Trash Tapes

    • Trash Tapes



      Inhalt:

      Was passiert, wenn man zwei leicht durchgeknallte Filmfreaks eine Videokamera in die Hand gibt? Nichts Gutes, das steht fest - denn im festen Glauben daran, ihren Lieblingsregisseuren alles nachmachen zu können drehen die beiden lustige und schockierende kleine Werke voller seltsamer Ideen, dummen Sprüchen und sehr wackeligen Kamerafahrten... Ein wahrer cineastischer Leckerbi..ähh Alptraum!

      Enthält folgende Kurzfilme: Jungle Heroes (Antikriegs-Drama), Töten (Psycho Schocker), The Cannibal's Diary (Horror-Drama), The Unprofessionals (Gangster-Parodie), KI (Sci-Fi Experimentalfilm)




      Meinung:

      Trash Tapes ist eine Zusammenfassung der ersten Werke des jungen Amateurfilmers Danilo Vogt, jene DVD das Prädikat "Besonders Wertlos" bekommen hat, was man auf dem Cover zu sehen bekommt. Nicht vergessen sollte man, dass ein Zurückspulen der DVD Voraussetzung ist, um nicht eine Gebühr von 1DM bei der Abgabe in Kauf nehmen zu müssen, auch dies ist auf der DVD dann direkt mit drauf geschrieben wurden, um es nicht zu vergessen.
      Kommen wir aber mal zum Inhalt, ob der genau so spaßig ist, wie es die Verpackung verspricht.
      Das Erste Werk was hier enthalten ist, trägt den Namen "Jungle Heros". Ein Kurzfilm der vor allem mit seiner Schwindelerregenden (schlechten) Kameraführung ein Attentat auf die Augenpaare ausüben wird.
      Eine Story ist zumindest vorhanden, auch wenn man diese in einem kurzen Satz komplett erzählen kann, wenn 2 Leihendarsteller, als Soldaten ein Kriegsszenario in ihrem vor der Haustür vorhandenen Waldgebiet nachspielen, dabei es aber keine Gegner zu sehen gibt, diese werden nur durch Geräuschkulisse und ein paar sehr billige Computereffekte angedeutet.
      Eine über den Weg laufende Waldschnecke mit Gehäuse ist dann noch das Highlight in diesem kurzen Home-Made, was man sich nicht Anschauen möchte, glaubt mir. :)
      Das witzigste sind hier, so wie auch bei den folgenden Filmen (bis auf eine Ausnahme), die Interviews zu den kurzen Filmen. Dieser "Jungle Heros" wird von Danilo und seinem Kumpel als "No-No-Budget" bezeichnet und man Lacht sich über dieses Schaffen an dieser Stelle kaputt. Von mir gibt es 0,5/10 Punkte dafür, gut kommen wir zu Werk Nummer 2.
      "Töten" so lautet der Titelname und schau einer an, der Danilo hat doch einiges drauf, auch wenn man nicht so recht weis, ob das Werk der Belustigung dienlich sein soll oder doch den Ernst aktueller Geschehnisse einfach nur widerspiegelt.
      Unterstützt wurde "Töten" von einer "Geschwister-Scholl" Schule, wo man ein Projekt draus machte, die Lehrerin ist auch mit dran beteiligt. Dargestellt wird ein Amoklauf eines gehänselten Schülers, der ein paar Schläge über sich hinweg gehen lassen muss und das Messer, sowie die Pistole wird der Außenseiter auch einsetzen. Mit Schuld sollen auch Horrorfilme sein, wo der Junge beim betrachten dieser so langsam abdreht.
      Die Gewalt wird nicht vordergründig dargestellt, dass hätte die Schulleitung auch nicht zugelassen, aber trotzdem erstaunlich, was nicht nur aus der Sicht des Außenseiters aufgezeigt wird, sondern auch die Klasse Umsetzung, wo auch Dramatik anhand des großartigen Sounds aufkommt. Nicht zu vergessen die Botschaft, jene hiermit ausgedrückt werden soll, dass man seine Mitschüler unterstützen soll und nicht auf sie rumhacken, die Wirkung nach dem Betrachten von "Töten" wird nicht verfehlt.
      Technisch gibt es bei der Kameraarbeit nichts auszusetzen, nur ein paar Dialoge sind etwas zu leise ausgefallen, welche man aber auch verstehen kann. Die Leihen-Darsteller sind alle samt sympathisch. Für ein Home-Made die Höchstpunktzahl! (7/10)
