Hier nun (wie gewünscht) ein kurzer Bericht.
Tag 1:
Am 09.07. ging es los, erst haben wir bei meinem Lieblingsforensiker die Koffer und seine Assistentin aufgegabelt, dann ging es nach Frankfurt. Flug war ok, Koffer gingen (trotz Alitalia) nicht verloren und wir erreichten um 16 Uhr Palermo. Es herrschten 45° im Schatten und ich fiel fast in ein Koma.
Die ganze Stadt ist darauf ausgelegt die Touris auszunehmen. Das fing schon am Flughafen an. Am Taxistand war zu lesen, dass eine Fahrt ins Zentrum 40 Euro kosten würde. Die Taxifahrer meinten jedoch, dass aufgrund unseres Gepäcks (!) die Fahrt 50 kostet. Wir handelten den Fahrer schließlich auf 45 runter und fuhren los. Kurz vor unserem Hotel stand das Taxameter auf 24 Euro. Der Fahrer drückte einen Knopf und Schwups war es auf 46. Kein Witz! Das Hotel war super, 3 Sterne, sauber, Jugendherbergscharme. Es fiel uns auf, dass die ganze Stadt EXTREM stinkt. Es riecht, je nach Ort, nach Pisse, Kot, Verwesung, verbranntem Fleisch oder irgendwas undefinierbaren. Nach einigen Stunden gewöhnt man sich langsam dran.
Danach ging es zum Kloster wo das Fernsehteam auf uns wartete. Kurz vorgestellt und ab ins Kloster meinen zukünftigen Arbeitsplatz begutachtet und alles für die nächsten Tage geklärt. Am Abend gab es noch ein kurzes Essen und dann gings aufs Zimmer. Geschlafen habe ich fast gar nicht, da gegenüber ein Schreibaby war das alle 20 – 30 Minuten lauthals schrie.
Tag 2:
Aufgestanden, gefrühstückt und ab zum Dom. Ich wollte unbedingt das Grab Friedrichs II sehen. Der Dom ist schon eine Augenweide und wirklich einen Besuch wert. Leider kostete die Besichtigung des Grabes etwas Geld, aber gut was solls. Im Dom verspürte ich den Drang aufs Klo zu gehen. Auf Nachfrage führte man mich zu einem Seiten-Altar, hinter diesem war das Klo (mein erster WTF! Moment des Tages). Vor dem Klo stand ein freundlicher Herr. In Italien sind die Klos kostenlos, weshalb ich ihn erst mal ignorierte. Als er mich dann freundlich fragte, ob ich Klopapier bräuchte und dabei lächelnd auf eine Schale mit Geld zeigte, wusste ich, dass zwar die Klos, aber das Klopapier nicht umsonst war. Ich warf ihm 50 Cent in die Schale und fragte: „Ok?“. Er zuckte mit den Schultern und gab mir so eine versiffte Rolle Klopapier. Später sah ich eine Frau die 1 Euro reinwarf und die bekam besseres Papier… Naja.
Danach ging es zum Kloster. Dort fing ich mit meiner Arbeit an und dokumentierte so ziemlich alles was mir auffiel (Berichte dazu folgen noch auf anderem Wege). Das Fernsehteam war erfreulich dezent und supernett, überhaupt war das „Betriebsklima“ sehr gut und wir verstanden uns super.
In der Mittagspause gingen wir in ein benachbartes Restaurant. Dort bestellten wir ein Menü. Auffällig war, dass der Kellner sich nichts aufschrieb. Als er das Essen brachte, bekamen wir entweder was Falsches oder nur die Hälfte. Wir kündigten an, dass wir ab jetzt jeden Tag kommen würden und er sich in Zukunft bitte alles aufschreiben solle. Der Kellner lächelte uns an, nickte und ging.
Danach wieder an die Arbeit und um Mitternacht machten wir Feierabend. Auf dem Nachhauseweg quetschten wir uns mit 8 Mann + Ausrüstung in eine A-Klasse. Es passte hervorragend!
Tag 3:
Der zweite Arbeitstag. Die Nacht war wieder beschissen, aber die Müdigkeit lies mich das Baby ignorieren (die armen Eltern…). Nach dem Frühstück arbeitete ich erst mal die ersten Ergebnisse auf, danach ging es wieder ins Kloster. Auf dem Weg dahin gingen wir über eine dichtbefahrene Straße. Als wir rüber gingen hielten alle Autos an und warteten geduldig. Mitten auf der Straße bemerkte ich, dass wir gerade über eine rote Ampel gingen. Niemand regte sich auf, niemand hupte oder sonst was. Sogar der Polizist, der etwas weiter stand, lächelte uns nur an. Sympathisch.
