Die Sadisten des Satans

    • Die Sadisten des Satans




      Originaltitel: Satan's Sadists

      Produktionsland: USA
      Produktion: Al Adamson, Sid Frazer, Dan Q. Kennis
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Al Adamson
      Drehbuch: Dennis Wayne
      Kamera: Gary Graver, Vilmos Zsigmond
      Schnitt: Gary Graver
      Spezialeffekte: ---
      Budget: ---
      Musik: Harley Hatcher
      Länge: ca. 86 min.
      Freigabe: ab 18
      Darsteller: Russ Tamblyn, Scott Brady, John 'Bud' Cardos, Robert Dix, Gary Kent, Greydon Clark, Kent Taylor, Regina Carrol, Jackie Taylor u.a.


      Inhalt: Eine verbrecherische Rockergang zieht durch die Strassen, tyrannisiert und tötet den Inhaber und Gäste einer Raststätte. Eine Angestellte und ein junger Mann flüchten vor der Gang in den Bergen. Die Rocker machen sich auf die Suche nach den Zeugen.


      Trailer:






      Meinung:

      Al Adamson der bekannt ist für so unglaubliche Werke wie "Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein" hat hier eine weitere Trashgranate abgeliefert. Im Grunde erinnert der Film an andere Rockerfilme mit Terror und Gewalt wobei hier aber das Ganze betont trashig daher kommt. Wie bei seinem zuvor genannten Film fällt auch hier optisch die Zeit des Streifens sehr deutlich ins Auge und ebenso gibt es hier immer wieder Szenen mit Drogen. Also das damalige Zeitgeschehen spiegelt sich schon in dem Film wieder, eventuell waren da auch Manson & Co. ein weiterer Einfluss. Die dargestellte Gewalt ist recht einfach in ihrer Machart und hält sich in Grenzen ebenso wie die Darstellung der Vergewaltigungen allerdings sollte man auch den Jahrgang des Films berücksichtigen. Was den Film allerdings einigermassen funktionieren lässt ist dann eben die Machart von Al Adamson, das Ganze kommt recht billig daher, die ausgeflippten Darsteller, die teils schmuddelige Atmosphäre und die Dialoge werten diesen Billigfilm auf. Wer mit anderen Al Adamson-Filmen klarkam oder überhaupt derartige Streifen mag findet hier kurzweilige aber amüsante Unterhaltung. [film]7[/film]
    • Amüsanter und kurzweiliger Trash/ Bikerfilm. Es gibt ein oder zwei etwas härtere Szenen. Die allerdings heute als eher belanglos definiert werden.


      [film]6[/film]


    • Originaltitel: Satan's Sadists

      Produktionsland: USA
      Produktion: Al Adamson, Sid Frazer, Dan Q. Kennis
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Al Adamson
      Drehbuch: Dennis Wayne
      Kamera: Gary Graver, Vilmos Zsigmond
      Schnitt: Gary Graver
      Spezialeffekte: ---
      Budget: ---
      Musik: Harley Hatcher
      Länge: ca. 86 min.
      Freigabe: ab 18
      Darsteller: Russ Tamblyn, Scott Brady, John 'Bud' Cardos, Robert Dix, Gary Kent, Greydon Clark, Kent Taylor, Regina Carrol, Jackie Taylor u.a.

      Inhalt :

      Die "Satans" sind eine sadistische, vogelfreie Biker-Gang die ihr Leben nach eigenen Regeln lebt - sie nehmen sich was sie wollen, sie schänden, sie konsumieren Drogen, sie rauben und sie morden - nichts und niemand kann sie aufhalten.
      Die Spitznamen, die sich die Mitglieder selbst gegeben haben sind charakteristisch für ihre Stärken und Vorlieben - "Anchor" der selbstbestimmte Anführer, "Firewater" trägt Irokesenschnitt und liebt Whiskey, "Muscle" ist der Kraftprotz der Truppe, "Acid" der Spezialist für Drogen und "Romeo" liebt es zu Flirten und meist daraus resultierenden Koitus.
      Sie machen ihrem Namen mal wieder alle Ehre als sie ein Pärchen auf einem abgelegenem Landstrich beim sich grade in der Aufwärmphase befindlichem Liebesspiel - auch Petting genannt - überraschen.
      Der Mann wird kurzum brutal zusammengeschlagen und seine Angetraute unter Drogen gesetzt damit die Rocker sie der Reihe nach beglücken können.

