Jack the Ripper - Der Dirnenmörder von London

    • Jack the Ripper - Der Dirnenmörder von London



      mit Klaus Kinski, Josephine Chaplin, Andreas Mannkopff, Herbert Fux, Lina Romay, Nikola Weisse, Ursula von Wiese, Hans Gaugler, Francine Custer, Olga Gebhard, Angelika Arndts, Peter Nüsch, Regine Elsener, Esther Studer, Lorli Bucher
      Regie : Jesus Franco
      Drehbuch : Jesus Franco
      Kamera : Peter Baumgartner / Peter Spoerri
      Musik : Walter Baumgartner
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Deutschland / Schweiz / 1976
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Produktion: Erwin C. Dietrich, Max Dora
      Schnitt: Marie-Luise Buschke


      Trailer:


      Blu-Ray: 24.09.2013


      1885, London: Dr. Denis Orloff ist ein stiller und bescheidener Arzt, der seine Heilkünste hauptsächlich den Armen widmet und von jedermann geschätzt wird. Nicht einmal seine Vermieterin weiss, dass er sich zu Nacht in eine sadistische Bestie verwandelt und sich an Prostituierte heranmacht, um sie in den nebligen Gassen auszuweiden. Mit Hilfe seiner geistig behinderten Magd zerstückelt er die Leichen und versenkt sie in der Themse. Scotland Yard Inspektor Selby steht vor einem Rätsel. Erst als er seine Braut Cynthia, die Orloff eines Tages zufällig begegnet, als Lockvogel opfert, kann er dem zügellosen Killer selbst zu Leibe rücken.


      Von Jesus Franco ist man in den meisten Fällen nicht gerade qualitativ hochwertige Filme gewohnt, doch seine Interpretation der Jack the Ripper-Thematik bildet da eine der wenigen Ausnahmen. Franco ist es hier durchaus gelungen, dem Thema eine interessante Variation hinzuzufügen, die sich sehen lassen kann. Zu einem Großteil ist das der schauspielerischen Leistung von Klaus Kinski zu verdanken, der den Charakter des Mörders gewohnt ausdrucksstark und sehr authentisch darstellt.

      Wie bei fast allen Filmen von Franco spielt auch hier das Thema Sex eine große Rolle, denn in dieser Verfilmung des Stoffes tötet der Killer aus seinem triebhaften Drang heraus. Wo die Gründe für die Morde in Filmen wie "From Hell" oder "Jack the Ripper - das Ungeheuer von London" in eine andere Richtung abzielen, sind sie hier wohl in der Kindheit des Arztes zu sehen, denn seine Mutter war auch eine Protituierte, genau wie die Opfer des Schlächters. Auch sind die oben genannten Filme wohl näher an der Realität anzusiedeln, als das Werk von Franco.

      Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um eine sehr atmosphärische Variante, die auch einiges an Spannung zu bieten hat, auch wenn der vorhandene Spannungsbogen micht ganz mit den anderen Verfilmungen mithalten kann. Auch die hier vorhandenen Atmosphäre, die zugegebenermaßen sehr gut ist, erreicht nicht die Dichte und die Bedrohlichkeit eines "From Hell", dafür ist aber der hier agierende Kinski nicht weniger charismatisch wie ein Johnny Depp.

      Diese 1976 er Version um die Geschichte des wohl berühmtesten britischen Serienmörder ist auf jeden Fall eine sehr gute und spannende verfilmung, an der man als Fan der Thematik keinesfalls vorbeikommt. Ein Film, der spannend und interessiert in Szene gestzt ist und mit Klaus Kinski einen absolut brillanten Hauptdarsteller hat.


      [film]7[/film]
      Big Brother is watching you
    • Manno Mann, Klaus Kinski hat alleine schon ne richtige Hackfresse, mir gefällt sein mienenspiel, ist zwar meistens eindeutig nmegativ, dafür dann aber richtig! [film]7[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Zwar Storymässig nicht besonders nah am realen Jack The Ripper, aber ein starker Film, der Kinski einmal wiklich spielraum zur entfaltung einräumt!

      Wenn man bedenkt, das Franco den Film in Zürich gedreht hat, so ist die London stimmung wiklich gelungen (bis auf die etwas dürftige Themse).

