All Hell breaks Loose

    • All Hell breaks Loose



      Produktionsland: USA
      Produktion: Jeremy Garner, Ehren McGhehey, Joseph Sullivan
      Erscheinungsjahr: 2014
      Regie: Jeremy Garner
      Drehbuch: Jeremy Garner, Jacy Morris
      Kamera: Brett Roberts
      Schnitt: Jeremy Garner
      Spezialeffekte: Israel Arias, D.L. Watson, Steven Strop
      Budget: ca. 20.000 US $
      Musik: Chan Walrus
      Länge: ca. 88 Minuten
      Freigabe: Unrated
      Darsteller: Nick Forrest, Joshua Lee Frazier, Leif Fuller, Ryan Gregg, Evan Hays, Sarah Kobel Marquette, Tommy Hestmark, Ehren, McGhehey, Joseph Sullivan u.a.


      Inhalt:

      Es gibt doch nichts Schöneres als die Liebe des Lebens zu finden und diese auch zu ehelichen.
      Und genau dies haben Nick und seine Angetraute Bobby Sue grade getan; im Stillen ganz unter sich haben sie sich das Ja-Wort gegeben.
      Und wie es nach einer Hochzeit so Tradition ist begibt man sich auf den Weg in die Flitterwochen, weshalb die Frischvermählten im Auto gen Portland reisen.

      Als die beiden sich in der Nacht einen Zwischenstop gönnen um sich auf einer Wiese den Sternenhimmel anzuschauen, wird die romantische Idylle jäh gestört.
      Denn die "Satans Sinners" - eine skrupellose Rockerbande die über Leichen geht - sind in der Kleinstadt und auf der Jagd nach Jungfrauen.
      Um den Teufel höchstpersönlich ein Opfer zu bringen, mit dem die Biker in einem Pakt stehen, werden diese Jungfrauen benötigt.
      Die "Sinners" nisten sich in einer örtlichen, kleinen Kneipe ein um die Zeit bis zum bevorstehendem Ritual mit Lapdances, Whiskey und Musik zu vertreiben.

      Doch sie haben nicht mit der Gegenwehr von Nick gerechnet, der eigentlich schon Tot sein müsste.
      Und irgendwie taucht er immer und immer wieder auf um seine Braut zurück zu erobern; auch wenn man ihn mit noch soviel Schusssalven durchlöchert hat.

      Mit Hilfe eines mysteriösem Cowboy im weißen Anzug, dem örtlichen Sheriff ,der ein kleines Alkoholproblem hat und dem notgeilen Priester, der die beiden getraut hat an seiner Seite nimmt Nick den Kampf gegen die "Sinners" auf.
      Ein Kampf auf Leben und Tod setzt ein und die Hölle bricht aus!



      Trailer:


      DVD USA: 22.03.2016


      Bewertung :

      Mit ALL HELL BREAKS LOOSE beweist Regisseur Jeremy Garner das man als Regiedebütant mit einem geringem Budget durchaus einen Film abliefern kann, der Frei ist von den gängigen Klischees des Low Budget Films.
      Garner nimmt hier Motive des Bikerfilms, welcher in den 1970gern seine Blütezeit hatte und mischt diese gekonnt mit dem 80ger Jahre Horror den man zu dieser Zeit irgendwo in den hinteren Regalecken der Videotheken finden konnte.
      Neben diesen beiden Zutaten findet man aber auch eine Menge an Humor in ALL HELL BREAKS LOOSE, der eine willkommene Abwechslung bietet, damit das Gesamtbild nicht so staubtrocken wie eine Schüssel Cerealien ohne Milch anmutet.
      Und genau dieser Humor zündet ohne große Abstriche fast immer, was den Betrachter mehr als nur einmal zum lauten Lachen animiert.

      Einen großen Beitrag das der Wortwitz im Film zündet, steuern zweifelsohne die Charaktere des Films bei.
      Denn diese sind so herrlich & erfrischend überzeichnet, das man als Zuschauer nur drauf wartet bis der nächste One Liner raus gehauen wird.
      Dies heißt aber nicht, das sich ALL HELL BREAKS LOOSE lediglich über den Humor definiert, denn hier haben die Macher es geschafft eine überzeugende Symbiose auf Film zu bannen.
      Und so gibt es auch einiges an blutigen Schauwerten zu sehen, die von blutigen Einschüssen über abgetrennte Gliedmaßen bis hin zu herausfallenden Organen eigentlich alles abstecken das sich der Horrorfan wünschen kann und für unterhaltsame 90 Minuten benötigt.
      Hier kommt aber auch leider ein kleiner Krititpunkt ins Spiel, der bei den Einschüssen im Film zum tragen kommt.
      Fans von handgemachten FX müssen nämlich leider einige Abstriche in Kauf nehmen, die sich durch den Einsatz von CGI bemerkbar machen.
      Diesen sieht man ihren Ursprung nämlich leider an und fügen sich nicht wirklich ins Gesamtbild des Films ein, der die gesamte Laufzeit über von krisseligen Schmutzpartikeln im 70ger und 80ger Jahre Stil geprägt ist.
      Aber ich kann auch eine Entwarnung geben, denn nach etwas Laufzeit werfen sich diese digitalen Effekte nicht mehr so in die Waagschale und der Fan gewöhnt sich an diesen Anblick.
      Zusätzlich können die Handmade FX dann glücklicherweise auch die Oberhand behalten, damit das Gesamtbild nicht zu sehr getrübt wird.