      Zur gleichen Zeit steht Johnny - ein Ex-Militärpolizist, der auch 3 Jahre in Vietnam an der Front gekämpft hat - mit seiner ganzen Habe am Strassenrand und sucht per Daumen eine Mitfahrgelegenheit.
      Er will nach Kalifornien um sich dort einen neuen Job zu suchen und ein neues Leben aufzubauen.
      Nora und ihren Mann Charlie - der von seinem Polizistendasein endlich in den verdienten Ruhestand befördert wurde - erinnert der junge Mann an ihren Sohn, der sich grade in Nam befindet um für sein Vaterland zu kämpfen.
      Kurzfristig entschließen sie sich dazu Johnny eine Mitfahrgelegenheit zu geben und lassen ihn in ihr Cabrio springen.
      Da Reisen hungrig macht und eine Werbetafel auf einen nahgelegenen Diner hinweist will man die Chance nicht missen sich dort zu stärken.

      Die junge, attraktive Kellnerin Tracy scheint es Johnny angetan zu haben und beide zeigen sich - in noch leicht zurückhaltender - Flirtlaune.
      Die Idylle im Restaurant wird zunichte gemacht als unsere "Satans" dort eintrudeln und ihrem zweifelhaften Ruf mal wieder alle Ehre machen.
      Der Besitzer des Diners, Lew, wird bedroht und die Kellnerin Tracy wird auf primitive Art angebaggert - selbst Charlie und Nora bleiben nicht verschont.
      Die ganze Situation artet aus als Nora an den Vorbau gegrabscht wird und man auch die Finger nicht von Tracy lässt.
      Die Kellnerin weiss sich aber zur Wehr zu setzen und schüttet dem rüpelhaften Charmeur Romeo eine Kanne heißen Kaffe in sein Gesicht.

      Die unerwartete Gegenwehr der Gäste und Angestellten trifft bei den Kuttenträgern nicht auch viel Gegenliebe und muss bestraft werden.
      Charlie, Nora und Lew werden vor das Lokal geführt während man Johnny und Tracy im Badezimmer - wo Romeos Gesicht grade von Muscle verarztet wird - gefangen gehalten werden.
      Während Nora vor den Augen von ihrem Mann von Anchor vergewaltigt wird gelingt es Johnny den Biker Romeo ein für alle mal ausser Gefecht zu setzen.
      Als Muscle wieder ins Bad kommt und sieht was geschehen ist will er Johnny mit seinem Klappmesser ans Leder, zieht dabei aber den kürzeren.

      "Jetzt bist du dran du Dreckssack, ich schlitze dich auf bis zum Stehkragen! Jetzt wirst du gekillt!"
      - Muscle -

      Während Johnny und Tracy im Strandbuggy der Kellerin die Flucht gelingt steht es um die anderen 3 Geiseln nicht gut, da Anchor in einen gewalttätigen Rausch verfällt.
      Da der Buggy ein Leck in der Benzinleitung stecken Tracy und Johnny nun in der Wüste fest und die Sadisten in Kutten sind ihnen dicht auf den Fersen

      Trailer :


      Meinung :

