James Bond - Ein Quantum Trost

    • James Bond - Ein Quantum Trost



      Originaltitel: Quantum of Solace
      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Callum McDougall, Anthony Waye, Barbara Broccoli, Michael G. Wilson
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Marc Forster
      Drehbuch: Paul Haggis, Neal Purvis, Robert Wade
      Kamera: Roberto Schaefer
      Schnitt: Matt Chesse, Richard Pearson
      Spezialeffekte: Pete Britten, Richard Cheal
      Budget: ca. 230.000.000 $
      Musik: David Arnold
      Länge: ca. 100 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Daniel Craig, Olga Kurylenko, Mathieu Amalric, Dame Judi Dench, Jeffrey Wright, Gemma Arterton, Giancarlo Giannini, Jesper Christensen, Anatole Taubman


      Inhalt:

      Daniel Craig kehrt in diesem fesselnden und Action geladenen Abenteuer, das inhaltlich direkt an Casino Royale anschließt, als James Bond zurück. Betrogen von der Frau, die er liebte, kämpft 007 gegen den Drang, seine jetzige Mission persönlich zu nehmen. Auf seiner weltweiten Suche nach Gerechtigkeit trifft Bond die bezaubernde aber streitsüchtige Camille (Olga Kurylenko), die ihn direkt zu Dominic Greene (Mathieu Amalric) führt, einem gewissenlosen Geschäftsmann und einem der Köpfe der geheimnisvollen Organisation „Quantum“. Als Bond eine Verschwörung entdeckt, die zur Übernahme der wichtigsten Rohstoffressourcen eines Staates führen soll, muss er sich durch einen Sumpf aus Verrat, Täuschung und Mord kämpfen und „Quantum“ stoppen, bevor es zu spät ist!


      Trailer:



      Kinostart: 06.11.2008
      Deutsche DVD Fassung: 27.03.2009


      Kritik:

      Daniel Craig steht das Bond-Gesicht nicht, auch wenn er hier etwas besser wirkt als beim Vorgänger, auch weil es nicht merh ganz so viele ruhige Momente gibt. Unser Agent kann hier von großen Höhen fallen und sich dabei nicht mal verletzten. Das unansehnlichste sind aber die Actionszenen, welche teils zu übertrieben sind, aber vor allem noch schneller zusammen geschnitten wurden und die Kamera dabei auch zu häufig verwackelt, dies nicht mal nur bei den Actionszenen. Die restlichen Darsteller sind auch alle samt blass, auch die Bond Frauen haben kein schönes äußeres zu bieten, wie so oft bei den neueren Hollywoodfilmen fehlen richtige Sympathie- oder Antipathiefiguren.

      Gut zu heißen ist zumindest die abwechslungsreiche Kulisse, wo es auch noch eine nette Wüstenlandschaft mit einigen Gesteinsbrocken zu sehen gibt. Dennoch kann ich dieses millionverpulverte Machwerk nicht viel gutes abgewinnen. Zumindest wurde noch Wert auf etwas mehr Härte gesetzt, wenn man Einschüsse recht brutal aufzeigen wird und bei den Rangeleien immer mal ein Knacken zu hören bekommt, recht rücksichtslos geht her Bond vor, fast schon wie ein Hirnloser-Metzler in einem Horrorfilm, was aber hier nicht ganz passen will zu einer vermeintlich herzvollen Heldenrolle. Den versteckt, aufgelockerten Humor anhand von all bekannte Dialoge wie "My Name is Bond, James Bond" hab ich wieder komplett vermisst und ausgetüftelte Werkzeuge unseres Helden habe ich keine ausmachen können, das 007 Feeling ist schon bei Casino Royle komplett abhanden gekommen und setzt sich hier fort.