      Die Film sieht gut aus, ist atmosphärisch inszeniert und gut besetzt .

      Neben Kinski fällt besonder eine gelungene vorstellung von Herbert Fux auf.

      Kein Typische Franco Film - Er überzeugt nicht durch trashige Unterhaltung, sondern durch gute Atmosphäre !

      7,5 von 10 von mir
      Don't think twice, it's all right ...
    • Ich liebe diesen Film,da er eine echt dunkle und teils kranke Atmo aufweist.Der gute,alte Kinski passt richtig in die Rolle des Rippers.
    • Einer meiner Lieblings Kinski Filme und einer der besten von Franco.
      Sehr blutig, sehr atmosphärisch und gut gespielt.
      Für mich ein klasse-Film !

      9/10
    • Hervorragender Film von Franco den man auch Leuten empfehlen kann die sonst einen grossen Biogen um seine Werke machen.Der Streifen hat eine unglaublich gute Atmosphäre und ist durchaus spannend inszeniert.Klaus Kinski brilliert in seiner Rolle und auch die anderen Schauspieler können überzeugen.Für mich eins der besten Werke von Franco der zum Glück auch eine hervorragende DVD-Präsentation erfahren hat.Besonders interessant fand ich den Bericht über die Restauration des Films.Hier merkt man das hinter der Veröffentlichung wirklich Mühe gesteckt hat und nicht so dahingeschludert wurde wie manch andere Veröffentlichungen anderer Labels.
    • Sicherlich neben den "Fu Man Chu"-Teilen ein Film von Jess Franco der einen grösseren Bekanntheitsgrad hat. Der Film ist insgesamt recht ordentlich inszeniert, Atmosphäre sowie die Musik sind gut und passend, mit dem genialen Klaus Kinski auch bestens besetzt. Neben so Werken wie "Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne" (1977) einer der besseren Franco-Werke mit Erwin C. Dietrich als Produzenten. [film]8[/film]
    • Jack the Ripper von Jess Franco wurde fast nur in der Schweiz gedreht. Unter Fans geniesst der Film grosses Ansehen, kann ich zwar nicht wirklich nachvollziehen, aber wenns so ist, dann sei es drum. Mir hat er mehr oder weniger gefallen, würde aber dennoch 7 Punkte raus hauen für eine Glanzleistung von Klaus Kinski. Die Rolle hat er perfekt gemeistert und stand ihm auch. Die Splattereffekte waren halt billig, das hat man gesehen, gut, wer weiss wie hoch das Budget war.....


      [film]7[/film]
    • Am 24.09.2013 erscheit die Blu-Ray von Ascot Elite.



    • mit Klaus Kinski, Josephine Chaplin, Andreas Mannkopff, Herbert Fux, Lina Romay, Nikola Weisse, Ursula von Wiese, Hans Gaugler, Francine Custer, Olga Gebhard, Angelika Arndts, Peter Nüsch, Regine Elsener, Esther Studer, Lorli Bucher
      Regie : Jesus Franco
      Drehbuch : Jesus Franco
      Kamera : Peter Baumgartner / Peter Spoerri
      Musik : Walter Baumgartner
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Deutschland / Schweiz / 1976
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Produktion: Erwin C. Dietrich, Max Dora
      Schnitt: Marie-Luise Buschke

