Sklaven ihrer Triebe

    • Sklaven ihrer Triebe



      Alternativer Titel: Top Sensation
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Franco Cancellieri
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Ottavio Alessi
      Drehbuch: Ottavio Alessi, Nelda Minucci
      Kamera: Alessandro D'Eva
      Schnitt: Luciano Anconetani
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Sante Maria Romitelli
      Länge: ca. 99 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Rosalba Neri, Maud Belleroche, Maurizio Bonuglia, Edwige Fenech, Ruggero Miti, Salvatore Puntillo




      Zusammen mit ihrem Sohn Tony, sowie zwei weiblichen und einer männlichen Begleitung, macht sich die Millionärin Mudy auf eine Seereise. Die jeweiligen Räumlichkeiten innerhalb der Yacht sind Kameraüberwacht. Mudy will so an den Trieben ihrer Begleitung teilhaben und in erster Linie erreichen, dass ihr gestörter Sohn…

      Mehr will und werde ich erst gar nicht verraten und somit zum Anschauen des Films motivieren. Zumindest sollte die 30+ Gemeinschaft der Filminteressierten, die Ansicht von „Sklaven ihrer Triebe“ in Erwägung ziehen.

      Meine kleine (mittlerweile schon sehr lange) Reise durch die cineastische Historie verschlug mich zuletzt nach Hongkong und auf dem Weg nach Europa bin ich auf einer Yacht hängen geblieben. Diese Yacht ist auch gleichzeitig der Spielort von „Sklaven ihrer Triebe“ aka „Top Sensations“. Ähnlich wie bei Ugo Liberatores „Das Geschlecht der Engel“ ist auch hier unverzichtbar: sich auf die Situation einzulassen. Bedeutet, dass man zum blinden Passagier auf Mudys Laster-Fregatte werden muss. Diese Aufgabe wird erleichtert indem der Film mit Edwige Fenech und Rosalba Neri zwei absolute Hingucker des italienischen Kinos präsentiert. Dabei sei erwähnt, dass Frau Neri, Frau Fenech gar ein wenig in die Schranken weist. Man kann dieses an der dankbareren Rolle festmachen, allerdings sei auch erwähnt, dass Frau Neri bei „Sklaven ihrer Triebe“ grandios aussieht.

      Ihren optischen Reizen und sexuellen Eskapaden zur Folge wird das Duo Neri/ Fenech gern von Madame Mudy, als Schlampen und Huren tituliert. Frau Mudy selbst nimmt es allerdings ebenfalls nicht so genau und zerrt sich Alles an Land was sie begehrt. Solange der Preis stimmt ist dieses kein Problem. Schon schlimm, dass ausgerechnet ein tugendhaftes Bauernmädchen namens Beba an Bord kommt und somit in die Fänge von Sodom und Gomorra gelangt. Die Charaktere werden recht oberflächlich vorgestellt, aber es reicht natürlich allemal aus um die erforderlichen Grenzen abstecken zu können.

      Anhand mancher Situationen, die der Film mit sich bringt, kann man von Anspielungen auf eine Zwei Klassen Gesellschaft sprechen. Mit Geld ist eben Alles möglich und es entschuldigt für Verbrechen und Mord. Man kann die verstaubte Mao-Bibel jedoch auch im Bücherregal lassen und lieber weiter dem wilden Treiben der triebhaften Sklavinnen folgen.

      Kameratechnisch bekommt man gute Bilder geboten, welche von ebenfalls guten Ideen getragen werden. Nahaufnahmen von Gesichtern etc. Alles weiß sehr zu gefallen. Von italienischem Schmuddel mag ich nicht reden, da die Bilder schon eine gewisse Ästhetik zu versprühen wissen. Wer es anders sieht? So what! Das subjektive Empfinden thront nun mal über allen anderen Eindrücken.

      „Sklaven ihrer Triebe“ hält sich zwar mit Spannung zurück, aber man wird von der ersten bis zur letzen Minute bestens eingebunden. Denn Ottavio Alessis Yacht-Thriller oder Yachtploiter (falls es das Genre noch nicht geben sollte, dann gibt es dieses ab sofort) hat eine ganze Menge zu bieten und dieses beschränkt sich nicht allein auf den Bikini von Rosalba Neri.

      8/10
    • Endlich gesichtet. Review eingefügt.