Alternativer Titel: Blindman
Produktionsland: Italien
Produktion: Saul Swimmer, Tony Anthony
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Ferdinando Baldi
Drehbuch: Piero Anchisi, Tony Anthony, Vincenzo Cerami, Ferdinando Baldi
Kamera: Riccardo Pallottini
Schnitt: Roberto Perpignani
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Stelvio Cipriani
Länge: ca. 110 Minuten
Freigabe: FSK 18
Darsteller:
Tony Anthony: Blindman
Lloyd Battista: Domingo
Ringo Starr: Candy
Agneta Eckemyr: Pilar
Franz Treuberg: Pilars Vater
Magda Konopka: Sweet Mama
Raf Baldassarre: General
Ein Blinder will die 50 Frauen haben die ihm innerhalb eines Vertrags zugesichert wurden. Die Frauen sind für die Minenarbeiter, die diese gern heiraten wollten. Jedoch sind die Frauen von mexikanischen Desperados entführt worden. Diese sollen wiederum als Lockvogel für die mexikanische Armee dienen um die Soldaten anschließend abzuschlachten.
Es ist schon beeindruckend was Ferdinando Baldi mit Blindman für einen Film präsentiert. Ein Fremder reitet im Zickzack in Zeitlupe durch eine Stadt und tastet sich zu seinen Kontrahenten vor. Das diesmal der Held mit einem extremen Handicap, nämlich nicht nur mit zerschlagenen Händen, sondern mit dem Blindsein gestraft ist spiegelt ein äußerst schräges Unterfangen wieder.
„Was ist das für ein elender Schweinehund, der eine Schlange zwischen das Essen packt!“
Hippies, hübsche Frauen und widerwärtige Halunken stapeln sich in Baldis staubiger und dreckiger Atmosphäre. Inmitten dieser illustren Schar spaziert der Blinde und besteht ständig darauf seine Frauen zurück zu bekommen und dabei ist ihm jedes Mittel, das ihm dabei helfen kann, recht. Das dieser Blinde von Tony Anthony verkörpert wird, ist eine wahre Freude, denn „der Stranger“ ist voll in seinem Element. Ein sarkastischer Zeitgenosse, der zwar trotz seiner Blindheit immer recht entspannt wirkt, aber dennoch brandgefährlich ist. Das dieser Charakter einen skrupellosen Verbrecher wie Lloyd Battista in der Rolle des Domingo in den Wahnsinn treiben kann, ist irgendwie vorprogrammiert.
„Du gottverdammter irrer Gringo!“
Die Musik die der Film bietet ist sehr ansprechend und passt zu diesem. Die Melodien sind von mystisch über eingehend bis hin zur lockerer musikalischer Untermalung gestaffelt. Die Kamera hat ebenfalls sehr gute Einsätze, nicht allein die Szene mit der Schlange sei hier angesprochen auch eine ganze Menge weiteres für das Auge Gefälliges ist in Baldis Film beherbergt.
Die Story ist als minimal zu sehen, doch was man hier innerhalb dieses storybezogenen Minimalismus geboten bekommt, führt zu stehenden Oversationen. Meint der Blinde seine Gegner ausgetrickst zu haben, so sind diese einen kleinen Schritt voraus, meinen seine Gegner den Blinden ausgetrickst zu haben, so ist dieser wieder einen Schritt voraus. Ein Motto das sich bis zu einem denkwürdigen und brillanten Finale hinzieht.
Weiterhin wird innerhalb Baldis „Blindman“ mit Brutalitäten ganz und gar nicht gegeizt. Folter, Massenvergewaltigungen und Menschenverachtung, alles wird im reichen Maße an den Zuschauer herangetragen.
Fazit: Wenn die Irrenanstalt aufgemischt werden soll, dann kann nur der Blindman helfen, denn dass Feuerwerk was dieser hier abfackelt ist einfach nur genial. Ob nun Stranger oder Blindman: Tony Antony rockt auch diesen Italo Western nach allen Regeln der Kunst und die Mainstreamhelden Superman und Batman haben gewiss eines gemeinsam, sie haben null Chancen gegen den Blindman.
9/10