      [film]3[/film]
    • Ich als alter Bond-Fan werde mir diesen Film wohl erst gar nicht anschauen. Casino Royale war schon der letzte Mist in meinen Augen und hier erwarte ich auch nicht mehr. James Bond hat einfach seinen Charme verloren und ist heute nur noch ein Action-Spektakel,was ich persönlich sehr schade finde.
      Big Brother is watching you
    • Ich, als großer"James Bond Hasser", werde mir den Film heute mal anschauen. Natürlich nur, um meine Abneigung zu manifestieren!! lol
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Ich fand Casino Royal schon beschissen, Daniel Craig ist für mich einfach kein Bond, meine Lieblingsdarsteller waren Roger Moore und Pierce Brosnan!
    • Der erste James Bond den ich mir Freiwillig angeguckt habe. Und er hat mich nicht enttäuscht.

      [film]8[/film]
      Wenn man schon nicht gut aussieht, sollte man wenigstens gut riechen.
    • Original von Master of Horror
      Ich als alter Bond-Fan werde mir diesen Film wohl erst gar nicht anschauen. Casino Royale war schon der letzte Mist in meinen Augen und hier erwarte ich auch nicht mehr. James Bond hat einfach seinen Charme verloren und ist heute nur noch ein Action-Spektakel,was ich persönlich sehr schade finde.

      Master, du hast absolut recht!
      Daniel Craig mag kein übler Kerl und Schauspieler sein, aber er ist für mich kein James Bond. Er wirkt mit Anzug und immer dem selben Gesichtsausdruck eher wie ein "Hitman", als der Welt berühmtester Geheimagent...
      Dass die Filme eher actionorientierter wurden, dass war doch auch schon zu Pierce Brosnan-Zeiten so. Das stört mich nur geringfügig. Das schlimme ist, der fehlende Charme, den du auch schon angekreidet hast.
      Sean Connery und Roger Moore waren einfach die besten! Denen nimmt man das Ganze viel besser ab. Dieses charmante den Frauen gegenüber, leicht selbstironisch aber dennoch Männer der Tat. So hat sich garantiert auch Ian Fleming seinen James Bond vorgestellt.
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Der ist nicht so schlecht, Casino Royale hat mir auch gut gefallen, nur eines ist sicher, der Charme von Sean Connery oder Roger Moore wird nicht mehr erreicht. Ist halt ein aufwendiger Actionfilm geworden. Es ist ein wohl ein wenig zu viel Bum Bum, und die Werbemaschine nervt einfach, aber als eigenständiger Film sehr gut. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ein Quantum Trost = Ein Quantum Spass. Failed.
    • Ich bin gestern damit angefangen ihn zu schauen. Nee, das ist nix für mich. Die alten James Bond fand ich gut, mit Sean Connery und Roger Moore, obwohl mich da immer nervte, wie die Frauen dargestellt wurden. Das ging gar nicht!!!! Aber sie waren unterhaltsam und hatten für die damaligen Verhältnisse wirklich Aktion zu bieten.

      Pierce Brosnan war auch noch okay, aber mit den heutigen kann ich nichts mehr anfangen.

      [film]4[/film]

      Nun habe ich ihn zuende geschaut und bleibe bei meiner Meinung. Eines muss ich allerdings sagen, diese Hörigkeit und dem Helden verfallenen Frauennebengeschichten haben hier endlich mal aufgehört. :6: Sehr gut!!!

      Mein Mann gibt [film]8[/film] Punkten.
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Samazone ()

    • Original von Samazone
      Nun habe ich ihn zuende geschaut und bleibe bei meiner Meinung. Eines muss ich allerdings sagen, diese Hörigkeit und dem Helden verfallenen Frauennebengeschichten haben hier endlich mal aufgehört. :6: Sehr gut!!!

