Loft




    • Alternativer Titel: Loft - Die neue Saat der Gewalt
      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Barbara Moorse, Wolfgang Odenthal
      Erscheinungsjahr: 1985
      Regie: Eckhart Schmidt
      Drehbuch: Eckhart Schmidt
      Kamera: Bernd Neubauer
      Schnitt: Eckhart Schmidt
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Eckhart Schmidt
      Länge: ca. 82 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Andreas Jung, Rebecca Winter, Ralph Schicha, Karl-Heinz von Liebezeit, Catarina Raacke, Paul Baur, Max Tidof, Sibylle Rauch




      Raphaela und Raoul besuchen eine Kunstausstellung. Die dort anwesenden Gäste erscheinen dem Paar äußerst merkwürdig. Mit der Zeit müssen sie erkennen, dass man ihnen nach dem Leben trachtet.

      Eckhart Schmidts „Loft - Die neue Saat der Gewalt“ kann man als einem Film bezeichnen der die Meinungen ganz gewaltig spaltet. Vom absoluten Dreck bis hin zu genial ist hier wirklich Alles möglich. Die Filmmusik ist eine Art Post-Punk im Industrial-Stil. Auf Dauer kann der monotone Sound gewaltig nerven, kann allerdings nach einer bestimmten Zeit auch ins Nebensächliche gleiten, so dass man die Klänge nicht mehr hört und eher das Treiben auf dem hellblau gehaltenen Hintergrund zu deuten versucht. Natürlich wird der Sinn des Films in seinem Verlauf deutlich erklärt, aber ein Großteil seiner Zuschauer wird bis dahin wohl nicht durchhalten und das Gesamte schnell Ad acta legen. Ob sich dieses als kluger Schachzug erweist, kann ich nicht beantworten, da mich „Loft“ zum einen total nervte und zum anderen wiederum begeisterte.

      „Loft - Die neue Saat der Gewalt“ ist mit seiner Zusatzfirmierung („Die neue Saat der Gewalt“) vollkommen falsch ausgestattet. Möglich, dass man auf Werke wie „Die Klasse von 1984“, „Klassen Feind“ oder „Kalt wie Eis“ aufmerksam machen wollte um so das letzte bisschen Punk-Rock aus einer in Deutschland bereits untergegangenen Jugendbewegung zum Ziele des Kommerz heraus ziehen wollte oder wie auch immer. Man kann (kann es auch sein lassen) „Loft“ als einen Abgesang auf den Punk sehen und diesen in Avantgarde und New Wave niederlassen. Eine Message zu deuten ist ebenso einfach wie auch schwierig, es kommt auf die filmische Aufgeschlossenheit oder den Konsum der Drogen an…

      In der Besetzungsliste ist Karl-Heinz von Liebezeit als Furio eines der Highlights. Ein vollkommen überzogener Charakter der in Reimen spricht und einen irren Blick zum Besten gibt. Weiterhin kann man noch Catarina Raacke positiv erwähnen. Andreas Jung (Pseudonym: Andreas Sportelli) ist als Hauptdarsteller Raoul ein totaler Fehlgriff. Diese Person erinnert an eine optische Frühausgabe des verhassen Medienidioten der Gegenwart: Oliver Pocher. Dass aus dem Typen Nichts werden konnte, wundert mich absolut nicht. In einer ganz kurzen Rolle hat Sibylle Rauch noch einen ihrer überflüssigen Auftritte.

      Fazit: Das Teil zu bewerten fällt mir ungemein schwer, demnach halte ich mich aus dem Zahlenraster raus...