Portrait of a Zombie

    • Portrait of a Zombie



      Produktionsland: Irland
      Produktion: Laura Morand Bailey, Bing Bailey
      Erscheinungsjahr: 2012
      Regie: Bing Bailey
      Drehbuch: Bing Bailey, Laura Morand Bailey
      Kamera: Clayton H. Haskell
      Schnitt: Bing Bailey
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 50.000$
      Musik: Amanda Rose Smith
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Patrick Murphy, Todd Fletcher, Diane Jennings, Geraldine McAlinden, Rory Mullen, Gerry Shanahan, Paul O'Bryan, Sonya O'Donoghue, Sara White, Ciaran Davies


      Inhalt:

      Eine amerikanische Filmcrew kommt nach Dublin um ein Dokumentarfilm über die Murphy Familie zu drehen. Deren Sohn Billy ist ein Zombie. Sie betreuen ihn zuhause zum Ärger der Nachbarn ond des örtlichen Verbrecherbosses...

      Trailer:


      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 23.07.2013 (Verleih: 08.07.2013)
    • Kritik:

      Dieser Zombiefilm ist zumindest ungewöhnlich. Einerseits wird hier mit einem Familienportrait eines Zombies was Neues geboten, was auch einigermaßen unterhaltsam und professionell genug von statten geht. Allerdings die Meuchel-Szenen kommen schlecht weg. Seit wann kippen Zombies bei anwenden von einer kleinen Steinschleuder um und sind dann tot. Ausweidungsszenen sind vorhanden, hätte man aber noch explizierter darstellen können, so wirkt es doch schon 100mal besser gesehen. Die Darsteller wirken teils zu dumm, so wird eine Alte vom Zombie auf dem Bett liegend der Maulkorb entfernt, sie posiert mit ihren vergrößerten Plastikbusen vor dem Untoten und der langt dann plötzlich zu, weil er doch nicht festgebunden war wie zuerst zu vermuten. Das ist so dumm, dass es nicht mehr wirklich lustig sein kann. Im letzten Drittel wird aus der Dokumentation über einen Zombie fast schon ein typischer Zombiefilm , wo die Untoten die Dorfbewohner angreifen und dezimieren.

      Portrait Of A Zombie wirkt zu schwach in der Umsetzung, die Idee an sich wäre ansprechend besonders.

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    • Anders ist Portrait of a Zombie sicherlich, aber ist er deshalb gut? Nein, denn zu dünn präsentiert sich die Story, zu lahm die Inszenierung. Dabei ist der sozialkritische Ansatz dieser Pseudo-Doku durchaus positiv zu werten, der sich aber durch die unglaubwürdige Umsetzung nie wirklich entfalten kann.

      So bleibt Portrait of a Zombie ein schwacher, aber gut gemeinter Beitrag zum überfüllten Zombie-Genre, welches man nur empfehlen kann, wenn man Untote mal in einem ganz andere Licht sehen will. Als Unterhaltungsfilm versagt der Streifen aber.

      Wertung: 3,7/10
      Gesamtes Review: watchtheshit.de/2013/07/review-portrait-of-a-zombie/





    • Portrait of a Zombie
      (Portrait of a Zombie)
      mit Patrick Murphy, Geraldine McAlinden, Rory Mullen, Paul O'Bryan, Sonya O'Donoghue, Todd Fletcher, Steven Neeson, Ciaran Davies, Sara Eavan, Gerry Shanahan, Diane Jennings, Neill Fleming, Bernie Fitzgerald
      Regie: Bing Bailey
      Drehbuch: Bing Bailey / Laura Morand Bailey
      Kamera: Clayton H. Haskell
      Musik: Amanda Rose Smith
      keine Jugendfreigabe
      Irland / 2011

      Als ihr Sohn Billy zu einem Zombie mutiert, beschließen die Murphys ihn trotz aller Widrigkeiten bei sich im Hause zu behalten. Doch die Nachbarn laufen schnell Sturm, und auch der örtliche Gangsterboss kann sich nicht damit abfinden, dass ein Untoter in seiner Nähe wohnt. Als schließlich ein amerikanisches Filmteam auftaucht, um einen Dokumentarfilm über Billy und seine Familie zu drehen, nimmt das Blutbad seinen Lauf...


      Liest man sich einmal einige Kritiken zu diesem zugegebenermaßen außergewöhnlichen Zombiefilm durch, dann trifft man auf die unterschiedlichsten Meinungen. Von absolutem Müll bis hin zu einem sehenswerten Genre-Vertreter ist die Rede und ich kann es persönlich durchaus nachvollziehen, das "Portrait of a Zombie wahrlich nicht jeden Geschmack trifft. Mit seinem Regie-Erstling hat Bing Bailey jedoch meiner Meinung nach eine wirklich interessante Low Budget Produktion auf die Beine gestellt, die das Thema Zombie-Epidemie einmal aus einem vollkommen anderen Blickwinkel betrachtet, womit sich der Film sehr wohlwollend von den etlichen Billig-Filmchen abhebt, die einem in den letzten Jahren serviert wurden. Da wäre zuerst schon einmal die Erzählweise der Geschichte, denn es offenbart sich eine sogenannte Mockumentary, in der dem Zuschauer eine fiktive Dokumentation präsentiert wird, die mit teilweise richtig bissigem Humor versehen ist, der trotz aller vorhandenen Ernsthaftigkeit immer wieder zum Vorschein kommt.