      Ach Samazone, das ist doch keine Hörigkeit gewesen. Gut, so mancher Frauencharakter war wirklich etwas lächerlich und schwach angelegt, in den alten James Bond-Filmen. Aber vieles war auch mit einem ironischen Unterton versehen. Ich denke nicht, dass die Macher der Reihe, die Frauen nur als Spielball gesehen haben. Und, sei es Sean Connery oder Roger Moore, sie haben ihre Mädels doch immer mit dem gehörigen Respekt und Charme verführt. Vielleicht ist es einem auch nicht so krass aufgefallen, weil die beiden Schauspieler absolute Sympathieträger waren, keine Ahnung... Es war halt auch eine andere Zeit.
      Heute wäre das nur noch bedingt denkbar. Die Frauen haben längst aufgeholt, was die starke Rollenverteilung angeht und sie schlagen auch öfter zurück. Das gefällt mir gut. In diesem Falle gilt ja auch: gleiches Recht für alle! :6:
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Original von Sawyer
      Original von Samazone
      Nun habe ich ihn zuende geschaut und bleibe bei meiner Meinung. Eines muss ich allerdings sagen, diese Hörigkeit und dem Helden verfallenen Frauennebengeschichten haben hier endlich mal aufgehört. :6: Sehr gut!!!

      Ach Samazone, das ist doch keine Hörigkeit gewesen. Gut, so mancher Frauencharakter war wirklich etwas lächerlich und schwach angelegt, in den alten James Bond-Filmen. Aber vieles war auch mit einem ironischen Unterton versehen. Ich denke nicht, dass die Macher der Reihe, die Frauen nur als Spielball gesehen haben. Und, sei es Sean Connery oder Roger Moore, sie haben ihre Mädels doch immer mit dem gehörigen Respekt und Charme verführt. Vielleicht ist es einem auch nicht so krass aufgefallen, weil die beiden Schauspieler absolute Sympathieträger waren, keine Ahnung... Es war halt auch eine andere Zeit.
      Heute wäre das nur noch bedingt denkbar. Die Frauen haben längst aufgeholt, was die starke Rollenverteilung angeht und sie schlagen auch öfter zurück. Das gefällt mir gut. In diesem Falle gilt ja auch: gleiches Recht für alle! :6:


      Sawyer, da hast du Recht. Das mit der Hörigkeit war wohl auch ein wenig überspitzt. Aber dieses Anhimmeln damals, das ging mir so auf die Nerven. Ich musste regelmäßig meine männlichen Begleiter nach dem Kinobesuch wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurück führen. Hartes Stück Arbeit, sage ich dir!!!!
      Bei den neusten Bonds ist das ja eher ausgeglichen. :0:
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Ich weiß was du meinst. Aber bedenke, dass es auch eine Reihe böser Bond-Girls gab, die dem "armen" James gut zugesetzt haben... lol
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Original von Sawyer
      Ich weiß was du meinst. Aber bedenke, dass es auch eine Reihe böser Bond-Girls gab, die dem "armen" James gut zugesetzt haben... lol


      Ja, das ist wahr!!! :5:
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • In meinen Augen der schlechteste Bond.Casino ist ja nicht schlecht,der hier allerdings schiesst den Vogel ab...
    • Als ich den Streifen das erste mal sah war ich auch ziemlich enttäuscht, aber bei der zweitsichtung heute, war er gar nicht mal so schlecht.Ich weiß nicht was es da so groß zu beanstanden gibt, der Film bietet Action Non Stop und die Kulisen im Film sind auch sehr ansprechend.Zwar bin ich auch nicht gerade der Craig Fan, aber hier hat er seine Rolle durchaus passabel gemeistert.Ich geb zwar noch nen extra Punkt dazu weil ich ihn mir in 5.1 und auf Blu-Ray angesehen habe, das ist natürlich auch nicht zu verachten zwecks der Atmosphäre.Würdiger BondFilm WERTUNG7/10/Extra Punkt inbegriffen)



    • Dieser Bond ist die direkte Fortsetzung des Vorgängers Casino Royale und setzt fast genau dort ein wo dieser endet. Das erste Mal das ein Bondstreifen dieses Muster verfolgt.