      Wenn man an US-Exploitation Filme der späten 60ger und frühen 70ger denkt, kommt einem als erstes wohl das Duo H.G. Lewis und David F. Friedman in den Sinn - nicht verwunderlich da sie den Exploitation und Splatterfilm als Regisseur, Produzent oder Drehbuchautor mit Titeln wie BLOOD FEAST, ILSA _ SHE WOLF OF THE SS, SHE FREAK, JOHNNY FIRECLOUD, WIZARD OF GORE und unzähligen wesentlich geprägt haben.
      Nicht minder kreativ, umtriebig und erfolgreich war aber auch das Duo um Al Adamson als Regisseur und Sam Sherman als Produzent und auch sie haben über die Jahre hinweg einige Klassiker unter das Volk gebracht - auch wenn keiner der Filme den persönlichen Geschmack von Sherman traf, kam er immer wieder auf Adamson zurück.
      Glücklicherweise war Sherman auch Inhaber der "Independent-International Pictures" und in 22 Jahren drehten sie Drive-In Kultklassiker wie PSYCHO A GO-GO, DRACULAS BLUTHOCHZEIT MIT FRANKENSTEIN, FÜNF BLUTIGE GRÄBER, BLAZING STEWARDESSES, BLACK SAMURAI, NURSE SHERRY oder BLOOD OF GHASTLY HORROR - wobei ich persönlich immer noch I SPIT ON YOUR CORPSE zu meinem Lieblingsfilm zähle.
      Als Roger Corman 1966 mit dem Biker-Movie DIE WILDEN ENGEL einen großen Erfolg feierte, zögerten Sherman und Adamson nicht lange und 3 Jahre später flimmerte DIE SADISTEN DES SATANS über die Leinwände - dem Film wird heute noch nachgesagt das er der CITIZEN KANE unter den Bikerfilmen ist, auch wenn dies evetnuell doch ein wenig zu hochgegriffen ist.

      Nichtsdestotrotz hat das Duo einen grundsoliden Rocker-Flick geschaffen und auch wenn hier der Hauptfokus auf die Brutalitäten und Schändungen der Gang liegt ist es trotzdem gelungen auch etwas von dem Zeitgeist und der Mentalität der wilden Typen auf ihren heißen Öfen einzufangen.
      Zwar wirken die Charaktere zum Teil doch etwas überzogen und eindimensional, doch der Film ist insgesamt recht rau und roh und somit passt dies eigentlich zum Grundtenor - man kann hier bei den Charakteren schon fast sagen das sie Comic-Charakter besitzen.

      Der Cast kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn der ein oder andere etwas dilletantisch und unbeholfen agiert - aber hier haben wir es ja auch mit einem Film der Güteklasse B zu tun und die Erwartungen dürften in Anbetracht dessen nicht zu hoch liegen.
      Natürlich darf in einem Film von Al Adamson seine Ehefrau Regina Carrol (ANGELS' WILD WOMEN, SPION IN SPITZENHÖSCHEN, THE FEMALE BUNCH, DOCTOR DRACULA) nicht fehlen, die ja in Adamson Flicks schon zum Stamminventar gehört und vor der Kamera immer eine gute Figur und ihren Job auch gut macht.
      Dies trifft bei Regina auch bei DIE SADISTEN DES SATANS wieder zu, auch wenn sie hier ein wenig abgewrackt aussieht - aber dies war für den Charakter der gemarterten Gina wohl so vorgesehen.

      Das Russ Tamblyn (BIS DAS BLUT GEFRIERT, FRANKENSTEIN - ZWEIKAMPF DER GIGANTEN, RAUBZUG DER WIKINGER), in der Rolle des Anführers Anchor, hier der Star der Show ist liegt auf der Hand und den meisten dürfte er vor allem durch seine Verkörperung des "Riff" in WEST SIDE STORY oder "Dr. Lawrence Jacoby" in der TV-Serie TWIN PEAKS bekannt sein.
      Tamblyn spielt seine Rolle hier sehr eindringlich und - im Gegensatz zum Rest des Cast - auch nicht vielschichtig.
      Alleine schon der Monolog den er vor dem Restaurant in der Wüste hält ist grandios und man sollte erwähnen das genau diese Rede von Russ selbst verfasst wurde - Adamson war davon so begeistert das er sie sofort in das Drehbuch und den Film übernahm und diese zur besten Szene im ganzen Film erklärte.
      Gary Kent (THE MIGHTY GORGA, MACHISMO : 40 GRÄBER FÜR 40 GEWEHRE, THE FOREST) als Johnny kann auch überzeugen und spielt souverän seinen Part - Kent konnte 1966 ja bei DIE RASENDEN ROCKER VOM SUNSET STRIP schon seine Erfahrungen im Biker-Film sammeln, dort nahm er aber selbst noch als Outlaw auf dem Sattel platzt.