      Hier liegt dann auch gleich eine der großen Stärken des Szenarios verborgen, ist das Geschehen doch phasenweise mit bissigem Wortwitz und streckenweise fast schon absurder Situationskomik garniert. Dennoch ist es dem Regisseur jederzeit gelungen, die vollkommen absurde Story nicht wie eine Komödie erscheinen zu lassen, wird einem doch durchgehend das Gefühl vermittelt, sich in einem Szenario zu befinden, das wirklich so stattgefunden hat. Das liegt hauptsächlich darin begründet, das sämtliche Ereignisse im Interview-Stil abgefilmt wurden, was trotz der streckenweise absurdesten Situationen ein hohes Maß an Autentizithät aufkommen lässt. So weiß man auch manchmal nicht genau, ob man eher lachen oder weinen soll, offenbaren sich doch einerseits immer wieder grotesk anmutende Dialoge, wobei die Geschichte auf der anderen Seite auch sehr viel emotionalen Tiefgang beinhaltet. Betrachtet man beispielsweise einmal die Mutter von Zombie-Billy, so wird man mit einer Frau konfrontiert, die den Begriff Mutterliebe neu definiert und wie eine Löwin um die Rechte ihres Sohnes kämpft. Dabei muss man sich natürlich als Betrachter vollkommen auf das Geschehen einlassen, denn die Sichtweise, das man einen Untoten in eine normale Gesellschaft eingliedern will erscheint doch so ungewöhnlich, das man sich mit diesem Gedanken erst einmal anfreunden muss.

      Ganz generell ist es als äußerst erstaunlich anzusehen, mit wie viel Tiefgang hier die einzelnen Charaktere beleuchtet werden. In der Hauptsache ist es dabei die Familie von Billy, der ein Löwenanteil des Geschehens gewidmet wird. Doch auch die Film-Crew steht im Mittelpunkt, wobei die Aspekte zwischen Mitgefühl und purer Sensations-Gier ganz hervorragend herausgearbeitet werden. Es ist ein Szenario voller Kontraste, das den Zuschauer in einen wahren Zwiespalt der Gefühle versetzt. Sind da einerseits die skurrilen Dialoge, in denen über Veganer und Rechte der Untoten diskutiert wird und andererseits die Bemühungen einer Familie, ihren untoten Sohn wie ein normales Familien-Mitglied zu behandeln, das auch einen Platz in der Gesellschaft bekommen soll. Das eine solche Geschichte nicht jeden Geschmack trifft dürfte wohl auf der Hand liegen, doch wenn man sich darauf einlassen kann, wird man mit einem außergewöhnlichen, aber absolut sehenswerten Genre-Vertreter belohnt, der die Zombie-Thematik einmal von einer vollkommen anderen Seite zeigt.

      Insgesamt gesehen konnte mich "Portrait of a Zombie total überzeugen, auch wenn ich zu Beginn noch einige Schwierigkeiten hatte, mich in das Geschehen hinein zu versetzen. Zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftig, zieht einen die skurrile Story immer mehr in ihren Bann, denn trotz etlicher bissig-witziger Dialoge geht eine ungeheuer starke Faszination von ihr aus, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Zudem beinhaltet der Film auch noch diverse derbe-und blutige Effekte, wobei diverse Passagen (Fötus-Szene) einem sogar böse auf den Magen schlagen und einen gewissen Ekel hervorrufen. Es ist die außergewöhnliche Mischung, die dieses Werk in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem macht und dem Betrachter einen Genre-Vertreter serviert, den man in dieser Form wohl noch nicht gesehen hat. Vielleicht ist darin auch die negative Meinung einiger Leute zu begründen, handelt es sich doch keinesfalls um einen Zombiefilm im herkömmlichen Sinne. Dennoch ist es gerade die Abweichung vom ansonsten üblichen 08/15 Schema, die an dieser Stelle ein wenig frischen Wind in ein Sub-Genre bringt, das in den letzten Jahren mit irgendwelchen C-Movies regelrecht überflutet wurde, so das man jede kleine Abwechslung willkommen heißen sollte


      Fazit:


      Absurd, skurril und extrem außergewöhnlich wird hier eine altbekannte Thematik einmal aus einer vollkommen anderen Sichtweise gezeigt. "Portrait of a Zombie" ist witzig und tragisch zugleich und besticht durch ungewöhnlich viel Tiefgang bei den Zeichnungen der einzelnen Charaktere. Der fiktive Doku-Stil des Filmes mag ungewohnt erscheinen, verleiht dem Ganzen aber ein Höchstmaß an Internsität und ist eine tragende Säule des insgesamt überdurchschnittlich guten Gesamteindruckes, den ich von diesem Film gewinnen konnte.


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      Big Brother is watching you