      Inhalt :
      Ende des 19. Jahrhunderts :
      Eine Prostituierte macht sich alleine auf den Weg nach Hause durch die dunklen Gassen Londons und verspürt ein unbehagenes Gefühl.
      Zum Glück entpuppt sich die anfängliche Bedrohung nur als blinder Bettler der sich auch in der Nacht sein täglich Brot verdienen muß.
      Doch schon kurz darauf kommt eine Hand wie aus dem nichts und verschleppt sie in eine Seitengasse wo sie zum aktuellsten Opfer des Schlitzers wird, der seit geraumer Zeit mit Morden an leichten Mädchen die englische Stadt in Angst und Schrecken versetzt.
      Niemand hat den Serienkiller bisher zu Gesicht bekommen und der einzige Zeuge den es zu verzeichnen gibt ist der blinde Clochard, der nur aufgrund seiner fehlenden Fähigkeit zu sehen verschont blieb.
      Das Opfer wird nach dem Tod in ein Gewächshaus gebracht um dort in Themsengerechte Stücke zerteilt zu werden und schließlich gut verpackt in Säcke in dem selbigen Fluß verteilt.
      Der Schlitzer ist niemand geringeres als Dr. Dennis Orloff, der tagsüber den großherzigen Arzt mimt der es sich zur Aufgabe gemacht hat den Armen und Mittellosen zu helfen.
      Niemand ahnt das sich hinter der wohltätigen Fassade der brutalste Mörder Englands verbirgt und auch Scotland Yard hat keinerlei Indizien wer diese verrückte Schlächter sein könnte.
      Inspektor Selby hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht dem sogenannten Bauchaufschlitzer hinter Gitter zu bringen und lädt einige aktuelle Zeugen zur Befragung ein - unter diesen befinden sich ein paar leichte Mädchen, der blinde Bettler sowie eine ältere Dame, welche den Ripper in einer Nacht an ihrem Haus vorbeihuschen sah.
      Charly, ein Angler ohne festen Wohnsitz fischt schon einen Tag darauf eine abgetrennte Hand aus der Themse und mit der vorherigen Zeugen versucht man ein Phantombild zu erstellen.
      Da der Mörder aber immer noch auf freien Füßen ist können neue Morde an Prostituierten nicht verhindert werden und auch Selby's Freundin Cynthia befindet sich durch ihre Recherchen auf eigene Faust in direkter Gefahr.


      Trailer :


      Meinung :

      Die Filme der erst kürzlich leider verstorbenen Schmuddelploitation-Ikone Jess Francos sind gewiß nicht alle von hochwertiger Qualität und grade im neu angebrochenem Jahrtausend schien sich mit Filmen wie KILLER BARBYS VS. DRACULA ein Tiefpunkt von Franco abzuzeichnen.
      Schon in den 1970gern gab es Einträge in seiner Filmographie die wahrscheinlich nur für die extrem "Francophilen" von Reiz waren.
      Mit Filmen wie NACHTS, WENN DRACULA ERWACHT, DER HEXENTÖTER VON BLACKMOOR, FACELESS, IM SCHATTEN DES MÖRDERS und auch dem hier rezensierten JACK THE RIPPER bewies Jess aber das er durchaus in der Lage war atmosphärische Filme zu drehen, die weitab von den sonst üblichen schmierigen Frauengefängnissen waren.
      Auch der schweizer Produzent Erwin C. Dietrich - den man bedenkenlos als europäisches Pendant Roger Corman's betiteln kann - ist eigentlich eher für seine trashigen Softcore Filme wie ROBIN HOOD UND SEINE LÜSTERNEN MÄDCHEN, EINE ARMEE GRETCHEN, DIE STEWARDESSEN oder FRAUEN DIE FÜR SEX BEZAHLEN bekannt.
      Wenn Jess Franco und Erwin C. Dietrich nun gemeinsame Sache machen , sollte man eigentlich einen Sexploitation Streifen mit viel nackter Haut und Kopulationsszenen erwarten anstatt einen Horror-Film mit gothischer Atmosphäre und eindrucksvollen Sets.
      Anstatt hier den sonst gängigen Mustern der Züchtigung, Erniedrigung und Schändung von meist kopulationswilligen Frauen zu folgen wurde mehr Wert auf einen adäquaten Look gelegt.
      Die Erwartungen ganz zurückschrauben muß man aber auch hier nicht und so gibt es auch bei JACK THE RIPPER einiges an nacktem Fleisch zu sehen.
      Wenn man mal erhrlich ist, sollte das bei Filmen von Jess aber auch nicht komplett fehlen und ein Film des Spaniers mit hoch zugeknöpften - am besten noch in Burkas gehüllten - Frauen würde ziemlich befremdlich wirken!
      Die Sets des Films versprühen einen wirklich imposanten, gothischen Look der unter dem Einsatz der richtigen Ausleuchtung und Nebelmaschinen ihre volle Wirkung entfalten können.
      Dies wäre für einen in England gedrehten Film - wie z.B. die Produktionen der Hammer Studios oder der Filme aus dem Hause Amicus - nichts wirklich besonderes, doch in diesem Fall hier verhält es sich anders.
      Diese Verfilmung von JACK THE RIPPER wurde nämlich komplett im schweizer Kanton Zürich gedreht und es verblüfft um so mehr das man denkt der Schauplatz wäre London - in fast schon akribischem Perfektionismus wurden der Schanzengraben und die engen,dunklen Gassen so genutzt das sich eine fulminante Illusion ergibt.
      Es ist meiner Meinung nach nicht zu hoch gegriffen wenn man diese Verfilmung des Serienkiller-Stoffes als einen Mix aus den Edgar Wallace Verfilmungen und Hammer Filmen, der in artifiziell ausgeleuchtete Gialli-Ästhetik gehüllt wurde bezeichnet.