In der Mittagspause gingen wir wieder in das Lokal vom Vortag. Der Kellner war überrascht uns zu sehen und brachte uns dieses Mal das richtige Essen und vergaß auch weniger als zuvor. Erstaunlich war nur der Preis: Am Tag zuvor waren wir 7 Mann die dort aßen. Wir zahlten 68 Euro. An dem Tag waren wir 5 und zahlten 61 Euro. Als wir eine Rechnung haben wollten sagte er uns, dass es dann aber teurer werden würde, da er dann die Kasse aufmachen und Mehrwertsteuer berechnen müsste. Wie jeden Tag besuchte ich seine Toilette (er hatte nur eine Behindertentoilette). Am ersten Tag war sie sauber, am zweiten Tag war sie richtig schön vollgeschissen, inklusive der Klobrille und der Stütze die für die behinderten Menschen angebracht war.
Danach ging es zur Spätschicht und am Abend fuhren wir zu einem kleinen Markt um was zu essen. Stellt euch vor: Little Afrika mit einem Touch Mafiamarkt. Ich fühlte mich da gar nicht wohl und die Menschen dort begutachteten uns ein wenig zu sehr. Einer zeigte uns auch eine Geste die wir als „Passt auf, ich sehe euch“ deuteten. Nach dem Essen: Nix wie weg.
Tag 4:
Schreibaby? Kann ich aufgrund der Müdigkeit zu 100% ignorieren. Einigermaßen gut geschlafen ging es zum Frühstück, danach etwas einkaufen, dann zum Kloster.
Auf dem Weg dahin sahen wir eine kleine Demo und um die herum eine Horde hupender Autos. Die Kommunikation funktioniert. In der Mittagspause gingen wir zu unserem Stammlokal. Als der Kellner uns sieht verscheucht er die Touristen von unserem Stammtisch und wir bekommen eine Tischdecke. Bei der Bestellaufgabe hat der Kellner einen Block. Es klappt reibungslos. Als Nachtisch wollen wir Kekse haben. Wir zeigen auf die und er winkt ab und sagt: „No“. Wir bestehen darauf, dass wir die haben wollen. Er sagt wieder „No“ und dann „No good“. Da wussten wir: wir werden akzeptiert. Das Klo war übrigens gereinigt worden. Abgesehen von der Stütze für die behinderten Menschen an denen immer noch ein großer, brauner Fleck prangte.
Dann wieder auf zur Arbeit. Am Abend kommen wir aus dem Kloster und sehen, dass der gegenüberliegende Berg in Flammen steht. Wir fragen einen Taxifahrer, der schaut da hin, zieht gelangweilt eine Augenbraue hoch uns sagt sinngemäß „Ach, schon wieder“. Die nächsten Tage flogen auch mehrere Löschflugzeuge über uns hinweg. Spannend.
Tag 5:
Letzter Arbeitstag. Wir haben einen Termin beim Abt. Hochoffiziell werden wir zu ihm gebracht und wir klären ab was in Zukunft geschieht. Es lief alles sehr freundlich ab und man nahm uns sehr positiv auf. Wenn alles gut läuft, habe ich die nächsten Jahre immer wieder in Palermo zu tun^^.
Danach liefen die letzten Arbeiten. Am Mittag besuchten wir unser Stammlokal. Die Touris wurden wieder von ihrem Platz vertrieben und wir fühlten uns wie kleine Könige. Größtenteils verbrachten wir den Tag mit dem Fernsehteam und am Abend wurde noch etwas gefeiert.
Tag 6 + 7:
Sightseeing. Auf den Plan standen die Altstadt und ein Strandbesuch. Die Altstadt ist extrem sehenswert und wirklich ein Besuch wert! Tolle Bauwerke und wunderschöne Gärten. Wer jedoch einen Strandurlaub machen möchte ist da falsch. Steinstrand, nervige Kinder die einem mit Steine bewerfen, Löschflugzeuge die sich dort mit Wasserversorgen und Müll… Müll, Müll, Müll.
Insgesamt war es ein tolles Erlebnis und die Arbeit dort war Klasse. Ich hoffe, dass ich dort weitermachen kann^^. Leider kann ich hier nicht alles schreiben, es gab zuviel skuriles und Erzählenswertes, aber dazu reicht einfach meine Zeit nicht aus.
