Messalina





    • Alternativer Titel: Messalina Venere imperatrice
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Emo Bistolfi
      Erscheinungsjahr: 1960
      Regie: Vittorio Cottafavi
      Drehbuch: Ennio De Concini, Mario Guerra, Carlo Romano, Duccio Tessari
      Kamera: Marco Scarpelli
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Carlo Savina
      Länge: ca. 91 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Belinda Lee, Lia Angeleri, Calisto Calisti, Bruna Cealti, Arturo Dominici, Giulio Donnini





      Nach dem Tod von Caligula, wird Claudius zum neuen Herrscher über Rom. An dessen Seite sitzt Messalina als seine Ehefrau, die durch Intrigen langsam an die Macht zieht, sowie mit ihrer Schönheit die Männer in ihre Macht zieht.

      Vittorio Cottafavis Film startet mit einem Vorwort, das Roms Situation erläutert. Calicula ist tot und Claudius soll nun als eine Art Scheinkaiser fungieren. Ein bekanntes Thema, dass allerdings in diesem Film sehr gut umgesetzt wird.

      „Herrscher die pünktlich sind, jagen mir Angst ein.“

      Der Film beginnt recht behäbig und die Beziehung von Lucius zu Messalina wird ausgiebig dargestellt. Hier mag der eine von Leerlauf reden, der andere von Schmalz, ich persönlich kann jedoch eine Notwendigkeit der Darstellung erkennen.

      Nach ca.20 Minuten kommt der Film in Hinsicht von Verrat und Intrigen richtig in die Gänge. Belinda Lee, die leider mit 25 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, macht dabei ihre Sache als Messalina sehr gut. Belinda Lee weiß optisch zu gefallen und ist jederzeit in der Lage ihre Schlüsselpersonen im Kampf um die Macht in Rom zu betören und für sich einzubinden.

      Giuliano Gemma hat in der Rolle des Marcellus einen sehr kurzen Auftritt und ehrlich gesagt vermisst man ihn auch nicht in den Situationen in denen er nicht mehr anwesend ist. Mino Doro ist in der Rolle des weisen Claudius erwartungsgemäß überzeugend. Der Part von Lucio Massimo wird übrigens von dem griechischen Schauspieler Spiros Focás präsentiert und der sollte dem ein oder anderen aus Viscontis „Rocco und seine Brüder“ ein Begriff sein. Focás spielt seine Rolle als verblendeter Messalina-Liebhaber ordentlich.

      „…im Namen einer Dirne, die zur Kaiserin wurde!“

      Der Actiongehalt den der Film aufweist hält sich eher in Grenzen und es gibt nur zum Ende eine Schlacht in der die Kamera ausgiebig auf die Toten draufhält. Auf Blut und Tod auf dem Schlachtfeld muss demnach nicht ganz verzichtet werden. Der Film hat allerdings auch ein anderes Bestreben, als auf Schlachten und auf Rom zu setzen, Messalina ist der zentrale Kern. Dieses bringt natürlich Themen wie Kaltblütigkeit, Hass und Hörigkeit mit sich. Themen mit denen sich Vittorio Cottafavi überzeugend auseinandersetzt.

      Technisch gesehen gibt es an dem Film, Nichts zu bemängeln. Das Werk wartet mit einer willkommenen Farbvielfalt auf und weiß auch durch seine Kameraeinstellungen sehr zu gefallen.

      Die DVD von EMS ist lobend zu erwähnen. Das Bild sowie der Ton sind sehr gut und auf die ein oder andere der Schere zum Opfer gefallene Szene muss nicht verzichtet werden. Der glühende Schürhaken darf demnach leuchten und den Schmerz für eine Sekunde verbreiten.

      Fazit: Ein intelligent inszeniertes Monumentalwerk, das optisch wie auch Handlungsbezogen sehr zu gefallen weiß.

      8/10