Alternativer Titel: Das Millionenspiel
Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Produktion: Peter Märthesheimer
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Tom Toelle
Drehbuch: Wolfgang Menge, Tom Toelle
Kamera: Rudolf Holan, Jan Kalis
Schnitt: Marie Anne Gerhardt
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Irmin Schmidt
Länge: ca. 95 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Jörg Pleva: Bernhard Lotz
Dieter Thomas Heck: Thilo Uhlenhorst
Dieter Hallervorden: Köhler
Josef Fröhlich: Witte
Theo Fink: Hensel
Friedrich Schütter: Moulian
Peter Schulze-Rohr: Ziegler
Annemarie Schradiek: Mutter Lotz
Elisabeth Wiedemann: Frau Steinfurth
Joachim Richert: Hotelkellner
Heribert Faßbender: Reporter
Arnim Basche: Reporter
Gisela Marx: Reporterin
Andrea Grosske: Frau Grote
Suzanne Roquette: Claudia von Hohenheim
Ralf Gregan: Sanitäter
Bernhard Lotz ist Kandidat beim berühmten Millionenspiel. Dieses beherbergt eine Reality-Show in der Lotz von drei Profikillern gejagt wird. Das Ziel ist es eine Woche lang zu überleben. Natürlich schießen die Killer mit echten Patronen und das Fernsehen ist immer live dabei, wenn Lotz um sein Leben rennt.
Jörg Pleva ist der erste der uns in der Rolle des Bernhard Lotz im Millionenspiel begegnet. Zuvor wird auf dem Bildschirm (der in Lotzs Hotelzimmer steht) von der TV Ansagerin ein wenig auf die Regeln eingegangen. Die Kamera ist dabei wirklich gut an der Basis- kein Wunder, wenn man eine Reality-Jagd durchführt, denn dann sollte es auch so sein. Die anschließend einsetzende Titelmusik die von verzerrten Gitarren dominiert wird ist ebenfalls aller Ehren wert.
Wir befinden uns im Jahre 1970 und es wird von einer düsteren Vision aus der Zukunft erzählt. …und wenn man die Menschenjagd im übertragenden Sinne sieht, handelt es sich um eine Vision die längst Realität ist. Brutale Realität. Brot und Spiele für das Volk, Sex and Violence für den TV Junkie.
Der Moderator dieses makabren Spiels wird absolut passend von Dieter Thomas Heck verkörpert. Ein absolutes Dauergelaber ohne jegliche Aussage mit Antischerzen gespickt. Dem guten Dieter Thomas muss man zu Gute halten, dass er innerhalb des Millionenspiels einfach nur der ist, der er immer war. Er braucht sich in keiner Weise zu verstellen und erzielt eine wirklich große Wirkung.
„iss ziemlisch hart, aber was soll man machen, iss halt Fernsehen.“
so die Aussage eines der Befragten vor den Kameras. Auch hier ein dickes Lob an das Team Toelle/ Menge die in manchen Situation dem Film einen dokumentarischen Charakter geben. Die unterschiedlichen Meinungen des Volkes, die sich begeistert zum Spiel um das Leben eines Menschen äußern.
Toelle und Menge verstehen es auch weiterhin Themen wie Sensationsgeilheit, Quotengeilheit und die Skrupellosigkeit der Fernsehmacher zu vermitteln. Auch der Blick hinter die Fassaden ist somit perfekt umgesetzt.
„Mehr Zeit bringt mehr Geld.“
Die präsentieren Werbeclips die während der Show eingespielt werden, haben es ebenfalls in sich. Sein es die Kling-Klang-Messer oder die Wunderwasser, es trieft ein tiefschwarzer Humor in den Zuschauerraum.
Schlaumeiern und Nörglern sei gesagt, dass Dieter Hallervorden die Rolle des Profikillers Köhler absolut genial rüberbringt. Kein Nonstop Nonsens Geschwätz oder Ähnliches, der Dieter hat es einfach drauf.
Fazit: Eine bitteböse mit Sarkasmus gewürzte Vision der Zukunft die schon lange Realität ist. Zwar tötet man noch keine Menschen für die Fernsehquote, aber alles andere ist grausame Realität und wer weiß was in Zukunft noch in der Medienlandschaft passieren wird…
Guten Abend.
9,5/10