Alternativer Titel: La resa dei conti
Produktionsland: Italien, Spanien
Produktion: Alberto Grimaldi
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Sergio Sollima
Drehbuch: Sergio Sollima, Sergio Donati
Kamera: Carlo Carlini
Schnitt: Adriana Novelli
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Ennio Morricone
Länge: ca. Alberto Grimaldi
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Lee Van Cleef: Jonathan Corbett
Tomás Milián: Cuchillo Sanchez
Luisa Rivelli: Lizzie Miller
Walter Barnes: Brokston
Fernando Sancho: Captain Segura
Nieves Navarro: Witwe
Benito Stefanelli: Jeff
Gérard Herter: Baron von Schulenberg
Maria Granada: Rosita
Lanfranco Ceccarelli: Jack
Roberto Camardiel: Jellicol
Giovanni Pazzafini: Hondo
Spartaco Conversi: Mitchell
Romano Puppo: Rocky
Tom Felleghy: Chet Miller
Antonio Casas: Dance
Der Kopfgeldjäger Corbett wird beauftragt den Mexikaner Cuchillo Sanchez einzufangen. Angeblich soll dieser ein 12 jähriges Mädchen ermordet haben. Jonathan Corbett wird von dem Mexikaner allerdings reichhaltig an der Nase herum geführt.
Es ist immer wieder ein Erlebnis den Datenträger (früher die VHS) einzulegen und den ersten Klängen von „Run man, run“ zu lauschen. Allein das erste Wort „Somewhere“ beschert dem Zuschauer reichhaltig Cutis Anserina. Christys Gesang ist zweifelsohne einmalig und sehr emotional, so wie man es sich von einem Song innerhalb eines Westerns der Extraklasse wünscht.
Nach der „gesanglichen Ouvertüre“ zeigt der Film sofort was dieser technisch zu bieten hat, denn Carlo Carlinis Kameraarbeit ist absolut überzeugend. Die Außenaufnahmen bieten einen ausgiebigen Schmaus für das Auge und sind als sehr anspruchsvoll zu bezeichnen.
„Er heißt Cuchillo Sanchez und flieht in die Sierra Madre.“
Der Auftaktsatz zu einer Jagd in der der Verfolgte den Verfolgern das Leben äußerst schwierig gestaltet. Zuvor werden die Personen Jonathan Corbett und Cuchillo Sanchez noch genauer vorgestellt. Mit den Hauptdarstellern, bzw. deren Auswahl Tomás Milián und Lee Van Cleef wurde hier alles richtig gemacht. Tomás fühlt sich sichtlich wohl in der Rolle des gewieften Mörders, der gar kein Mörder ist. Man sollte im Vergleich zu Lee van Cleef jedoch immer beachten, dass Tomás die dankbarere Rolle hat und sich somit aus meiner Sicht nicht in den Vordergrund spielt, da Lee aus der Rolle des Jonathan Corbett ebenfalls eine ganze Menge rausholt. Aus meiner Sicht gelingt es den beiden Darstellern absolut zu harmonieren und in schauspielerischer Hinsicht auf Augenhöhe zu agieren.
„Wenn du jetzt nicht endlich abdrückst, machst du den letzten Fehler deines Lebens.“
Die Story die „Der Gehetzte der Sierra Madre“ bietet ist zwar knapp, wird allerdings optimal vermittelt, dazu tragen neben den sehr guten Akteuren auch der geschickte Storyaufbau und die feinen Wendungen bei.
Neben der Vordergründigkeit eines sehr guten Westerns, lässt Sergio Sollimas Film durchaus auch gesellschaftskritische Komponenten erkennen. So wird zum einen auf die Kluft zwischen Arm und Reich angesprochen, sowie auch auf das Thema politische Macht und Menschenjagd. Das bei einer solchen Jagd der typische Faschist nicht fehlen darf ist natürlich vorhersehbar und mit Baron von Schulenberg (gespielt von Gérard Herter) bekommt man auch in optischer Hinsicht den Einmarsch einer Ein-Mann-SS geboten.
Was die Nebenrollen anbelangt, so kann sich Fernando Sancho in der Rolle des Captain Segura nicht gerade in den Vordergrund spielen. Fernando macht seine Sache gut, hat aber sehr wenig Spielzeit.
Fazit: Wenn Tomás Milián und Lee Van Cleef gemeinsam den Einzug in die Sierra Madre halten, dann haben Faschisten und Schänder nichts mehr zu lachen. Ein edel gefilmter Solima-Western, der auch nach 46 Jahren Nichts von seiner Klasse verloren hat.
10/10