Produktionsland: USA
Produktion: Avi Arad, Gary Foster, Stan Lee, Arnon Milchan, Bernard Williams
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Mark Steven Johnson
Drehbuch: Mark Steven Johnson
Kamera: Ericson Core
Schnitt: Armen Minasian, Dennis Virkler
Spezialeffekte: Rhythm & Hues
Budget: ca. 78.000.000$
Musik: Graeme Revell
Länge: ca. 133 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Ben Affleck, Jennifer Garner, Colin Farrell, Michael Clarke Duncan, Jon Favreau, Scott Terra, Ellen Pompeo, Joe Pantoliano, Leland Orser, Lennie Loftin, Erick Avari, Derrick O'Connor
Inhalt:
Nachdem Matt Murdock durch einen Unfall mit radioaktivem Müll erblindet ist, entwickeln sich seine verbliebenen Sinne in übermenschlichem Maße. Als sein Vater brutal ermordet wird, schwört Matt seine Fähigkeiten zum Schutz der Schwachen einzusetzen. Am Tag fordert er als Anwalt Gerechtigkeit, nachts wird er zum maskierten Rächer Daredevil, der in den Straßen von New York einschreitet, wo das Gesetz versagt.
Trailer:
Kritik:
Ein Junge Scott Terra (Arac Attack) wird von älteren Teenagern gehänselt, er ist ein Außenseiter, bis er bei einem Unfall durch radioaktive Chemikalien verstrahlt wird und er wird dadurch zum Superhelden, der sich nicht nur an den Teenagern rächt. Soweit ist der Start interessant. Die Boxergeschichte und die emotionale Bindung zu seinem Vater ist zumindest ok. Der Film schafft es den Zuschauer die Charaktere näher zu bringen. Der Junge lernt dann recht schnell die Kräfte für sich zu verwenden, ohne Rückschläge, soweit fantasievoll, wie so oft bei Superheldenfilme. Der rockige Metalsound ist aktuellste MTV Musik 2003, das reicht von Metallica bis Linkin Park. Es wird auf zahlreiche Slow Motion bei den Kämpfen gesetzt. Das hätte man auch etwas ruhiger einfangen können, macht aber soweit Spaß. Die heruntergekommenen, oft mit Graffiti beschmierten Kulissen, sowie die dunkel wirkende Stadt sind gut gewählt und bieten Abwechslung. Die Superheldensprüche sind gewohnt witzig. Daredevil geht hier brutal zur Sache, zeigt sich ansonsten aber als einfühlsamer Superheld. Der Film huldigt Fincher’s Fight Club im Dialog. Kommen wir zudem, was hier nicht optimal ist. Jennifer Garner schaut zwar gut aus, aber das sie Superheldin Elektra sein soll, ist nicht passend. Zwar gut gestylt wie sie ausschaut, aber dann solche Karateschläge auszuteilen, dass ist höchstens belustigend, da so was mit enger Jeans nicht zu ihr passt und sie dabei steif wirkt. Immerhin hat sie stetig ein hübsches lächeln parat. Der Film ist düster und sehr gotisch, so in etwa wie bei Batman. Er kann zwar nicht mit Burtons Batmanfilme mithalten, dafür hat die Geschichte nicht genug Spannung, aber trotzdem ist sie nicht misslungen, ist in etwa auf dem Niveau von Batman Begins, auch mit einigen Längen an Board. Das Liebesgeplänkel zwischen Elektra und Daredevil, hätte man deutlich kürzen können, dann wäre die Spielzeit mit über 2 Stunden auch nicht zu hoch ausgefallen, da der Film gerade im Mittelteil Hänger hat, was aber nicht an den Szenen vor Gericht liegt, wo nicht so viel passiert, sondern an dem Techtelmechtel. Bei Elektra hat man zunehmend den Eindruck sie sei eine Sängerin der Within Temptation oder von Evanescence, weil fast immer wenn sie auftaucht diese gerade sehr angesagt Gothic Musik gespielt wird, das ist mehr lustig als alles andere. Ben Affleck erweist sich zudem als schwacher Darsteller, selbst mit der Daredevil Maske spielt er nicht wirklich gut, wirkt auch pummelig in dem Anzug, aber auch nicht ganz schlecht, zu blass ist es dann nicht. Überzeugen können zumindest beide Bösewichte Bullseye (Colin Farrell) und Michael Clarke Duncan (Kingpin), die spielen in der ersten Liga und gerade das letzte Drittel ist dann auch mit der Action gut und sorgt dafür das die Comicverfilmungen ähnlich wie der folgende Ghost Rider von Mark Steven Johnson als durchaus ok gesehen werden kann.
„Hells Kitchen ist mein Viertel. Ich streife über die Dächer und durch die Gassen, beobachte alles aus dem dunkeln heraus, die Dunkelheit ist mein Begleiter. Ich bin der Schutzteufel.“