The Puppet Monster Massacre

    • The Puppet Monster Massacre



      Produktionsland: USA
      Produktion: Dustin Mills
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Dustin Mills
      Drehbuch: Dustin Mills
      Kamera: Dustin Mills
      Schnitt: Dustin Mills
      Spezialeffekte: Kim Mills, Dustin Mills
      Budget: -
      Musik: Jared Kaelber
      Länge: 70:16 Minunten (NTSC)
      Freigabe: Unrated
      Darsteller/Sprecher: Steve Rimpici, Jessica Daniels, Bart Flynn, Ethan Holey, Erica Kisseberth


      Inhalt:

      Vor Jahren sind Charlies Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen und seitdem lebt die Vollwaise bei seinem Großvater.
      Über all die Jahre hat der Teen den großen Wunsch den kleinen Krämerladen den die Familie seit Generationen betrieb wieder zu eröffnen - dafür fehlt nur leider das nötige Kleingeld.


      Bei seinen Mitschülern auf der Highschool ist Charlie als "Hasenfuß" oder auch "Weichei" bekannt und er kann noch nicht einmal den Mut aufbringen Gwen seine langjährige Liebe zu gestehen.
      Da kommt dem jungen Mann die Einladung auf das Anwesen von Wolfgang Wagner - einem ambitioniertem Wissenschaftler - mehr als gelegen.


      Wenn er nur eine Nacht auf diesem Anwesen verbringt winken ihm 1 Millionen Dollar.
      So könnte Charlie 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen : Das Geld für die Wiedereröffnung des Laden gewinnen und gleichzeitig auch beweisen das er kein Angsthase ist.


      Neben Charlie haben aber auch noch 3 andere Leute diese Einladung erhalten.
      Unter ihnen befindet sich der nerdige Horror-Fan "Raimi Campbell", Charlies langjährige, heimliche Liebe "Gwen" und der kahlköpfige Punkrocker "Iggy", der einfach mal seine Goth-Freundin "Mona" mit anschleppt.


      Durch den bevorstehenden Konkurrenzkampf um das Geld und auch die Verschiedenartigkeit der Charaktere ist man sich nicht wirklich sympathisch, muss aber letztendlich das beste aus dieser Situation machen.


      Was die Gäste aber nicht wissen ist, das Dr. Wagner eine Nazi-Wissenschaftler ist der schon seit Jahren von Rache an den Bewohnern des Dorfes getrieben wird.
      In seinem Vergeltungwahn hat Wagner die Gene von Menschen und Dämonen gekreuzt und eine blutrünstige und brutale Kreatur erschaffen, die seine Pläne in die Tat umsetzen soll.


      Schon kurz nach der Ankunft verschwindet auch schon der erste Gast und eine Nacht des Schreckens, die für alle Beteiligten zum Kampf auf Leben und Tod wird nimmt ihren Lauf.



      Trailer:



      Meinung :

      Die Filme von Dustin Mills (BATH SALT ZOMBIES, ZOMBIE A-HOLE, NIGHT OF THE TENTACLES) sind zwar dem Low/Micro Budget Bereich zu zuordnen, doch aufgrund dessen sollten keine voreiligen Schlüsse bezüglich der Qualität und des Unterhaltungswertes gezogen werden.
      Die Vermutung das sich die Filme von Mills nahtlos in die Sparte "uninspirierter, präpubertärer und sinnfreier Amateur-Splatter" einreihen, werden wiederlegt und seine Produktionen sind frische Genre-Beiträge die durch ihre unbefangene Art überzeugen können.

      Horror-Filme in denen Puppen anstelle von Menschen agieren sind eher rar gesäht und neben MAD MONSTER PARTY (1967) dürfte der wohl bekannteste Peter Jacksons MEET THE FEEBLES sein.
      Auch noch zu erwähnen sei hier LET MY PUPPETS COME, obwohl es sich bei dem von Gerard Damiano inszenierten Film ja um einen HC-Film mit Puppen handelt.

      Neben Sam Raimi, Jim Henson, Guillermo del Toro, und Kevin Smith listet Dustin Mills in den Credits Peter Jackson auch als Inspirationsquelle zu seiner Puppen-Chose auf.
      Grade die Referenz an den TANZ DER TEUFEL Regisseur Sam Raimi und den Hauptdarsteller Bruce Campbell ist hier mehr als offensichtlich - so wurde einem der Charaktere der Name "Raimi Campbell" verpasst.
      Zu diesem Kult-Film gesellt sich nun auch THE PUPPET MONSTER MASSACRE und auch wenn dieser nicht die Qualitäten von Jacksons Puppenchose besitzt, wird man in den 70 Minuten Laufzeit bestens unterhalten.

      Bei THE PUPPET MONSTER MASSACRE werden Handpuppen, die unweigerlich jeden an die MUPPET SHOW oder SESAMSTRASSE erinnern werden, in reale und digitale Sets eingebunden und auch wenn sich dies für den aussenstehenden erstmal ungewöhnlich anhören mag funktioniert diese Methode wirklich bestens.