      Nun zur Story, diese ist in meinen Augen sehr verwirrend und dünn, wenn man nicht wirklich aufpasst kann man schon einmal denn roten Faden verlieren. Dies liegt in meinen Augen einfach daran das man hier mehr wert auf etliche Aktionsequenzen und unzählige Location Wechsel gelegt hat und dadurch die Geschichte an sich ins hintertreffen gerät.
      Dazu gesellen sich dann noch ein paar Logikfehler die denn Gesamteindruck nochmals schmälern. Hier wurde einfach nur auf möglichst viele Explosionen und Shoot-Outs wert gelegt. Dies ist für meinen Geschmack etwas zuviel des Guten. Damit will ich zwar nicht das handwerkliche Geschick kritisieren das die Macher gerade in diese Szenen investiert haben, nein, Optisch machen diese definitiv einiges her aber die Bondfilme werden immer mehr zu reinen Aktion Overkills. Weniger ist eben doch manchmal mehr. Freunde des reinen Aktionfilms (auf die neue Generation bezogen) werden ihre helle Freude an Quantum haben.
      Ich hatte sie zum Teil.
      Es gibt auch wieder eine Huldigung an einen alten Bondfilm, ich nenne sie jetzt einfach Goldfinger Gedächtnisszene, statt mir Gold wird hier eine Dame mit einem Öl-Überzug im Bett gefunden, wenn Kenner die Szene sehen wissen sie was gemeint ist.

      Viele kritisieren auch die Art wie sich Daniel Craig als Bond präsentiert, mir wiederum gefällt seine rohe, kaltschnäuzige und kühle Performance richtig gut. Zwar im Bezug auf die ältere Garde der Bonddarsteller gewöhnungsbedürftig, aber auch in gewisser Art und Weise notwendig um die Reihe nicht tot zu nudeln. Für mich bringt er neuen Wind in die Welt des Doppelnullagenten. Kann aber auch verstehen wenn man damit gar nichts anfangen kann, ich bin von Craigs neuer Interpretation regelrecht begeistert.

      Was bei Quantum auch eher schlecht als recht ist, ist der Titeltrack. Zwar wieder von hochkarätigen Stars performed (Jack White und Alycia Keys) aber der Song ist glaube ich der schlechteste in der gesamten Bondhistorie (könnt ihn euch unten anhören).

      Leider kann auch der restliche Cast neben Craig nur bedingt überzeugen, der Oberganove ist nicht wirklich beängstigend im vergleich zu vielen anderen vor ihm, mehr als ein ok bekommt er nicht. Dies gilt auch für die beiden Girls die Bond zur Seite stehen, eben solide aber nicht besonderes, das sowohl optisch als auch schauspielerisch.

      Alles in allem ein durchschnittliches Bondabenteuer mit zuviel Aktion und hektischen Schnitten, ansehen kann man ihn sich aber allemal, zumindest als Bondfan.

      Ich vergebe gerade noch

      [film]6[/film]

      Der Song:

      Zensur Ist Für´n A......!!

      Meine Filmsammlung

      Meine Musiksammlung





    • Ein Quantum Trost
      (Quantum of Solace)
      mit Daniel Craig, Olga Kurylenko, Mathieu Amalric, Judi Dench, Giancarlo Giannini, Gemma Arterton, Jeffrey Wright, David Harbour, Jesper Christensen, Anatole Taubman, Rory Kinnear, Tim Pigott-Smith
      Regie: Marc Forster
      Drehbuch: Paul Haggis / Neal Purvis / Robert Wade
      Kamera: Roberto Schaefer
      Musik: David Arnold
      FSK 12
      Großbritannien / USA / 2008

      Nach dem Verrat und Tod von Vesper Lynd hat James Bond seine letzte Mission noch nicht abgeschlossen. Bei einem Verhör offenbart Mr. White, dass die Organisation Quantum, die hinter Vespers Tod steht, komplexer und größer ist als geahnt. Die Spuren eines Verräters aus eigenen Reihen führen Bond zu der geheimnisvollen Camille, die den Agenten wiederum zu dem Geschäftsmann Dominic Greene bringt. Der entpuppt sich als große Nummer bei Quantum und hat vor, mit Hilfe seiner Verbindungen das Regime eines lateinamerikanischen Landes zu entmachten.