      Die Charakterzeichnung ist teilweise schon sehr klischeebehaftet, was aber eine grandiose Idee war, ist das man den Figuren ihre charakteristischen Spitznamen gegeben hat.
      Was mich allerdings verwundert ist, das 2 in der Bikergang keine Spitznamen haben.
      Eventuell ist "Willie" aber schon der Spitzname des einäugigen Biker mit der Augenklappe, aber dann hätte ich mir zusätzlich auch noch einen deformierten mit dem Namen "Slot" gewünscht.
      Auch bei Gina, der Geliebten von Anchory, scheint es sich um ihren richtigen Namen zu handeln - eventuell besitzen Frauen aber in der Rangordnung bei Bikern einfach nicht das Privileg einen Nickname haben zu dürfen.

      Wirklich zu begeistern weiß hier der Score und Harley Hatcher ist mit seinen Kompositionen, die irgendwo zwischen progressivem Rock und Psychedlic Beat Musik liegen, wirklich am Puls der Zeit.
      Kameratechnisch ist es hier gelungen einige tolle Bilder einzufangen und man bekommt viel von der trocken und sonnigen Landschaft Kaliforniens zu sehen.
      Wirklich virtuose und experimentelle Einstellungen gibt es in der Drogen-und Sexorgie zu sehen - hier wird im Sekundentakt zwischen unklaren Bildern , Close-Ups und der Totalen gewechselt und Epileptiker sollten in dieser Sequenz besser wegschauen.

      Auch wenn der Film ein paar Längen aufweist, die sich grade im letzen Drittel in der staubtrockenen Einöde sehr bemerkbar machen, ist DIE SADISTEN DES SATANS als gelungen zu bezeichnen und hat eine wirklich akzeptable Kontinuität vorzuweisen.
      Ein wenig mehr Action und Tempo in der zweiten Hälfte würde dem Film sehr gut tun, doch auch dies ist zu verkraften und stellenweise kommt in den Dialogen/Monologen sogar ein Funken von Poetik durch.
      Die deutsche Synchro ist schön im Retro-Stil und ist mit ihren zotigen Sprüchen für den ein oder anderen Lacher wie geschaffen - zum Glück hat man bei den wichtigen Zeilen des Dialogbuchs aber eine sinngemässe Übersetzung vorgenommen.

      "So was idiotisches : Macht er die einfach kalt und ich guck in den Mond. Alles was ich wollte war doch nur seine Alte bumsen - dann hätte er sie von mir aus umlegen können"
      - Acid -

      Die Gewalt bei DIE SADISTEN DES SATANS ist nichts was einen schockt und vorweigend haben wir es hier mit Schändugen von Frauen zu tun.
      Ab und an kam aber auch mal etwas dickflüssiges Theaterblut zum Einsatz und das Finale des Films überzeugt den Fan - die finale Auseinandersetzung, welche einem Pistolen-Duell eines Spaghetti-Western sehr ähnelt, ist wirklich sehr gut und spannend umgesetzt.
      In Anbetracht des Enstehungszeit des Films sind aber grade die sexuellen Übergriffe der Rocker doch schon etwas gewagt, auch wenn der Film insgesamt heutzutage ein wenig angestaubt und hahnebüchen wirkt.

      Al Adamson kann mit anderen B-Movie Ikonen wie Roger Corman, Jack Hill, Ted V. Mikels, David F. Friedman, Doris Wishman, H.G. Lewis, Roberta Findlay, Eddie Romero oder John Waters bedenkenlos in einem Atemzug genannt werden und diesen Respekt sollte man ihm auch uneingeschränkt zusprechen.
      Wer exploitativen Biker-Flicks im Stil von VERDAMMT, VERKOMMEN, VERLOREN - THE LOSERS, MAD FOXES, THE BLACK SIX oder BLUTNACHT DES TEUFESL etwas abgewinnen kann dürfte auch bei DIE SADISTEN DES SATANS auf seine Kosten kommen.
      Ich plädiere im allgemeinen dafür das man mehr Filme von Adamson - wie I SPIT ON YOUR CORPSE, ANGELS' WILD WOMEN oder HELL'S BLOODY DEVILS - in Deutschland veröffentlichen sollte um den Fans feuchte Augen zu bescherren.

      7 von 10 Biker-Kutten