Tag 1:
Am 09.07. ging es los, erst haben wir bei meinem Lieblingsforensiker die Koffer und seine Assistentin aufgegabelt, dann ging es nach Frankfurt. Flug war ok, Koffer gingen (trotz Alitalia) nicht verloren und wir erreichten um 16 Uhr Palermo. Es herrschten 45° im Schatten und ich fiel fast in ein Koma.
Die ganze Stadt ist darauf ausgelegt die Touris auszunehmen. Das fing schon am Flughafen an. Am Taxistand war zu lesen, dass eine Fahrt ins Zentrum 40 Euro kosten würde. Die Taxifahrer meinten jedoch, dass aufgrund unseres Gepäcks (!) die Fahrt 50 kostet. Wir handelten den Fahrer schließlich auf 45 runter und fuhren los. Kurz vor unserem Hotel stand das Taxameter auf 24 Euro. Der Fahrer drückte einen Knopf und Schwups war es auf 46. Kein Witz! Das Hotel war super, 3 Sterne, sauber, Jugendherbergscharme. Es fiel uns auf, dass die ganze Stadt EXTREM stinkt. Es riecht, je nach Ort, nach Pisse, Kot, Verwesung, verbranntem Fleisch oder irgendwas undefinierbaren. Nach einigen Stunden gewöhnt man sich langsam dran.
Danach ging es zum Kloster wo das Fernsehteam auf uns wartete. Kurz vorgestellt und ab ins Kloster meinen zukünftigen Arbeitsplatz begutachtet und alles für die nächsten Tage geklärt. Am Abend gab es noch ein kurzes Essen und dann gings aufs Zimmer. Geschlafen habe ich fast gar nicht, da gegenüber ein Schreibaby war das alle 20 – 30 Minuten lauthals schrie.
Tag 2:
Aufgestanden, gefrühstückt und ab zum Dom. Ich wollte unbedingt das Grab Friedrichs II sehen. Der Dom ist schon eine Augenweide und wirklich einen Besuch wert. Leider kostete die Besichtigung des Grabes etwas Geld, aber gut was solls. Im Dom verspürte ich den Drang aufs Klo zu gehen. Auf Nachfrage führte man mich zu einem Seiten-Altar, hinter diesem war das Klo (mein erster WTF! Moment des Tages). Vor dem Klo stand ein freundlicher Herr. In Italien sind die Klos kostenlos, weshalb ich ihn erst mal ignorierte. Als er mich dann freundlich fragte, ob ich Klopapier bräuchte und dabei lächelnd auf eine Schale mit Geld zeigte, wusste ich, dass zwar die Klos, aber das Klopapier nicht umsonst war. Ich warf ihm 50 Cent in die Schale und fragte: „Ok?“. Er zuckte mit den Schultern und gab mir so eine versiffte Rolle Klopapier. Später sah ich eine Frau die 1 Euro reinwarf und die bekam besseres Papier… Naja.
Danach ging es zum Kloster. Dort fing ich mit meiner Arbeit an und dokumentierte so ziemlich alles was mir auffiel (Berichte dazu folgen noch auf anderem Wege). Das Fernsehteam war erfreulich dezent und supernett, überhaupt war das „Betriebsklima“ sehr gut und wir verstanden uns super.
In der Mittagspause gingen wir in ein benachbartes Restaurant. Dort bestellten wir ein Menü. Auffällig war, dass der Kellner sich nichts aufschrieb. Als er das Essen brachte, bekamen wir entweder was Falsches oder nur die Hälfte. Wir kündigten an, dass wir ab jetzt jeden Tag kommen würden und er sich in Zukunft bitte alles aufschreiben solle. Der Kellner lächelte uns an, nickte und ging.
Danach wieder an die Arbeit und um Mitternacht machten wir Feierabend. Auf dem Nachhauseweg quetschten wir uns mit 8 Mann + Ausrüstung in eine A-Klasse. Es passte hervorragend!
Tag 3:
Der zweite Arbeitstag. Die Nacht war wieder beschissen, aber die Müdigkeit lies mich das Baby ignorieren (die armen Eltern…). Nach dem Frühstück arbeitete ich erst mal die ersten Ergebnisse auf, danach ging es wieder ins Kloster. Auf dem Weg dahin gingen wir über eine dichtbefahrene Straße. Als wir rüber gingen hielten alle Autos an und warteten geduldig. Mitten auf der Straße bemerkte ich, dass wir gerade über eine rote Ampel gingen. Niemand regte sich auf, niemand hupte oder sonst was. Sogar der Polizist, der etwas weiter stand, lächelte uns nur an. Sympathisch.