      Und wieder einmal eine Neuerung im Bond-Universum, denn mit "Ein Quantum Trost" ist man das erste Mal nach fast fünf Jahrzehnten ein gewisses Risioko eingegangen und hat ein waschechtes Sequel auf den Weg gebracht. Nahtlos knüpft der Film da an, wo der Vorgänger "Casino Royale" geendet hat und so kann man sich ziemlich schnell denken, das 007 dieses Mal hauptsächlich in eigener Sache unterwegs ist, um den Mord an Vesper Lynd zu rächen. Rein Äußerlich ist ihm dies kaum anzumerken und auch vor "M" versucht er jederzeit den Anschein zu wahren, als wenn die Sache für ihn längst vergessen ist. Nun finde ich es im Prinzip wirklich mutig und anerkennenswert, hier einmal eine echte Fortsetzung an den Start zu bringen, zeigt man so doch den ganz eindeutigen Willen, der Reihe wirklich neues Leben einzuhauchen. Vom technischen-und handwerklichen her gibt es auch nicht viel an vorliegendem Film auszusetzen, doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist doch rein inhaltlich ein kleiner Rückschritt zu erkennen. Während "Casino Royale" mich bei der zweiten Sichtung vollends überzeugen konnte, so fällt die erste Sichtung vorliegenden Werkes doch ein wenig nüchterner aus.

      Und das ist keinesfalls an Daniel Craig festzumachen, der einmal mehr die neu eingeschlagene Richtung absolut überzeugend verkörpert. Der neue Bond ist trocken, ohne jeglichen Humor und zudem ein knallharter Hund, der weder sich selbst noch seine Gegner schont. Für diesen Stil ist Craig wirklich der ideale Mann, was selbst mir mittlerweile aufgefallen ist. Es ist vielmehr die Geschichte an sich, die an diversen Stellen ein wenig unrund erscheint und zudem mit einer Laufzeit von gut 100 Minuten wohl ganz eindeutig zu den Kürzesten überhaupt in der Reihe gehört. Hinzu kommt auch der Aspekt, das man hier leider bei den Action-Passagen teilweise viel zu hektische Bilder präsentiert, was insbesondere gleich zu Beginn sehr offensichtlich ins Auge fällt. Natürlich erscheint das Geschehen dadurch äußerst rasant, doch für den Zuschauer ist es phasenweise nicht gerade leicht, sämtliche Abläufe richtig nachzuvollziehen. Dieses Manko trübt ein wenig das Seh-Vergnügen und auch ansonsten hält sich die Begeisterung für "Ein Quantum Trost" im Gegensatz zum Vorgänger doch ein wenig in Grenzen. Zwar handelt es sich auf keinen Fall um eine schlechte Fortsetzung, doch irgendwie fehlt dem Ganzen der zündende Funke, um beim Betrachter auch echte Begeisterung auszulösen.

      Positiv ist aber auf jeden Fall zu erwähnen, das der eingeschlagene Weg konsequent weiter verfolgt wird und die Figur des James Bond mittlerweile so weit von der bisherigen Darstellung entfernt ist wie die Erde vom Mond. Mich wundert ehrlich gesagt, das ich mich mittlerweile sehr gut mit diesem Aspekt anfreunden kann, was mir bisher noch nie gelungen war. Auch die Tatsache, das man auch hier wieder auf jegliche technischen Spielereien verzichtet hat ist mittlerweile zu verschmerzen, erscheinen die Storys dadurch doch um Einiges glaubhafter. Ab und an vermisst man noch ein wenig den alten Bond-Charme, der allerdings in den neuen Filmen vollkommen fehl am Platz erscheinen würde. Das würde man auch Daniel Craig nicht abnehmen, der vielmehr der Typ für das Grobe ist und den neuen Filmen mit seiner kompromisslosen-und harten Gangart ganz eindeutig seinen eigenen Stempel aufdrückt.