      Auf auf darstellerischer Ebene kann ALL HELL BREAKS LOOSE überzeugen und den Schauspielern, die dem Zuschauer bis auf eine Ausnahme unbekannt sein dürften, verkörpern ihre Rollen überzeugend.
      Man nimmt ihnen die verkörperten Rollen ohne Ausfälle ab, die durch die Bank weg alle total überzogen gezeichnet sind.
      Grade bei den Biker der "Satans Sinners" hat man viel Wert auch die Comichaftigkeit gelegt, auch wenn das Klischee der bösen Rocker hier vollends bedient wird.
      Bei dieser Bande trifft man auch auf das bekannte Gesicht, welcher kein geringerer als Ehren McGhehey ist.
      Dieser dürfte den meisten als "Danger Ehren" eine Name sein, der sich durch JACKASS einen Namen machen konnte und war hier übrigens auch auszuführender Produzent des Films
      Bei der Wahl des Hauptcharakter hat Jeremy Garner definitiv die richtige Entscheidung bezüglich seiner Zeichnung getroffen.
      Denn hier hat man es mit einem Antihelden zu tun, wie man ihn in einem Buch als Prototyp eines Nerds und Weichei vorfinden würde.
      Doch dieser wächst im Laufe des Films in seine Rolle hinein und macht eine konstante Entwicklung durch, der Held zu werden wie man ihn eigentlich aus Filmen dieser Art kennt.
      Abgerundet wird das ganze dann noch durch den lüsternen Priester und Gott im weißem Cowboyanzug.
      Grade diese beiden Charaktere geben dem Film das nötige etwas und es macht einen Höllenspaß den beiden beim Spielen zuzusehen. In welchem Film sieht man sonst schon Gott als Cowboy, der im tiefstem Southern Slang spricht?
      Visuell weiß ALL HELL BREAKS LOOSE auch zu überzeugen, auch wenn das Filmaterial einen digitalen Ursprung hat das mit einer Canon 7D gedreht wurde.
      Dies merkt man ALL HELL BREAKS LOOSE aber zu keiner Zeit an, da der Film von der ersten bis zur letzten Minute von den weiter oben schon erwähnten Schmutzpartikeln durchzogen ist.
      Überraschenderweise kommt es hier aber nie zu einem Overkill dieses Stilelements, wie man es aus einigen der Neo-Grindhouse Filme kennt.

      Musikalisch wird das ganze durch einen wirklich tollen Soundtrack abgerundet, der von Metal, Rockabilly, Surft Trash und Punkrock geprägt ist.
      Dieser passt wie die Faust aufs Auge in eine Film wie ALL HELL BREAKS LOOSE, so das keinerlei Kritikpunkte aufkommen.
      Erwähnenswert ist auch ein Stück, das zum Schluß während des Ritual zum Einsatz kommt.
      Bei diesem macht sich dann auch wieder der Einfluss der 80ger Jahre Horrorfilme bemerkbar und es brauchte bei mir nur wenige Sekunden um zu erkennen, das die Melodie der Bassgitarre fast 1:1 aus dem Film HARD ROCK ZOMBIES stammt.
      Horrorfans die HARD ROCK ZOMBIES kennen, dürften auch direkt wissen von welcher Melodie ich spreche.
      Die Musik stammt übrigens von keinem geringerem als Chan Walrus, der ja des öfteren schon erwähnt wurde und sich für die Filmmusiken bei den Produktionen von DEAD GOOD FILMS LIKE aus den UK verantwortliche zeigte.

      Fans die Filme wie DEAR GOD NO!, HOBO WITH A SHOTGUN, RUN! BITCH RUN! oder PORKCHOP mögen sollten bei ALL HELL BREAKS LOOSE ohne Bedenken zugreifen, da ich diesen eine Garantie geben kann das es ein Film nach ihrem Gusto sein wird.
      Hier wird eine tolle Mischung aus 70ger und 80ger Exploitation und Horror geboten, und wohlige Erinnerungen an Flicks wie WEREWOLVES ON WHEES, HARD ROCK ZOMBIES, NACHT DER CREEPS, EVILSPEAK, MAD FOXES, GHOST TOWN, SUNDOWN - THE VAMPIRE IN RETREAT oder SATAN'S SADISTS werden wach.

      Ich hoffe das einer weiteren Zusammenarbeit von Regissuer Garner und Screenwriter The Vocabularist nichts im Wege steht und bin schon gespannt was die beiden als nächstes auf die Beine stellen.

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