      Das darauf folgende Werk dieser "Trash Tapes" ist nicht weniger problematisch, auch wenn es den beiden Leihen-Darstellern zu diesen Zeitpunkt noch nicht klar war, so kann man mittlerweile auf Grund der zahlreiche parallelen zum "Kannibalen von Rohtenburg" ziehen, jenes Geschehnis kürzlich nach dem Dreh statt gefunden hat, in unmittelbarer Nachbarschaft von den Machern dieses Werkes Namens "The Cannibal's Diaries".
      Als Dokumentation beginnend zieht sich das Werk ganz schön in die Länge, da werden die recht makaberen, bis lustigen, manch mal auch Stunts dummen Dialoge den Unterhaltungsfaktor nicht ganz aufrecht halten können, viel will also nicht passieren, bis auf das letzt Drittel, dann kommt auch etwas Schwung in die Küche, mit etwas Ekel, auch wenn man das Verspeisen als Brot in Wackelpudding gut Ausmachen kann. Die Wendung am Ende ist wenig überraschend, man kann es sich schon lange vorher denken, auch wenn der Moment des Zuschlagens durch aus was für sich hat. Insgesamt kann ich aber nur 4,5/10 Punke geben, da der Unterhaltungswert zwischen drin ziemlich abflacht.
      Das nächste Werk auf den Trash Tapes ist "The Unprofessionals", wie passend, wenn unsere Jugendlichen hier nicht wie Gangster wirken, die einen Banküberfall ausführen, sondern wie unprofessionelle Filmemacher, die eine Story nicht richtig austüfteln können.
      So hart muss man da schon sein, denn statt uns "nur" ein lustiges Verbrecherszenario mit Streitereien unter den Bandenmitgliedern aufgezeigt wird, so fuchtelt hier immer ständig einer mit der Kamera rum, wo man aus der Sicht dieser den Banküberfall und das Geschehen danach einfängt (er hat ja auch nichts anderes zu tun, als seine Kumpels dabei zu Filmen), wo auch viel zu oft sehr stark mit der Linse gewackelt wird, dass man schon die Augen Verleihern muss.
      Eine Erklärung für konnten die Junges im Interview auf der DVD auch nicht liefern, sondern bezeichneten diese Vorgehensweise als den totalen Trash. Was noch zum Einsatz kommt ist die Jason Voorhees Maske und die alten "Freitag" Filme werden auch im Dialog gehuldigt. Tonprobleme sind vorhanden, man kann nicht alle Dialoge verstehen, der Metalsound wurde aber ganz passend gewählt. Die Beleuchtung wäre in einer Szene angebracht gewesen, denn man sieht nur stark verdunkeltes statt die Gesichter.
      Bei Szenenwechsel bekommt man stetig kurz ein krisseliges Bild zu sehen, was vielleicht auch so gewollt eingesetzt wurde. Der Unterhaltungswert ist nicht durchweg gegeben, dafür sind lang anhaltende Autofahrten wo einfach nichts passieren will nicht gerade Temporeich gestaltet, so dass der Film zwischendrin auch Langweilig werden wird. Wirklich gelungen ist die letzte Szene, wo man sich einen lustigen Joke ausgedacht hat, jene Szene 2 Jahre später noch nachgedreht wurde. Für mehr als 4/10 langt es bei diesem Home-Made nicht.
      "KI", das Beste hat man sich bei den "Trash Tapes" bis zum Schluss aufgehoben, wo eine viel versprechende Kamerafahrt, durch ein Maisfeld an "Kinder des Zorns" erinnert, diese Szene ist so gut, dass man sie in einen total verwurstelten Ablauf integriert hat. Von Story kann man nicht mal ansatzweise Reden, es ist nicht mehr als selbst zusammengeschustertes, hirnrissiges Computermaterial, jene Effekte in einer Art Selbstzerstörungscountdown ein Weltuntergangsszenario einleitet, ohne irgend eine Erklärung für das gezeigte zu liefern, deswegen auch 0 Punkte. Ein unrunder Abschluss der Trash Tapes, welches mit "Töten" ein sehenswertes Home-Made enthält.
      Danilo Vogt hat mit "Diabolica" 1999 noch ein Film gemacht, jenen ich bis dato aber nicht gesehen habe, eine Homepage von ihm habe ich auch nicht gefunden.
      Ganz aktuell ist mir Danilo noch als Drehbuchschreiber und Darsteller bei "Fog² - Revenge of the Executed" aufgefallen.

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