Produktionsland: USA
Produktion: Gary Michael Walters, Neishaw Ali, David Lancaster, Michel Litvak
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Scott Charles Stewart
Drehbuch: Peter Schink, Scott Charles Stewart
Kamera: John Lindley
Schnitt: Steven Kemper
Spezialeffekte: Mike Prawitz, Randy E. Moore
Budget: ca. 26.000.000 $
Musik: John Frizzell
Länge: ca. 100 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Paul Bettany, Dennis Quaid, Tyrese Gibson, Jon Tenney, Charles S. Dutton, Lucas Black, Kate Walsh, Adrianne Palicki, Kevin Durand, Willa Holland, Doug Jones
Inhalt:
Nach einer verheerenden Katasrophe biblischen Ausmaßes verschanzt sich eine kleine Gruppe Überlebender in einer abgelegenen Raststätte im Südwesten der USA. Dort finden sie heraus, dass sie der Menschheit letzte Chance sind, denn die junge Kellnerin ist schwanger mit dem neuen Messias.
Trailer:
Kino USA: 22.01.2010
Kino Großbritannien: 5.03.2010
Kino Frankreich: 17.03.2010
Kinostart in Deutschland: 18.03.2010
Kino Belgien, Dänemark, Schweden: 19.05.2010
Kino Niederlande: 20.05.2010
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 26.08.2010 (Verleih: 29.07.2010)
Meinung:
Die übliche, sich zuspitzende und aktuelle Hollywood Blockbuster Schalplatte, wird auch hier Anfangs aufgelegt, sowie im Verlauf dann wohl der nächsten Blockbuster Produktion übergeben, denn zu erhören war dieser Soundtrack anschließend nicht mehr.
Der Beginn erinnert etwas an den Matrix, mit übernatürlichen, bösen Springern, die plötzlich Besitz von einem menschlichen Körper ergreifen können. Nur war es mal nicht der Mr.Smith, der damals in Matrix noch charismatischer erschien, sondern eine tiefe Stimme wird zu erhören sein, wo die Augen der Betroffenen sich dann Schwarz färben.
Die meisten Darsteller wirken aufgesetzt, wie eine Kate Walsh (Henry - Portrait of a Serial Killer 2) oder die Adrianne Palicki (7 Mummies), in Grunde genommen sind alle weiblichen Darsteller sehr aufgesetzt agierend und die Männer fast alle zum einschlafen blass, wo deren Dialoge kaum aufmerksam folge geleistet werden kann. Paul Bettany (Sakrileg, Tintenherz) in der Hauptrolle des Michael ist mit nur einer Gesichtsmimik ausgestattet, so steht er einem Till Schweiger in nichts nach. Er spielt den mysteriösen Helden, auf diesen komischerweise jeder hört, auch auf anderen Grundstücke. Er spielt hier sogar höchstpersönlich den erlösenden Engel, mit hässlichen und muffligen Flügeln ausgestattet. Zu erwähnen auch noch Kevin Durand als Gabriel (X-Men Origins: Wolverine, Robin Hood 2010, Butterfly Effect, Walking Tall) der ziemlich aufgeschmissen erscheint, das Drehbuch lässt einfach nicht mehr zu. Als ein Totalausfall, anhand der Gesichtmimik darf zudem Dennis Quaid (Horsemen, Pandorum, G.I. Joe, Day After Tomorrow) durchgehen. Die Spannung kommt Anfangs plötzlich auf, als in einer abgelegenen Wüsten-Tankstelle Fernsehen und Radio ausfallen, dabei dann noch in der Ruhe ein penetranter Piepton erklingt, was ziemlich unkommerziell geraten ist und wo der Film einen für einige Minuten sogar packen kann. Die nun aufkreuzende Omi scheint Besessen zu sein, diese Ahnung beschleicht einem sofort, zumindest sorgt sie für ein paar Lacher und eine schöne Bissszene gibt es zudem von ihr. Anschließend wird es mit der Unterhaltung wieder steil Bergab gehen und der Film mündet in aktuell übertriebenem Hollywood Actionknallerei-Gefilden ohne Seele zu besitzen. Wo die Liebe zum Detail dann fehlt, sowie langweilige Dialoge und Gefühlsduseleien unter durchweg blass agierenden Darstellern, sich ein Stelldichein geben. Die Kameraarbeit ist etwas schwankfreudig geraten, soll wohl modern sein, kann aber den Überblick nicht immer gewährleisten.
Die CGI mischt kräftig mit, wie Fliegenschwärme, die schon mal wesendlich besser aussahen, als nur eine kleine Mini-Fliege zu liefern und dann ein unübersichtlicher PC generierter Fliegen-Schwarm zu präsentieren.
Hauptsache es gibt reichlich Explosionen, wo viele Autos zerschrotet werden, die auf unsere Tankstelle hier zufahren, dabei wird der Raketenwerfer und das Maschinengewehr sehr oft und krachend eingesetzt, somit das Publikum gefunden wäre. Wie die Besessenen umgebracht werden, wird von der wackeligen Kamera aber nicht wirklich festgehalten.
Ein paar glibberige Effekte gibt es immerhin noch, wie Brand-Blasen eines Gekreuzigten, der dann auch zerplatzt, wo allerdings rechtzeitig mit der Kamera weggeschwenkt wird.
Ein kleiner Junge wird mit dem Messer sogar in Micheal Meyers Manier Hatz auf ein paar Erwachsene machen dürfen, ohne dass der Junge dabei Schauspieltalent aufzeigen muss, so schaut er trotz dreckiger Gesichtsbemalung wie ein freundlicher kleiner Junge von Nebenan aus. Es passt halt nicht!
Der finale Kampf zwischen den 2 Engeln wird ebenfalls unübersichtlich von statten gehen, anhand hektischer Schnitttechnik und macht so keinen wirklichen Spaß. Die gewollte Dramatik zündet also auch nicht, da der Bezug zu irgendjemand nie aufgebaut wird. Die Story ist zudem vorhersehbar und erinnert stark an „God's Army“, den ich auch schon nicht so toll fand, Legion ist allerdings noch vorhersehbarer und langweiliger.
Legion ist ein moderner und sehr oberflächlicher Endzeit-Actionfilm, als echter Horror geht er jedenfalls nicht durch, der aber seine Fans auch finden dürfte.