      Dem Zuschauer wird hier schon zu Beginn des Films offenbart wer der sogenannte "Bauchaufschlitzer" ist und der Hauptfokus richtet sich auf die Recherchen von Inspektor Selby der den Killer dingfest machen will um neue Morde zu präventieren.
      Dies mag sich nun erstmal ein wenig langatmig und recht unspektakulär anhören, doch ein konstanter Spannungsbogen kann hier problemlos aufrecht gehalten werden und es offenbart sich dem Zuschauer ein atmosphärischer und stilsicherer Kriminalfilm.
      Auch wenn der Film in dramaturgischer und logischer Hinsicht ein paar Defizite aufweist, schadet dies in keinster Weise der schaurigen Grundstimmung in ihrem Gesamtbild.

      Die hier agierende Riege der Darsteller ist bestens gewählt, hat einige wirklich bekannte Mimen zu bieten und es gibt keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen.
      Klaus Kinski (COBRA VERDE, NOSFERATU, FITZCARALDO) spielt den Serienkiller zwar ohne seine mimisch-aggressive Art wie man sie in anderen Filmen bewundern konnte und wirkt sehr besonnen, doch grade dies bekommt dem Film sehr gut.
      Man kann den Wahnsinn in seinen kalten, emotionslosen Augen sehen und nimmt ihm den Schlitzer zu jeder Zeit voll ab.
      Als Inspektor Selby macht Andreas Mannkopff (DAS AMULETT DES TODES, KAMIKAZE 1989, BLUTJUNGE VERFÜHRERINNEN) eine sehr souveränen Job und weiß als Gegenpart des Rippers vollkommen zu überzeugen.
      Der fischende Stadtstreicher Charly wird vom grandiosen Herbert Fux (HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT, DAS HAUS DER 1000 FREUDEN, DIE FOLTERKAMMER DES DR. FU MAN CHU, LADY FRANKENSTEIN, EGON SCHIELE - EXZESSE) verkörpert und auch hier weiß der schweizer Charakterdarsteller wieder durch seine unbefangenen Art zu begeistern.
      Josephine Chaplin (PASOLINIS TOLLDREISTE GESCHICHTEN, DER MANN OHNE GESICHT, STURMTRUPP IN DIE HÖLLE) - die hier Cynthia, die Geliebte von Inspektor Selby mimt - als weibliche Besetzung ist auch bestens gewählt und begeistert durch ihren unwiderstehlichen Charme.
      Da Lina Romay (ROLLS-ROYCE BABY, FRAUENGEFÄNGNIS, GRETA - HAUS OHNE MÄNNER, MACUMBA SEXUAL) als Muse und Lebensgefährtin schon zum Stamminventar von Franco's Filmen gehört ist es fast unnötig zu erwähnen das sie hier als Prostituierte Marika mitspielt.
      Ob Romay begeistert war nicht die sonst übliche, splitternackte Performance zu geben kann ich nicht sagen, aber ihr Part hier bietet definitiv eine willkommene Abwechslung.

