Vanishing Waves

    • Vanishing Waves



      Originaltitel: Aurora
      Produktionsland: Belgien, Frankreich, Litauen
      Produktion: Ieva Norviliene, Pascal Judelewicz, Ludi Boeken, Chica Benadava
      Erscheinungsjahr: 2012
      Regie: Kristina Buozyte, Bruno Samper
      Drehbuch: Kristina Buozyte, Bruno Samper
      Kamera: Feliksas Abrukauskas
      Schnitt: Suzanne Fenn
      Spezialeffekte: Alchemy 24, Okta
      Budget: ca. 1.175.000 €
      Musik: Peter von Poehl
      Länge: ca. 124 Minuten
      Freigabe: ab 18 Jahren
      Darsteller: Marius Jampolskis, Jurga Jutaite, Rudolfas Jansonas, Martina Jablonskyte, Vytautas Kaniusonis, Darius Meskauskas, Brice Fournier, Philip Lenkowsky, Frédéric Andrau, Šarknas Bartas, Maciej Marczewski, Nicolas Simon


      Inhalt:
      Der Neurowissenschaftler Lukas nimmt an einem Versuch teil, bei dem Informationen aus dem Gehirn der Koma-Patientin Aurora in sein eigenes übertragen werden. Das Experiment nimmt eine unerwartete Wendung: Lukas taucht immer tiefer in die Gedankenwelt der sinnlichen jungen Frau ein. In der surrealen Traumkulisse des Unterbewusstseins beginnen die beiden eine leidenschaftliche Beziehung. Besessen von dieser neuen Welt verheimlicht Lukas seine Entdeckung. Doch dann gerät das Experiment außer Kontrolle...


      Trailer:
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      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 27.09.2013 (Verleih: 19.09.2013)


      Kritik:
      Erst mal ist es schwer diesen Film in ein Genre zu drücken, da er in mehreren zuhause oder zu Besuch ist. Ich würde es ein Arthouse-Sci-Fi-Erotik-Drama nennen.
      Dann fange ich mal gleich mit dem positiven an. Der Film ist auf jeden Fall ein schönes visuelles und akustisches Erlebnis, ohne Frage. Und ich habe zwischendurch sogar mal an den Film "Solaris" gedacht, mit dem - wie ich danach erfuhr - er auch verglichen wird. Allerdings ist nur die Art dieses Films mit Solaris vergleichbar, denn von der Handlung her ähnelt er eher "The Cell". Nur das hier nicht in den Kopf eines Mörders eingedrungen wird, sondern in das einer Koma-Patientin, die sich nicht mal dagegen währen kann. Es scheint auch der erste Versuch einer solchen Forschung zu sein. Eigentlich soll Lukas die Patientin Aurora auch nur beobachten, doch schnell kommt es zu Kontakt und er verschweigt es. Mehr noch, er versucht sie in diesen Traumsequenzen zu erobern und letztendlich zu retten. Nebenbei geht sein Privatleben den Bach runter. Er scheint besessen von Aurora zu sein und wird gewalttätig, unzufrieden und macht mit seiner Freundin Schluss.

      Die meiste Zeit des Films spielt eigentlich in den Übertragungen, in den Träumen von Aurora. Und diese sind sehr sinnlich dargestellt. Die Kameraführung, die Bilder an sich sind schon wunderschön und berauschen einen, dann kommt dazu die pochend, dröhnende musikalische Untermalung im Wechsel mit klassischer Musik. Ich glaube die Musik wird nicht jeder als angenehm empfinden und sogar als störend bezeichnen. Ich fand es herrlich und wunderschön. In den Sequenzen spielt sich meist die sinnliche Beziehung der beiden ab, indem sie komplett nackt über den Boden eines Zimmers rollen, Sex haben oder in ein Grüppchen nackter Menschen gezogen werden, die fast so aussehen, als würde ein Körper in den anderen über gehen. Aber es gibt später auch unangenehme Begegnungen, zum einen wenn sie nacherleben, wodurch Aurora ins Koma gefallen ist und weil dann noch ein Mann auftaucht, der vermutlich der verstorbene Mann von Aurora ist. Auf diesen prügelt Lukas sogar mal ohne Besinnung ein.

      Tja, leider sind diese Übertragungen/Träume auch das Highlight und alles, was den Film sehenswert macht. Und auch nur dann, wenn man Bild-und Ton-gewaltige filme mag, deren Handlung ansonsten ziemlich dünn ist. Obwohl sich die Beschreibung recht interessant oder gar spannend anhört, ist es selten wirklich spannend und eher tempo-arm. Dafür kann man sich von den Bildern hypnotisieren lassen und wird von der Realität dann immer wieder gestört. Mit den Charakteren baut man keine richtige Beziehung auf. Noch bevor man Lukas kennen lernen kann, macht er schon die erste "Reise" ins Unterbewusstsein. Auch später weiß man nicht wirklich was für ein Mensch er ist, nur das er immer aggressiver und unruhiger wird. Aurora selbst ist ziemlich passiv und könnte fast als Nebendarsteller abgestempelt werden. Trotzdem kann ich sie ruhigen Gewissens für ihre Darstellung loben, wohin gegen Lukas etwas hölzern rüber kommt.

      Dazu kommt, dass in den Traumsequenzen kaum gesprochen wird, wodurch der Film sehr ruhig wirkt und natürlich auch surreal. Dadurch erfährt man vieles auch nicht, aber ich glaube der Film will nicht unbedingt durch philosophische Dialoge punkten oder eine starke Story, sondern eher durch die Optik. Und ja, viele Längen schleichen sich ein, wenn einem das akustische und visuelle alleine nicht reicht. Das Finale ist dann so gar nicht Hollywood-Like und punktet bei mir zum Schluss noch.

      Fans von Kunstfilmen und Filmen wie 2001 Odyssee werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen. Aber auch diese werden an der Handlung gewiss was zu meckern haben. Doominus, dies ist wohl kein Film für dich. lolp


      [film]5[/film]
    • RE: Vanishing Waves

      Original von bossbitchOla:
      Fans von Kunstfilmen und Filmen wie 2001 Odyssee werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen. Aber auch diese werden an der Handlung gewiss was zu meckern haben. Doominus, dies ist wohl kein Film für dich. lolp


      Allein der Vergleich mit 2001 Odyssee reicht schon als Abwerbung. lolp