Wang Yu, der stählerne Todesschlag

    • Wang Yu, der stählerne Todesschlag



      Alternativer Titel: The Lion's Heart
      Produktionsland: Taiwan
      Produktion: Ting Shan-Hsi for Carson Film Production Co.
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Ting Shan-Hsi
      Drehbuch: Ting Shan-Hsi
      Kamera: -
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 80 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Jimmy Wang Yu, Sally Chen Sha-Li, Hon Siu, Paul Chang Chung, Suen Yuet, Ha Faan, Sit Hon, Shan Mao, Lung Fei, Got Siu-Bo, Poon Chuen-Ling, Dung Gam-Woo



      Yu-Shan und Erh-Lei Hao sollen, im Auftrag ihres Chefs Ta Peng, Käufer für eine Drogenlieferung finden. Bei dieser Suche kommen sie an Yu-Shans Geburtsort Chia-Hou vorbei. Dort lässt sich das Drogen-Duo bei Yu-Shans Bruder Ta Hao erst einmal nieder. Erh-Lei Hao bietet die Drogen ausgerechnet Hsich an, einem Ausbeuter, Tyrannen und dem Todfeind von Yu-Shan.

      Nach zwei „Auszeiten“ unter dem Namen „Das Geheimnis der Grünen Hornisse“ und „Der gelbe Taifun“ ist Savoy endlich wieder dort angelangt wo Savoy (oder Edel Germany oder wer auch immer dahinter steckt) hingehört, nämlich in Asien. Die Eastern Limited Editon Nummer 10 liegt uns vor und wir haben wie immer die Möglichkeit den Hauptfilm mit einer Trailershow zu starten. Natürlich machen wir davon Gebrauch und geben uns dem Bahnhofskinofeeling der 70er Jahre hin.

      „Wang Yu, der stählerne Todesschlag“ entstand 1972 und wurde am 12.11.1976 in der BRD uraufgeführt. Entscheidend bei diesem „Fellmützen-Pogo“ aus Taiwan ist, dass man sich bei der deutschen Bearbeitung um etwas Besonderes hat einfallen lassen. Die Sprecher und Sprecherinnen die hier am Werke sind, geben nämlich ein wahnsinniges Inferno von sich. Es klingt als seinen hier Russen an den Mikrofonen gewesen, die seit drei Monaten versuchen die deutsche Sprache zu erlernen und nun im „Clockwork Orange Stil“ ihre Dialoge runterstammeln. Dazu gesellen sich scheinbar österreichische Synchrongötter und Göttinnen die im Stile von Heimatfilmen sprechen. Nochmals dazu kommt ein Slang der an den des „Koloss von Oggersheim“ erinnert. Es ist ein Synchron-Inferno, es wird ein wahres Feuerwerk gezündet. Absolut empfehlenswert für ein Rudelglotzen mit Gleichgesinnten, sprich weiteren abgehärteten und kaputten Filmjunkies.

      Auch die Vertonung der viel zu schnell abgespielten Kämpfe hat es in sich und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Freunde des schlechten Geschmacks werden begeistert sein. Bei der musikalischen Untermalung hat man sich bei einem Lieblingsthema bedient und lässt wie in vielen anderen Genreproduktionen die Musik aus „Der Gehetzte der Sierra Madre“ erklingen. Bei einer Verfolgungsjagd setzt man später erstaunlicher Weise auf eine Art Easy Listening- was im Punkto: Zusammenhangslosigkeit kaum zu toppen ist.

      Die Besetzungsliste bietet mit Jimmy Wang Yu, Suen Yuet und Hon Siu bekannte Größen des Genres. Auf der weiblichen Seite bekommt man eine optisch sehr angenehm anzusehende Sally Chen Sha-Li geboten.

      Fazit: Für die Spaß- und gute Laune-Fraktion gibt es hier, auf Grund der unmöglichen Synchronisation, (die sich absolut ernst nimmt) Einiges zu holen, zu bestaunen und zu belächeln. Neueinsteiger und Eastern-Spießer sollten jedoch lieber die Finger vom Silberling lassen.

      7/10 (ein Bonuspunkt für die deutsche Synchro)