      Auch in JACK THE RIPPER bleibt der sexuelle Aspekt nicht vollkommen auf der Strecke und die Taten des Killers sind von sexuell motivierter Natur, die von seiner - aus der chronischen Geldnot heraus - promiskuitiven Mutter ausgelöst wurden.
      Eine ein wenig detailiertere Charakterzeichnung mit mehr Hintergrundinformationen hätte dem Film zwar gut getan, sollte aber nicht als Defizit gewertet werden.

      Neben FACELESS und BLOODY MOON kann man JACK THE RIPPER zu den blutigsten Einträgen in Franco's filmischer Hinterlassenschaft zählen und hier wird schon fast in Splattergefilde abgedriftet.
      Die FX in JACK THE RIPPER - auch wenn sie heutzutage etwas angestaubt und unrealistisch wirken - haben es definitiv in sich und wenn Frauen in chirurgisch bedenklicher Weise die Brüste abgenommen oder der Unterleib aufgeschlitzt wird, kommen die Horror-Fans voll auf ihre Kosten.

      Auf technischer Ebene gibt es nichts zu bemängeln und hier sitz so gut wie jede Kamerafahrt-und Einstellung um die stimmigen Bilder einzufangen.
      Sehr beeindruckend ist auch die Szenen in der Jack Visionen von seiner Mutter hat - diese sind sehr psychodelisch-surreal anmutend und erinnern sehr stark an den Look von VAMPYROS LESBOS.
      Jess konnte hier den Beweis erbringen das in ihm durchaus mehr als ein Autodidakt steckt der Wert auf Authentizität in grobkörnig-verwackelten Bildern legt.

      Walter Baumgartner (TÄNZERINNEN FÜR TANGER, EINE ARMEE GRETCHEN, GRETA - HAUS OHNE MÄNNER) kann man fast schon als Hauskomponist von Dietrich bezeichnen und mit viel Gespür für den Regisseur und seine cineastische Vision liefert er auch für JACK THE RIPPER wieder einen grandiosen Score ab.
      Diesen Score kann man mit denen der Edgar Wallace Verfilmungen vergleichen und perfekt komplettiert er die in Nebel gehüllten mit Zitherklängen.
      Der einzige Wehrmutstropfen hier ist, das Klaus Kinski in der deutschen Fassung von Fred Maire synchronisiert wurde und uns seine exzentrische Originalstimme leider vorenthalten bleibt.

      Neben FROM HELL und JACK THE RIPPER - DAS UNGEHEUR VON LONDON zählt Jess Franco 's Verfilmung des ersten und berühmtesten Serienmörder Englands in meinen Augen zu den besten Verfilmungen des Stoffes.
      Sicherlich darf man nicht außer Acht lassen, das es sich bei diesem hier um eine recht kostengünstige Produktion handelt, die in nur einer Woche abgedreht wurde - dies macht sich aber in keinster Weise negativ bemerkbar oder mindert den Filmgenuß!

      Diese Rezension möchte ich mit einem für sich sprechendem Zitat aus Klaus Kinski's Buch "Ich brauche Liebe" beenden in dem er sich mit folgenden Worten über Franco's JACK THE RIPPER äußerte :

      „Ich bin unschlüssig, welchen Film ich annehmen soll, vielleicht bringt das nächste Angebot mehr Geld. Ich entscheide mich für „Jack The Ripper“ in Zürich. Ich drehe den Scheiß in acht Tagen herunter.“

      8 von 10 leichten Mädchen



    • Regie: Jesus Franco
      Produktionsland: Deutschland / Schweiz
      Jahr: 1976
      Drehbuch: Jesus Franco
      Produktion: Erwin C. Dietrich, Max Dora
      Schnitt: Marie-Luise Buschke
      Kamera: Peter Baumgartner / Peter Spoerri
      Musik: Walter Baumgartner
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Klaus Kinski, Josephine Chaplin, Andreas Mannkopff, Herbert Fux, Lina Romay, Nikola Weisse, Ursula von Wiese, Hans Gaugler, Francine Custer, Olga Gebhard, Angelika Arndts, Peter Nüsch, Regine Elsener, Esther Studer, Lorli Bucher




      In London treibt ein Dirnenmörder sein Unwesen. Scotland-Yard steht vor einem Rätsel. Inspektor Selby sammelt unterschiedliche Informationen, kann diese allerdings nicht erfolgreich zusammenfügen. Ausgerechnet seine Freundin Cynthia begibt sich nun als Köder in das Vergnügungsviertel. Der Ripper lauert…

