Kristiana Rohder, Lara Baum, Indira Madison, Violetta Schurawlow, Alexandra Jordan, Mike Zick, Dominik Schneider, Celina Klemenz, Sascha Litter, Jessica Klauss
      Regie: Frank W. Montag
      Drehbuch: Mario von Czapiewski
      Kamera: Marcel Kuhlmann / Frank W. Montag
      Musik: Frank W. Montag
      FSK 16
      Deutschland / 2012

      Die Freundinnen und Nachwuchsmodels Kati und Tanja haben sich für Katis jüngere Schwester eine ganz besondere Geburtstagsüberraschung ausgedacht: Einen Camping-Trip in die Waldidylle. Tanja und ein paar Freundinnen, die zu Vorbereitungszwecken voraus gefahren sind, werden unvermittelt von mysteriösen Angreifern attackiert. Währenddessen verläuft sich Kati, die alleine hinterher kommen wollte, mitten im Dickicht des Waldes. Denn eine geheimnisvolle Fremde hat sie auf die falsche Fährte geschickt.

      Das Sub-Genre des Backwood-Slashers leidet in den letzten Jahren ein wenig an einer gewissen Übersättigung, so das neue Beiträge es recht schwer haben, den Zuschauer auch wirklich zu überzeugen und ihm gleichzeitig neue Impulse anzubieten. Wenn es sich dann auch noch um eine deutsche Independent-Produktion handelt kommt noch erschwerend der Aspekt hinzu das man eine vor Blut triefende Geschichte erwartet, in der filmische Defizite durch einen erhöhten Härtegrad kaschiert werden sollen. Frank W. Montag ist mit seinem "Cannibal Diner" jedoch einen etwas anderen Weg gegangen und versucht durchaus seinem Werk einen Qualitäts-Standard zu verleihen, der sich keineswegs auf übertriebene Härte reduziert. Die Geschichte an sich ist dabei recht schnell erzählt und man bekommt hier auch nichts Neues geboten, zudem hat man sich auch darauf beschränkt, das Ganze mit möglichst wenigen Dialogen zu versehen, wobei der Grund dafür nicht ersichtlich ist. Wer hier auf blutige Variante von "Wrong Turn" hofft merkt ziemlich schnell, das man sich in dieser Beziehung sehr bedeckt hält, denn bis auf wenige Ausnahmen verläuft das Szenario doch eher blutarm, was sicherlich auch für manch negative Kritik verantwortlich ist, die dieses Werk bisher bekommen hat.

      Dabei orientiert sich die Geschichte ganz deutlich an Vorbildern wie "Wrong Turn" oder auch Tobe Hooper 's "Blutgericht in Texas", denn gewisse Anlehnungen lassen sich definitiv nicht von der Hand weisen. Frank W. Montag versucht dabei ganz eindeutig die Härte des Szenarios im Kopf des Betrachters in Gang zu setzen und verzichtet bewusst auf explizite Gewaltdarstellungen. Teilweise funktioniert das auch gar nicht schlecht, denn wenn man sich in die Lage der jungen Mädchen versetzt, setzt sich durchaus eine Gewaltspirale in Gang, die einem phasenweise zusetzt. Die dabei entstehende Intensität zieht sich aber leider nicht konstant durch die 70 Minuten lange Story und manch langatmig anmutende Passagen sind unverkennbar. Erst in den letzten gut 25 Minuten gerät das Ganze nämlich richtig in Fahrt, wobei die Zeit davor durch eher belanglose Passagen regelrecht vergeudet wird. Das ist eigentlich sehr schade, denn "Cannibal Diner" beinhaltet auf jeden Fall genügend Potential, so das an dieser Stelle ein gänzlich überzeugender Genre-Beitrag hätte entstehen können.

