Alternativer Titel: Die Marquise de Sade - The 1000 Shades of Doriana Gray / De Sade 2000
Produktionsland: Frankreich, Liechtenstein
Produktion: Marius Lesoeur, Karl Heinz Mannchen
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Jess Franco
Drehbuch: Marquis de Sade (Roman), Jess Franco
Kamera: Manuel Merino
Schnitt: Clarissa Ambach
Spezialeffekte: -
Budget: -
Musik: Bruno Nicolai
Länge: ca. 87 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Soledad Mirandam, Paul Muller, Andrés Monales, reta Schmidt, Alice Arno, Jesus Franco, Marius Lesoeur, Karl Heinz Mannchen, Manuel Merino
Eugenie lebt mit ihrem Stiefvater Albert Radeck zusammen. Eugenie entdeckt ein Buch mit Geschichten erotischen und sadistischen Inhalts. Ihr Vater bemerkt das Interesse seiner Tochter und glaubt, dass sie die ersehnte Partnerin für den von ihm gehegtem Plan eines perfekten Mordes sei. Eugenie ist ihrem Vater hörig und willigt ein. Nachdem der erste Mord problemlos und perfekt funktioniert, bringen die Beiden nach und nach immer mehr Menschen um. Dieses bringt ihnen ein sexuelles Lustgefühl. Allerdings verliebt sich Eugenie in Jemanden, den ihr Vater als nächstes Opfer ausgesucht hat…
Jess Franco orientiert sich an dem Werk "Eugénie de Franval", welches vom Marquis de Sade geschrieben wurde, nur in Ansätzen. Wer sich etwas mit Jess Francos Filmen auskennt, der wird einige bekannte Schauspieler entdecken. So erkennt man Paul Müller, Soledad Miranda und auch Alice Arno, die später noch in weiteren Franco-Filmen mitwirkte.
Der Film ist eine sehr interessante Auseinandersetzung mit den Themen Hörigkeit, Liebe, Lust und den Abgründen der menschlichen Seele. Franco geht sehr behutsam an dieses Thema, was er allerdings im Verlauf der Films sehr verstärkt und auf ein morbides Finale hinsteuert. Die Frage die sich stellt, ist: Sieht der Zuschauer wirklich ein böses Ende oder ist Eugenie einfach von ihren Qualen erlöst?
Franco hat mit De Sade 2000, sprich Eugenie de Sade einen sehr guten Film geschaffen, welcher von Easy Listening Musik getragen in ein morbide-romantisches Finale mündet. Einige Außenaufnahmen verstärken den depressiv, morbiden Eindruck, wie z.B. eine Winterlandschaft, die mit kahlen Bäumen versehen ist und ein endloses Nichts zu seien scheint.
Jess Franco Fans werden sich in diesem Film von der ersten bis zu letzten Minute zu Hause fühlen und einiges an weiteren Erkenntnissen gewinnen.
8/10