      Jess Franco kreierte während seiner ECD-Phase einen starken Film über den Schlitzer den sie Jack nannten. Der Killer von London, dessen Identität nie eindeutig geklärt werden konnte. Franco präsentiert dem Rezipienten bereits innerhalb der ersten Minuten den Mörder. Folglich gibt es kein Ratespiel, wie z.B. bei David Wickes „TV Ripper Variante“. Dafür geht Franco auf den Charakter Dr. Dennis Orloff näher ein. Der wie ein Samariter wirkende „Doktor der Armen“ hat nämlich ein ernsthaftes Problem mit der Vergangenheit. Klaus Kinski ist für die Rolle des psychisch gestörten Orloff natürlich prädestiniert. Erwartungsgemäß gibt es auch eine gute Vorstellung.

      „Er ist mehr Opfer als Henker.“

      Dem Klaus zur Seite stehen Josephine Chaplin, Lina Romay, Esther Studer, Herbert Fux (klasse wie immer), Andreas Mannkopff und Hans Gaugler als (der teils poetische) Bettler Mr. Bridger. Ein Mensch dessen Gehör zum Ersatz für sein Augenlicht wurde. Der blinde Mann ist ein wichtiger Zeuge bei der Suche nach dem Mörder. Der „Knuffel des Abends“ geht an eine wunderbar agierende Ursula von Wiese. Eine alte Dame die nur für die Königin aufsteht, auf Sitte und Moral schwört und sich beim Verhör mit den Nutten anlegt. Herrlich.

      JACK THE RIPPER – DER DIRNENMÖRDER VON LONDON bietet die ein oder andere anstößige sowie brutale (könnte Gorebauern interessieren) Szene. Dieses brachte dem Film auch die Ehre einer Indizierung ein, welche am 31. August 2002 aufgehoben wurde. Ich hatte das (einst indizierte) UFA VHS Tape in der Sammlung und meine das es ident mit der ungeschnittenen DVD von Ascot ist.

      “Warum haben sie Angst vor Frauen, mein Freund?“

      Die Atmosphäre des Films ist düster. Bei den nächtlichen „Außenaufnahmen“ wird viel Nebel geboten und alles wirkt unheimlich und beängstigend. Den Takt zum Waschküchenambiente geben die, in der Finsternis hallenden, Schritte des Schlitzers an. Drum lass dich nicht erwischen, du kleine Schlampe. Sonst wir er dich schlachten.

      Fazit: Eine tolle Zusammenarbeit zwischen Franco und Onkel Erwin aus der Schweiz. JACK THE RIPPER – DER DIRNENMÖRDER VON LONDON mochte ich, mag ich und werde ich wohl immer mögen. Jedenfalls sagte mir das die mittlerweile sechste Sichtung.
    • Darf man hier nur eine Kritik schreiben wenn man das Raster mitnimmt? lolp An dem Film hatte ich auch Interesse und dein Review hört sich gut an, Sid. Das Wort Gorebauern habe ich auch noch nie gelesen. :2:
    • Original von bossbitchOla:

      Das Wort Gorebauern habe ich auch noch nie gelesen. :2:


      Ist einer der Begriffe die mich sehr beeindruckt haben. Keine Ahnung wer und wann sich den Begriff hat einfallen lassen.
    • Original von sid.vicious:

      Original von bossbitchOla:

      Das Wort Gorebauern habe ich auch noch nie gelesen. :2:


      Ist einer der Begriffe die mich sehr beeindruckt haben. Keine Ahnung wer und wann sich den Begriff hat einfallen lassen.



      Der sogenannte Gorebauer ist im Bezug auf den Horror-Film ebenso wenig wegzudenken wie das berüchtigte Splatter-Kiddie lol
      Big Brother is watching you
    • Ich mag eigentlich beide Begriffe nicht. Was ist daran schlecht, wenn man Splatterfilme mag? Stigmatisiert zu sehr, wirtf in einen Topf etc.

      Zum Glück sind dass keine international gebräuchlichen Worte...