      Wirft man ein Auge auf die Story von THE PUPPET MONSTER MASSACRE dürfte fast jedem auffallen das diese stark von Filmen wie BIS DAS BLUT GEFRIERT und DAS HAUS AUF DEM GEISTERHÜGEL (HOUSE ON HAUNTED HILL) inspiriert wurde.
      Auch die B-Movies der 50ger und 60ger Jahre mit ihren mutierten Insekten, genetischen Monstern und den Nazi Mad Scientists die den Planeten bedrohten standen hier Pate und lieferten Mills die Vorlage für sein Puppen-Kleinod.
      Da THE PUPPET MONSTER MASSACRE auch als Homage an die Horror-Filme der 80ger gedacht ist, hat Regisseur Dustin Mills auch diese Elemente nicht vernachlässigt.
      Typische Szenarien und Strukturen die dem Genre-Fan aus Filmen wie NIGHTMARE ON ELM STREET, THE BURNING, FREITAG DER 13. oder auch CHRISTINE bekannt sein dürften, sind auch hier ein wichtiger Teil des Gesamtprodukts.
      So gibt es auch bei THE PUPPET MONSTER MASSACRE wieder Teenager die ihrem Hormonrausch nicht Herr sind und ahnungslos in eine Todesfalle tappen, durch Sex einem Killer zum Opfer fallen oder einfach nur vom Killer gejagt schreiend durch die Gegend laufen zu sehen.
      Dies driftet zum Glück aber nie in belanglose Klischees ab, wird immer mit einem Augenzwinkern zelebriert und verleiht dem Film auch eine Menge Charme.
      Garniert wird dieses Szenario dann noch mit einer ordentlichen Portion Splatter und vulgär-unanständigem Humor wie man ihn aus den Werken von Kevin Smith (CLERKS, MALLRATS, JAY UND SILENT BOB) kennt und zu schätzen weiß.

      Die blutigen Special FX sind zwar allesamt CGI Effekte, doch dies wirkt sich nicht negativ auf das Gesamtbild aus da man es hier ja eh mit einem Animationsfilm zu tun hat.
      Grade zum Ende hin lässt Dustin Mills nochmal die Puppen tanzen und zieht alle Register um dem Fan ein fulminantes, actionreiches und blutgeschwängertes Finale zu bieten.
      Hier werden im wahrsten Sinne des Wortes die ganz schweren Geschütze aufgefahren und es kracht an allen Ecken und Enden - es gibt wohl keinen Puppenfilm der einen gigantischen Panzer und eine Armee von ca. 400 Soldaten toppen kann.
      Lobenswert ist, das trotz dieser Action-Overdose aber nie der Plot aus den Augen verloren wird um am Ende einen runden, stimmigen Film bieten zu können.
      Zum Schluss hin fällt dann auch auf, der die Comedy Elemente ein wenig in den Hintergrund rücken und THE PUPPET MONSTER MASSACRE einen etwas ernsteren und düsteren Touch bekommt.
      Wer schon immer mal Puppen a la Jim Henson bei der Kopulation sehen wollte, bekommt sogar dazu die Gelegenheit geboten - dies fällt natürlich nicht so explizit wie in LET MY PUPPETS COME aus, sorgt aber für Erheiterung und steigert den Unterhaltungswert.

      Der Humor bei THE PUPPET MONSTER MASSACRE zündet fast immer und das Zwerchfell des Zuschauers wird fast ohne Pause stimuliert.
      Das dieser Humor immer tief unter die Gürtellinie geht und nicht jedermanns Gusto entsprechen dürfte, liegt auf der Hand.

      Bei der musikalischen Untermalung wird auf ein buntes Potpourri zurück gegriffen - neben Stücken, die an die Scores der klassichen Horror-Filme, der bombastischen Musik aus den 70ger/80ger Action-Krachern und den subtilen Sounds der 80ger Slasher angelehnt sind wird große Abwechslung geboten.
      So finden sich neben den grade erwähnten Tracks auch Alternative Rock und Metal wieder, die das Geschehen perfekt abrunden.

      Bei THE PUPPET MONSTER MASSACRE ist es kein leichtes Unterfangen ihn in ein Genre einzuordnen, da er zu gleichen Anteilen Puppenfilm, Comedy und Horror ist - grade dies macht den Film aber zu einem einzigartigem Kleinod, das nach einer Sichtung so schnell nicht wieder in Vergessenheit geraten wird.

      Mit diesem Micro-Budget Puppen-Spektakel beweist Dustin Mills das es kein Unmengen von Geld benötigt um einen innovativen, einzigartigen, höchst unterhaltsamen und verrückten Film zu drehen, der einem noch Nachhaltig sehr Positiv in Erinnerung bleiben wird!

      Übrigens ließ Mills verlauten, das wenn alles nach Plan verläuft 2014 oder 2015 eine Fortsetzung erscheinen wird in der es ein Wiedersehen mit "Raimi Campbell" gibt.
      In diesem Sequel hat "Raimi" - der als Aushilfe in einer Videothek arbeitet - es mit Vampiren, Werwölfen, Seemonster, Geister und Dämonen zu tun, die eine kleine Küstenstadt angreifen.
      Zusammen mit seinen Freunden - eine Truppe von Film-Fans die sich selbst "Monster Squad" nennt - nimmt er den Kampf gegen den bösen, mysteriösen Fremden auf, der diese Kreaturen beschwört hat.

      Ich kann es kaum abwarten, bis diese Fortsetzung namens PUPPET MONSTER MASSACRE 2 : MONSTERGEDDON im Kasten ist und werde die Wartezeit mit dem ersten Teil überbrücken.

      8 von 10 Handpuppen