Produktionsland: Deutschland
Produktion: Oliver D'Angelo
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Marian Dora
Drehbuch: Marian Dora
Kamera: Marian Dora
Schnitt: -
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 10.000€
Musik: Transmitted Dreams
Länge: ca. 75 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Janna Lisa Dombrowsky, Thomas Goersch, Tatjana Mueller
Inhalt:
Das Paar Isabell und Rafael fahren in den Urlaub und lesen auf der Fahrt die junge Lisa auf. Doch die ahnt nichts von Rafaels brutaler Ader und seiner Verliebe andere Menschen zu erniedrigen.
Trailer:
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Deutsche DVD Fassung: 28.09.2012
Review von Logge1002:
Da ist er nun der neue Film vom deutschen Indiregisseur Marian Dora. Nach den Werken Cannibal und Melancholie der Engel, ahnt man schon, dass das hier alles andere als Unterhaltungskino werden dürfte. Wird sich Dora selbst übertreffen können und mit Reise nach Agatis seinen bisher heftigsten Film zeigenl, oder wird er die Fans enttäuschen?
Ein Paar begibt sich auf eine Reise und nimmt auf dieser noch ein weiteres Mädchen mit. Sie legen mit einem Boot ab und die Reise beginnt. Doch diese Reise wird alles andere als erholsam!!!
Die Geschichte von Reise nach Agatis ist recht dünn und dient eigentlich nur als Aufhänger, für das Folgende. Nach dem Anfang ahnt man bereits das es hier heftig zur Sache geht und genau das tut es auch. Die Qualen die den Akteuren und auch den Zuschauern zugefügt werden, sind meist psychischer Natur, aber besonders zu Beginn und Ende wird das ganze dann auch physisch wirklich heftig. Was soll man sonst groß zu einem Film sagen, der in gerade einmal 3 Tagen abgedreht worden ist. Hut ab Herr Dora, das ist wirklich eine Leistung, besonders wenn man sich am Ende des Films vor Augen hält, wie gut der Streifen dafür geworden ist. Die Schauspieler machen alle drei, ja es gibt im Endeffekt nur drei, wirkliche Schauspieler, da auch nicht mehr im Abspann erwähnt werden. Besonders J. Lisa Dombrowsky kann überzeugen und steuert zudem noch einige Gedichte zum Film, die dem ganzen das Nötige surreale geben.
Von der Kamera wird man hier mit ständigen Close-Ups verwöhnt. Fast der ganze Film wird einem so präsentiert. Immer wieder gibt es auch mal einige Einstellungen die das Ganze von weiter weg präsentieren, aber Kameraschwenks sucht man fast vergebens und wenn sie dann mal auftauchen, dann dauern sie meistens nur wenige Sekunden. Dadurch wird das Geschehen aber auch immer sehr unangenehm für den Zuschauer präsentiert, da man nirgendwo anders hinschauen kann, außer auf das, was gerade geschieht. Besonders am Ende ist es wirklich eine Herausforderung auf den Bildschirm zu schauen.
Bei der Musik fühlt man sich ein wenig an Jörg Buttgereits Todesking erinnert, da auch hier fast der gesamte Score nur aus einem, immer wieder kehrenden und immer leicht abgeänderten, Score besteht. Dieser wirkt immer sehr verträumt und fast ein wenig märchenhaft und zieht einen sofort in seinen Bann. In Kombination mit den Gedichten fühlt man sich wie in einer surrealen Welt, die so gar nicht zu dem heftigen Geschehen passen will, was einem vorgesetzt wird.
Die Effekte sind alle wirklich sehr gut, auch wenn, wie oben schon geschrieben, die meisten Sachen eher psychischer Natur sind und sich eher im Kopf abspielen. Gerade am Anfang und Ende sieht man aber doch, dass es auch blutig zur Sache gehen kann.
Fazit: Wieder mal ein außergewöhnlicher Film, von einem außergewöhnlichen Regisseur. Für Fans der harten und abseitigen Filmkost absolute Pflichtprogramm. Bewerten kann und will man dieses Werk einfach nicht. Man muss es selbst sehen und erleben, um es begreifen zu können!