Der letzte Zug nach Berlin

    • Der letzte Zug nach Berlin




      Alternativer Titel: Todeszug nach Berlin
      Produktionsland: Jugoslawien
      Produktion: Abdurrahman Shala
      Erscheinungsjahr: 1970
      Regie: Caslav Damjanovic
      Drehbuch: Caslav Damjanovic
      Kamera: Aleksandar Petkovic
      Schnitt: Milanka Nanovic
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Jovan Jovicic
      Länge: ca. 83 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Ty Hardin, Giorgia Moll, Abdurrahman Shala, Danilo 'Bata' Stojkovic, Faruk Begolli, Dusan Janicijevic,
      Stathis Giallelis, Dale Cummings



      Der erste Dialog des Films zeigt dessen Richtung an. Der Krieg ist für die Deutschen verloren und ein Zug voll gepackt mit Gold soll nach Berlin fahren. Der Zug fährt ab und es erklingt eine langweilige Musik, die an die begleitenden Gitarrenklänge eines griechischen Dinners erinnert. Das der Film sich allerdings nicht auf den Zug und seine Insassen konzentriert, sondern auf eine kleines schäbiges Dorf, dessen Einwohner und den Partisanen kommt schon ein wenig überraschend.

      „Major ich kann ihnen sagen, dass ihre Stunden gezählt sind.“

      Durch dieses kleine Dorf wird der Zug mit dem Gold fahren, jedenfalls bald. Ein kleines Dorf, das von dreckigen und verfallenen Bauten und einer kargen Landschaft untermalt ist. Schön das in den ruhigen Passagen auch der heulende Wind gut vernommen werden kann. Ein recht gutes Ambiente, das von unserer Bezugsperson dem Major unter die Lupe genommen wird.

      Das die Einwohner allesamt undurchschaubar sind und der ein oder andere Schusswechseln lassen die Gedanken schon in Richtung italienisches Westernkino gehen. Der Fremde in einer Stadt in der die Angst regiert und die vor Partisanen nicht sicher ist. Ob Partisanen oder Desperados, irgendwie passt das Ganze zusammen.

      Neben den obskuren und skurrilen Personen die der Film zu bieten hat weiß dieser ein sehr desillusionierendes Bild zu präsentieren. Es bedarf ein wenig Zeit bis man mit Caslav Damjanovics Film warm wird, aber dann wird man durchaus gut eingebunden und unterhalten.

      „Es ist besser nichts zu wissen, wenn man lange leben will.“

      Die Actionmomente sind sehr bodenständig und nichts wirkt überzogen. Anstatt dem Colt wird hier halt das Maschinengewehr benutzt um seinen Gegner auszuschalten.

      In der Darstellerriege befinden sich: Ty Hardin der durch die Western-Serie „Bronco“ bekannt wurde und später auch in einigen Italo-Western mitwirkte. Insgesamt macht Ty Hardin einen guten Eindruck als Major beim letzen Zug der nach Berlin fahren will.

      Giorgia Moll ist die einzige weibliche Darstellerin und spielt den Part der Martha. Auch wenn es nur kleine Rollen waren, so arbeitete Giorgia innerhalb ihrer Karriere als Schauspielerin u.a. mit Jean-Luc Godard und Damiano Damiani zusammen. 1970 zog sie sich aus dem Geschäft zurück und trat dass noch mal als Pin Up Girl in Erscheinung. Innerhalb des Berliner Todeszugs macht sie ihre Sache ordentlich.

      Fazit: Ein Film der in eine eher unterwartete Richtung geht und einige kleine Überraschungen im Handlungsablauf zu bieten hat. Eine Art Italo-Western im Partisanengewand.


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