Von der Meute gehetzt

    • Von der Meute gehetzt




      Alternativer Titel: Biker - Die gnadenlose Jagd
      Produktionsland: USA
      Produktion: John H. Burrows, Harold Lime
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Richard Kanter
      Drehbuch: Richard Kanter
      Kamera: Paul Hipp
      Schnitt: Marco Meyer
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Allan Alper
      Länge: ca. 87 Min.
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Arell Blanton, Alex Rocco, Elizabeth Knowles, Sherry Bain, Jax Jason Correll, Steve Vincent, Bill Collins, Gail Liddle, Ted Hayden, Dirty Denny





      Nachdem sie eine Frau peinigen, foltern und umbringen werden die Biker Pete und Stick aus einer Motorradgang verwiesen. Die beiden sind nun auf sich allein gestellt und auf den Flucht vor der Polizei. Pete macht eine Villa ausfindig in der sich zwei Damen der Oberschicht langweilen. Er sieht dieses als Grund sich und Stick einzuquartieren und für die beiden Ladies beginnt die Hölle auf Erden.

      Mit der Hinrichtung einer untreuen jungen Frau geht es in Richard Kanters Film äußerst rasant und krank los. Pete und Stick meinen die Frau für ihren kleinen Seitensprung bestrafen zu müssen und anstatt sie einfach an einem Baum festzubinden geht man nach der sicheren Methode vor und nutzt einen Stein und Nägel so dass die Hände sich auch nicht mehr lösen können. Natürlich werden die Szenen nicht in ihrer Deutlichkeit gezeigt, aber man weiß schnell, dass man sich hier unter Psychopathen befindet und das Motorradfahren in diesem Film nicht von Bedeutung ist.

      Die derbe Bestrafungsaktion löst innerhalb der Bande unterschiedliche Meinungen aus, welche zwischen Rassismus, Ehrencodex und Moral angesiedelt sind. Hier muss man der deutschen Synchronisation ein Lob aussprechen, da man den Darstellern wie auch im weiteren Verlauf immer gern zuhört.

      Der Film verlässt sehr schnell die Bikerschiene und konzentriert sich fortan auf eine Art Psycho-Terror-Film. Die psychische Härte die der Film liefert und der die beiden Frauen ausgeliefert sind, ist ein Hauptbestandteil des Films. Dazu wird sehr oft auf das Thema Reich und Arm verwiesen. Pete hasst die Gesellschaft und Alles was besser situiert ist als er selbst und Stick folgt ihm als hirnloser und zähnefletschender Kampfhund.

      „Ihr braucht nur ein bisschen Schmerz zu fühlen, dann gebt ihr schon auf!“ (Pete)

      Das Thema des Films wurde spannend umgesetzt und wer sich ein wenig im Film zu Hause fühlt, dem sollte es durchaus möglich sein, Vergleiche zu späteren Terrorfilmen wie „Der Schlitzer“ zu finden. Natürlich ist die Härte nicht wie bei Deodatos Film angesiedelt, allerdings lässt sich ein ähnliches Schema erkennen. Der hohle Stick und der ihm geistig um Längen überlegene Pete. Wer hier das schlimmere Monster ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.

      Wer sich den beiden Psychopathen anschließt und ihre visuellen Gemeinheiten miterlebt, der wird übrigens mit einem Zeitlupengespickten und recht harten Finale belohnt.

      Fazit: Ein angeblicher Bikerfilm der sich schnell zum Terrorkino wandelt und gut zu unterhalten weiß.

      7/10


      Zusätzliche Info: Der Film ist in der Rocker und Bikerbox No. 4 erhältlich, was auf dem Cover der Box steht hat nicht seine Richtigkeit, da dort ein anderer Titel umschrieben wird.