Originaltitel: Taken 2
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Luc Besson, Diloy Gülün, Michael Mandaville
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Olivier Megaton
Drehbuch: Luc Besson, Robert Mark Kamen
Kamera: Romain Lacourbas
Schnitt: Camille Delamarre, Vincent Tabaillon
Spezialeffekte: Philippe Hubin
Budget: ca. 80.000.000$
Musik: Nathaniel Méchaly
Länge: ca. 92 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Liam Neeson, Famke Janssen, Maggie Grace, Rade Serbedzija, Leland Orser
Inhalt:
Eineinhalb Jahre ist es her, dass der pensionierte CIA-Agent Bryan Mills seine Tochter Kim aus den Fängen brutaler albanischer Mädchenhändler gerettet hat. Inzwischen lebt er zurückgezogen als Leibwächter eines Scheichs in Istanbul. Als ihn seine Frau Lenore und Kim in der Weltmetropole besuchen, wird das Familienidyll erneut schlagartig zerstört: Mills und Lenore werden gekidnappt. Der Vater eines damals von Mills ermordeten Albaners sinnt auf Rache. Doch er hat sich mit dem falschen Gegner angelegt. Mit Hilfe seiner ganz besonderen Fähigkeiten setzt Mills alles daran, sich und seine Frau aus der Gewalt ihrer Peiniger zu befreien. Dabei ist er dieses Mal auch auf die Hilfe einer ganz bestimmten Person angewiesen - Kim, die nun in die Fußstapfen ihres Vaters treten muss...
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 11.10.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 15.03.2013
Kritik:
Die Dialoge sind zu Beginn und noch mal ganz am Ende furchtbar gestelzt, wie im billigen TV Soap von GZSZ, des reinen Pseudo-Lebens auf der Sonnenseite der Welt, jedenfalls total weichgekocht und verschönt. Wer so auch im realen Leben spricht ist entweder Anhänger der kirchlich Rechtlichen oder hat in seiner Jugend zu viel Teletubbies konsumiert. Da wird es einem Schlecht. Neben dem Darsteller kommt auch das Smartphone in Großaufnahme desöftern als Hauptdarstellung vor. Die Entführungsgeschichte ist so was von dämlich, wie ich es nicht oft, zuletzt aber öfter ähnlich gesehen habe. Liam Neeson seine Frau wird entführt, auch die Tochter soll entführt werden und Neeson kommt erneut zum Einsatz, später erfährt man dass es sich um Rache handelt. So wirkt die Story verdammt einfallslos, auch weil es anschließend nur noch Verfolgungen, etwas milde Folter und eine Befreiungsaktion gibt. Die mit Abstand dämlichste Szene im Film ist, wenn Liam Neeson noch während der Entführung und brenzlichen Situation, wo sich die Protagonisten mit der Waffe gegenüber stehen, plötzlich in Ruhe seine Tochter anruft, ohne dass mitten in der offenen Konfrontation mit Neeson irgend was passiert, daneben steht noch Mutti Famke Janssen, die ebenfalls eine Waffe an den Kopf gehalten bekommt und dämliche Gesichtsmimiken zieht. Die Bösewichte sprechen dabei kein Wort und Neeson bekommt gemütlich Zeit mit seiner Tochter zu telefonieren, die gerade noch auf Skype telefoniert und deswegen alles etwas länger dauert, natürlich warten die Gangster dabei genau so ab wie der gute Papa Neeson, bis die Tochter mit Skype fertig ist. Wenn das Ganze witzig wirken sollte, hat man sich reichlich wenig mühe gegeben, dass auch so wirken zu lassen oder die Darsteller sind halt zu schlecht, um es humorvoll wirken zu lassen, es wirkt einfach nur sehr naiv.
Es wird nach der ganz seichten und schwachen Charaktervorstellung immerhin im modernen Hollywood Standart Action vermittelt. Die Actionszenen mit den Autos sehen gut aus, an Schiessereien und Nahkampfaktionen war von der Härte her noch mehr drin, aber es passt soweit. Der Film ist von der Geschichte her in etwa das Selbe wie die eintönige Bourne Reihe, wo nur verfolgt und hier noch gekloppt wird, was modern und von der Kamera gekonnt eingefangen wird. Es reicht inhaltlich gerade mal so aus, um die Action nicht ganz sinnfrei zu verkaufen, wie zuletzt bei Resident Evil 5 geschehen. Auf Darstellerseite gibt es nichts wirklich Gutes zu vermelden. Liam Neeson bei den emotionalen Szenen zu Beginn bei der Charaktervorstellung noch richtig schwach und überfordert, wirkt zumindest sobald es Action gibt solide wie man ihn kennt. Twilight Mäuschen Maggie Grace ihr püppchenhaftes und dämliches Gelache erinnert etwas an den Charakter Kelly Bundy, nur nicht so überdreht gewollt lustig. Am negativsten fällt aber eindeutig Famke Janssen auf, wo sie auch auftritt, ihre verpeilten Gesichtsmimiken zerstören jeglichen Filmcharakter. Dass sie überhaupt noch als Schauspieler geführt wird, ist unbegreiflich, wahrscheinlich nach einigen ordentlichen Rollen diverser bekannter Horrorfilme in jüngeren Jahren hat sie sich durch X-Men in Hollywood nach oben geschlafen und ab da war sie dann ersichtlich zu nichts mehr zu gebrauchen. Das Finale liefert nicht die gewollte Überraschung und der 3 Fingertot ist jawohl zum Schluss lächerlich.
War der erste Teil noch ein nach Hollywoods Regeln spielender durchschnittlicher Thriller, der allerdings viel zu sehr gehypt wurde, so haben wir es mit Teil 2 mit einem inhaltlichen Totalausfall zu tun, der die Logik-Schwächen des Erstlings übernimmt und Innovation nun komplett vermissen lässt. Dafür gibt es nun mehr Action oder mehr treibende Szenen am Stück und dadurch wird dann auch keine Langeweile mehr aufkommt, die gerade für den Mainstreamjünger von Heute einen krassen Film ergeben wird Alter. ;-)