      Doch trotz einiger Mankos ist der Film keinesfalls so schlecht, wie es manche Kritiken eventuell vermuten lassen. Natürlich liegt das wie immer in der Sichtweise des jeweiligen Betrachters, denn wenn man mit der Erwartung an einen visuell ziemlich harten Film an diese Produktion heran geht, erlebt man am Ende doch eher eine leichte Enttäuschung. Wer jedoch eher auf das berühmte Kopf-Kino steht dürfte hier durchaus auf seine Kosten kommen, wird die eigene Fantasie doch durch die etlichen angedeuteten Härten äußerst stark in Gang gesetzt. Man merkt also, das es sich hier um einen Beitrag handelt, der die Meinungen der Fans in zwei Lager spalten wird. Viele Leute werden die Geschichte als viel zu harmlos dargestellt ansehen, wohingegen andere dem Szenario eine intensive Wirkung attestieren werden. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte und um sich sich selbst ein wirkliches Urteil zu erlauben, muss man sich "Cannibal Diner" schon anschauen. Im Gegensatz zu seinem Regie-Debüt "Slasher" aus dem Jahr 2007 lässt Montag hier jedenfalls eine aufsteigende Tendenz erkennen, was sich allein schon in der sehr gelungenen Kamera-Arbeit erkennen lässt. Doch auch insgesamt gesehen bietet vorliegende Produktion weitaus mehr, als der doch recht schwache Erstling des deutschen Regisseurs.

      So kommt man im Endeffekt zu einem ganz guten Gesamteindruck bei diesem auf jeden Fall sehr ambitionierten Film, der zwar keineswegs perfekt ist aber doch ziemlich kurzweilige Genre-Kost bietet. Man sollte jedoch von Beginn an wissen, das man in diesem Fall rein gar nichts geboten bekommt, was man so oder in ähnlicher Form nicht schon unzählige Male gesehen hätte. Fairerweise sollte man aber auch anmerken, das es nicht unbedingt leicht ist, gerade diese Filmart mit neuen Impulsen zu versehen, da die zu Grunde liegende Thematik doch sehr ausgelutscht erscheint. Wenn man das bedenkt bekommt man ordentliche und sehr solide Genrekost geliefert, die man sich jederzeit gut anschauen kann.


      Fazit:


      "Cannibal Diner" bietet wenig visuelle Härte und versucht viel eher die Gewaltspirale im Kopf des Zuschauers in Gang zu setzen. Das mag nicht jedem gefallen, doch streckenweise ist dieser Versuch recht gut gelungen. Mit einer Laufzeit von gut 70 Minuten ist die Geschichte auch genau richtig bemessen, wobei selbst hier noch einige kleine Längen auftreten, die man sicher hätte vermeiden können. Mir persönlich hat der Film dennoch sehr gut gefallen, da deutsche Independent-Produktionen sich ansonsten fast immer auf ihre expliziten Gewaltdarstellungen reduzieren, um von anderen Schwächen abzulenken. Frank W. Montag hat jedoch Mut bewiesen und hat dabei einen anderen Weg eingeschlagen, der größtenteils auch zum Ziel führt.


      [film]6[/film]
      Big Brother is watching you
    • Rechte liegen mittlerweile bei Oliver Krekel/DigiDreams.
      Kommende VÖ - genannt "FULL MENU Edition" - wird erstmals die bis dato nicht erschienene, komplett ungekürzte Fassung beinhalten!
    • Drehbuchschreiber & Mit-Produzent "Mario von Czapiewski" über die Fassungsgeschichte und der kommenden VÖ aus dem Hause DigiDreams ;

      "Die Kinofassung war damals unsere Wunschfassung, weil sie ohne übermäßige Gewalt und eher mit dem Versuch von mehr Athmosphäre - als Gegensatz zur Erwartungshaltung an einen "Kannibalenfilm" - überzeugen sollte.
      Es wurden aber mehr Gewaltszenen und Freizügigkeiten gedreht, die findet man in dieser FULL MENU Fassung, die 2012 parallel zur Kinofassung erstellt wurde. Hier sieht man alle Charaktere sterben, die in der Geschichte auch sterben sollten. Es gibt außerdem einige Alternativeinstellungen sowohl bzgl. Gewalt, Freizügigkeit und ganz normaler Einstellungen. Wem die Originalfassung für das Thema des Films zu harmlos war, der wird hier sicherlich die ansprechendere Version vorfinden.

      Alles natürlich vorausgesetzt, dass es noch genau die Fassung ist, die wir damals erstellt haben. Hab mit dieser Veröffentlichung konkret nichts zu tun. ;)"