In der Mittagspause gingen wir wieder in das Lokal vom Vortag. Der Kellner war überrascht uns zu sehen und brachte uns dieses Mal das richtige Essen und vergaß auch weniger als zuvor. Erstaunlich war nur der Preis: Am Tag zuvor waren wir 7 Mann die dort aßen. Wir zahlten 68 Euro. An dem Tag waren wir 5 und zahlten 61 Euro. Als wir eine Rechnung haben wollten sagte er uns, dass es dann aber teurer werden würde, da er dann die Kasse aufmachen und Mehrwertsteuer berechnen müsste. Wie jeden Tag besuchte ich seine Toilette (er hatte nur eine Behindertentoilette). Am ersten Tag war sie sauber, am zweiten Tag war sie richtig schön vollgeschissen, inklusive der Klobrille und der Stütze die für die behinderten Menschen angebracht war.
Danach ging es zur Spätschicht und am Abend fuhren wir zu einem kleinen Markt um was zu essen. Stellt euch vor: Little Afrika mit einem Touch Mafiamarkt. Ich fühlte mich da gar nicht wohl und die Menschen dort begutachteten uns ein wenig zu sehr. Einer zeigte uns auch eine Geste die wir als „Passt auf, ich sehe euch“ deuteten. Nach dem Essen: Nix wie weg.
Tag 4:
Schreibaby? Kann ich aufgrund der Müdigkeit zu 100% ignorieren. Einigermaßen gut geschlafen ging es zum Frühstück, danach etwas einkaufen, dann zum Kloster.
Auf dem Weg dahin sahen wir eine kleine Demo und um die herum eine Horde hupender Autos. Die Kommunikation funktioniert. In der Mittagspause gingen wir zu unserem Stammlokal. Als der Kellner uns sieht verscheucht er die Touristen von unserem Stammtisch und wir bekommen eine Tischdecke. Bei der Bestellaufgabe hat der Kellner einen Block. Es klappt reibungslos. Als Nachtisch wollen wir Kekse haben. Wir zeigen auf die und er winkt ab und sagt: „No“. Wir bestehen darauf, dass wir die haben wollen. Er sagt wieder „No“ und dann „No good“. Da wussten wir: wir werden akzeptiert. Das Klo war übrigens gereinigt worden. Abgesehen von der Stütze für die behinderten Menschen an denen immer noch ein großer, brauner Fleck prangte.
Dann wieder auf zur Arbeit. Am Abend kommen wir aus dem Kloster und sehen, dass der gegenüberliegende Berg in Flammen steht. Wir fragen einen Taxifahrer, der schaut da hin, zieht gelangweilt eine Augenbraue hoch uns sagt sinngemäß „Ach, schon wieder“. Die nächsten Tage flogen auch mehrere Löschflugzeuge über uns hinweg. Spannend.
Tag 5:
Letzter Arbeitstag. Wir haben einen Termin beim Abt. Hochoffiziell werden wir zu ihm gebracht und wir klären ab was in Zukunft geschieht. Es lief alles sehr freundlich ab und man nahm uns sehr positiv auf. Wenn alles gut läuft, habe ich die nächsten Jahre immer wieder in Palermo zu tun^^.
Danach liefen die letzten Arbeiten. Am Mittag besuchten wir unser Stammlokal. Die Touris wurden wieder von ihrem Platz vertrieben und wir fühlten uns wie kleine Könige. Größtenteils verbrachten wir den Tag mit dem Fernsehteam und am Abend wurde noch etwas gefeiert.
Tag 6 + 7:
Sightseeing. Auf den Plan standen die Altstadt und ein Strandbesuch. Die Altstadt ist extrem sehenswert und wirklich ein Besuch wert! Tolle Bauwerke und wunderschöne Gärten. Wer jedoch einen Strandurlaub machen möchte ist da falsch. Steinstrand, nervige Kinder die einem mit Steine bewerfen, Löschflugzeuge die sich dort mit Wasserversorgen und Müll… Müll, Müll, Müll.
Insgesamt war es ein tolles Erlebnis und die Arbeit dort war Klasse. Ich hoffe, dass ich dort weitermachen kann^^. Leider kann ich hier nicht alles schreiben, es gab zuviel skuriles und Erzählenswertes, aber dazu reicht einfach meine Zeit nicht aus.
"das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013