      Trotz einiger rasanter Verfolgungsjagden und deftigen Kämpfen erscheint "Ein Quantum Trost" in einem eher schlichten Gewand und wirkt ziemlich unspektakulär. Das könnte man durchaus noch verschmerzen, wenn die Geschichte an sich ein wenig ausgegorener und runder daher kommen würde. Hier aber liegt genau der Haupt-Kritikpunkt bei einem Film, den man dennoch als gut bezeichnen kann, auch wenn er nicht an die Qualität des Vorgängers heranreicht. Lobenswert erscheint hingegen der Fakt, das der neu eingeschlagene Weg der Bond-Reihe konsequent weiter verfolgt wird, was in der Zwischenzeit sogar mir sehr gut gefällt. Hätte mir jemand noch vor kurzer Zeit erzählt das ich Daniel craig einmal als James Bond ansehen würde, hätte ich ihn einweisen lassen. Doch der neue Stil ist dem Mann wie auf den Leib geschneidert, so das seine extrem harte-und trockene Art hier auch wunderbar zur Geltung kommen kann. Für viele Leute immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, ist der neue James Bond aber auf jeden Fall zeitgemäß und hinterlässt einen äußerst glaubwürdigen Eindruck, was bei den vorherigen Filmen ja eher selten der Fall war.


      Fazit:


      "Ein Quantum Trost" ist zwar keinesfalls so gut gelungen wie "Casino Royale", präsentiert aber immer noch eine durchaus gelungene Fortsetzung, bei der man jedoch auch qualitative Einbußen in Kauf nehmen muss, die man durchaus hätte vermeiden können. Trotzdem lohnt es sich allemal einen Blick zu riskieren, denn kurzweilige Unterhaltung bekommt man auf jeden Fall zu sehen.


      [film]6[/film]
      Big Brother is watching you



    • Originaltitel: Quantum of Solace
      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Callum McDougall, Anthony Waye, Barbara Broccoli, Michael G. Wilson
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Marc Forster
      Drehbuch: Paul Haggis, Neal Purvis, Robert Wade
      Kamera: Roberto Schaefer
      Schnitt: Matt Chesse, Richard Pearson
      Spezialeffekte: Pete Britten, Richard Cheal
      Budget: ca. 230.000.000 $
      Musik: David Arnold
      Länge: ca. 100 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Daniel Craig, Olga Kurylenko, Mathieu Amalric, Dame Judi Dench, Jeffrey Wright, Gemma Arterton, Giancarlo Giannini, Jesper Christensen, Anatole Taubman



      Nach dem Tod von Vesper Lynd ist Bond auf der Suche nach den Verantwortlichen. Durch die undurchsichtige Camille kommt Bond auf die Spur von Dominic Greene, einem Geschäftsmann der überall seine schmutzigen Finger involviert hat.

      EIN QUANTUM TROST setzt dort an wo CASINO ROYAL endet. Somit kann man sich auf rasante Action gefasst machen. Diese wird (gerade bezüglich der Schnitttechnik) derart hektisch eingesetzt, dass die Sichtung fast anstrengend wirkt und schwindelerregende Sphären ansteuert. Die fulminante Action wird im Prinzip (auch im Vergleich zum Vorgänger) überreizt.

      Daniel Craig verkörpert wieder jenen James Bond, den ich bei CASINO ROYAL zu schätzen lernte. Ein kompromisslos, brutaler Geheimagent, der sich die Bezeichnung: Drecksack, redlich verdient. Der gefühlslose 007 setzt alles auf eine Karte und diese heißt: Tod.

      Was sich nun nach einem guten Actionfilm anhört, erfüllt diesen Zweck allerdings nicht immer. EIN QUANTUM TROST weißt einige Längen auf und verlässt ab und an seine erfolgsversprechende Spur. Daniel Craig kann man dieses nicht negativ ankreiden, denn Craig bietet das, was man (ich) von ihm erwartet. Die Schwächen lassen sich eindeutig innerhalb des Drehbuchs ausmachen.


      „Ich denke den Toten ist Rache gleichgültig.“ (Bond)


      Das letzte Drittel bietet allerdings wieder all das was man an einen Graig-Bond zu schätzen weiß. Brutale Action und einige Nettigkeiten für die Bösewichte. Bei der weiblichen Besetzung weiß Olga Kurylenko als Racheengel Camille durchaus zu überzeugen. Kein Geschmachte, kein Gejammer- diese Frau weiß was sie will.

      Bei allen Neuerungen die mit CASINO ROYAL zum Begleiter der Doppel Null wurden, fällt allerdings auch eine kleine Hommage an GOLDFINGER auf. Doch anstatt des Goldes wird diesmal Öl verwendet.

      Fazit: Auf Grund der teils langatmigen Passagen (auch Durchhänger genannt) nicht ganz so gut wie CASINO ROYAL. Aber unter dem Strich – dank der guten Besetzung – ein ordentliches und vor allem knallhartes Bond-Vergnügen.
    • RE: James Bond - Ein Quantum Trost

      Original von Dr.Doom:

      Daniel Craig steht das Bond-Gesicht nicht


      Doch, er hat die tote Doppel Null wieder zum Leben erweckt.

      Original von Dr.Doom:Unser Agent kann hier von großen Höhen fallen und sich dabei nicht mal verletzten.


      So etwas wie Logik sollte man aus dem Gedächtnis streichen, wenn man einen jahrelangen Filmkonsum hinter sich hat. Früher habe ich auch nach so etwas gesucht, heute finde ich: das Wort Logik sollte verboten werden.

      Original von Dr.Doom:
      Das unansehnlichste sind aber die Actionszenen, welche teils zu übertrieben sind, aber vor allem noch schneller zusammen geschnitten wurden und die Kamera dabei auch zu häufig verwackelt, dies nicht mal nur bei den Actionszenen.


      Ist mir auch zu schnell. Das die Bilder "wackeln" bringt das Höllentempo mit sich.

      Original von Dr.Doom:
      Die restlichen Darsteller sind auch alle samt blass, auch die Bond Frauen haben kein schönes äußeres zu bietenfehlen richtige Sympathie- oder Antipathiefiguren.


      Blass würde ich nicht sagen. Sie distanzieren sich vom alten Bond-Schema. Sind näher an der Realität.

      Original von Dr.Doom:
      fehlen richtige Sympathie- oder Antipathiefiguren.


      Der Unterschied zwischen Gut und Böse ist eben sehr gering gehalten. Ein altes und erfolgreiches Schema (Film Noir, Italo Western)

      Original von Dr.Doom:
      Den versteckt, aufgelockerten Humor anhand von all bekannte Dialoge wie "My Name is Bond, James Bond" hab ich wieder komplett vermisst und ausgetüftelte Werkzeuge unseres Helden habe ich keine ausmachen können, das 007 Feeling ist schon bei Casino Royle komplett abhanden gekommen und setzt sich hier fort.


      Das ist Sinn und Zweck der Sache. Bond ist halt nicht mehr Bond. Bei CASINO ROYALE wurde mit den Floskeln aufgeräumt.

      Bond: "Einen Vodka-Martini."
      Barkeeper: "Geschüttelt oder gerührt?"
      Bond: "Sehe ich aus, als ob mich das interessieren würde?"
    • Kann ich alles nachvollziehen, damit macht der Film für mich aber keinen Spass mehr. Ich bin ja nicht mal ein Bond Fan und mir wäre es auch egal eine neue Richtung einzuschlagen, für mich sind die neuen Teile alle das typisch seelenlose Hollywood mit viel Hektik und wenig Herz.